Nach den Rechten sehen: Chemnitzer Neonazi-Aufmarsch blockiert+++Rechte Hetze gegen Flüchtlinge - Eine Chronik der Gewalt+++Gedenkstätte für Sinti und Roma in Merseburg geschändet.
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Chemnitzer Neonazi-Aufmarsch blockiert
Bei zahlreichen Protest- und Gedenkveranstaltungen zeigten die Chemnitzer*innen Gesicht gegen Rechtsextremismus. Wie im letzten Jahr konnte der „Trauermarsch“ der Rechtsextremen erneut auf wenige Meter verkürzt werden (Endstation Rechts, Freie Presse).
Rechte Hetze gegen Flüchtlinge - Eine Chronik der Gewalt
In Deutschland werden immer mehr gewalttätige Angriffe auf Flüchtlinge gezählt. Auch die rassistische Hetze nimmt zu – ob auf Facebook oder auf der Straße. Im Vorfeld der Europawahlen machen Rechtsextreme verstärkt mobil. Die Amadeu Antonio Stiftung veröffentlichte heute gemeinsam mit PRO ASYL eine Chronik der Gewalt, die auf erschreckende Weise zeigt, dass Onlinehetze auch zu tatsächlichen Angriffen auf Flüchtlinge und deren Unterkünfte führt (Mut gegen rechte Gewalt, Die Zeit, taz).
Gedenkstätte für Sinti und Roma in Merseburg geschändet
Unbekannte haben das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma in Merseburg mit Fäkalien geschändet. Der mutmaßlich rechtsextreme Vorfall wurde in der Nacht zu Mittwoch von einer Videokamera aufgezeichnet, wie eine Polizeisprecherin in Halle mitteilte. Die Kamera ist dort wegen früherer Schändungen fest installiert. Der Aufzeichnung zufolge handelt es sich um zwei Täter. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz wurde eingeschaltet. Das Denkmal erinnert an die Sinti und Roma, die zwischen 1933 und 1945 von den Nationalsozialisten ermordet wurden (Frankfurter Rundschau, MDR).
Deggendorf: Protest gegen NPD-Aschermittwoch
Einige hundert Menschen haben am Mittwoch bei zwei Veranstaltungen in Deggendorf gegen die politische Aschermittwochs-Kundgebung der rechtsextremen NPD demonstriert (BR).
Heilbronn: Aktionsbündnis gegen Rechts will am Samstag gegen NPD-Demo protestieren
Gegner*innen der angekündigten Demonstration von Rechts in Heilbronn rufen verstärkt zum Widerstand auf. Neben dem Aktionsbündnis gegen Rassismus hat der DGB für kommenden Samstag eine Aktion angekündigt (SWR).
Oberhavel: NPD startet Petition gegen Asylheim
Mit einer Onlinepetition wollen Rechtsextreme einen "Bürgerentscheid über Asylheime in Oberhavel" erzwingen. Dahinter steckt ein NPD-Mann - der bei der Kommunalwahl kandidieren will (PNN).
Internationales rechtsextremes Treffen in Rom
Auf Einladung der italienischen Forza Nuova (FN) trafen sich am vergangenen Samstag Vertreter*innen von rechtsextremen Parteien aus fünf europäischen Staaten. Aus der Bundesrepublik reiste Jens Pühse für die NPD an (Blick nach Rechts).
Kommunalwahl in Bayern: Rechtspopulisten und Rechtsextreme ohne große Chancen
Der AfD werden bei der Europawahl Chancen eingeräumt, doch vor der Kommunalwahl ist es der Partei lediglich in fünf bayerischen Kommunen gelungen, Listen auf die Beine zu stellen: in den Städten München, Augsburg und Forchheim in Oberfranken sowie im Landkreis Ebersberg und dem Münchner Vorort Vaterstetten. Listen aus dem rechtspopulistischen bis -extremen Spektrum treten in nur wenigen Kommunen an. Zum Ärger der Stadtoberen in München und Nürnberg allerdings kandidieren Rechtsextreme in den beiden größten Städten Bayerns unter dem Mantel der «Bürgerinitiative Ausländerstopp»(Augsburger Allgemeine).
Antifa warnt vor rechtsextremer Security bei "Ramonk-Party" in Oberhausen
Ist die rechtsextreme Szene in Oberhausen aktiver als zuletzt? Die Antifa in Oberhausen jedenfalls schlägt Alarm. Sie warnen vor einer Security-Truppe, die mutmaßlich rechtsradikalen Kreisen nahesteht. Sie sollte eine Party im Resonanzwerk überwachen. Die Betreiber der Eventhalle sind schockiert (WAZ).
Mutmaßliche Nazi-Verbrecher: Zwei der betagten Beschuldigten wieder auf freiem Fuß
Ende Februar erst waren in Baden-Württemberg drei hochbetagte Männer als mutmaßliche KZ-Wachmänner festgenommen worden. Nachdem vergangene Woche bereits ein 88-Jähriger wieder auf freien Fuß kam, konnte nun ein weiterer die Untersuchungshaft verlassen (SWR).
Kampagne „Pro Menschenrechte. Contra Vorurteile“
Am Mittwoch stellte die Amadeu Antonio Stiftung und PRO ASYL ihre gemeinsame Kampagne „Pro Menschenrechte. Contra Vorurteile“ vor. Anlass dafür ist die zunehmende flächendeckende Hetze gegen Flüchtlinge, der sowohl auf kommunaler wie zivilgesellschaftlicher Ebene entgegengetreten werden muss. Im Rahmen der Kampagne wurden drei Handreichungen vorgestellt, die den Kommunen und der Zivilgesellschaft Mut machen sollen, sich für Flüchtlinge und die Verbesserung ihrer Lebenswirklichkeit in Deutschland zu engagieren (Mut gegen rechte Gewalt).
Neue Webseite "Berlin gegen Nazis" gestartet
Wer eine Möglichkeit sucht, sich in Berlin gegen Rechtsextremismus zu engagieren, findet von nun an alle Informationen zu Demos, Aktionen und Veranstaltungen gebündelt auf der Homepage berlin-gegen-nazis.de. Sie zeigt, wie kreativ Protest sein kann (Berliner Zeitung, Der Tagesspiegel).
Internationale Wochen gegen Rassismus im März
Vom 10. bis zum 23. März 2014 finden die “Internationalen Wochen gegen Rassismus” statt. Die dazugehörige Onlinepräsenz liefert nicht nur interessantes Hintergrundmaterial rund um das Thema Rassismus sondern informiert auch über alle geplanten Veranstaltungen. Dieses Jahr beteiligen sich mehr als 70 Organisationen an der Aktion, die vom Interkulturellen Rat ausgerufen wird (no-nazi.net).