02.06.2015 ... Presseschau

Linkenpolitikerin Petra Pau von Pegida-Anhängern bedrängt und genötigt +++ Dresden: Darf eine OB-Kandidatin ihre Gegne Kinderfi*** nennen? +++ Xavier Naidoo im Fahrwasser der Verschwörungstheorien +++ Wuppertal: Rechte dringen in Flüchtlingsheim ein.

Linkenpolitikerin Petra Pau von Pegida-Anhängern bedrängt und genötigt

»Langsam reicht es«: Bundestags-Vizepräsidentin wurde in der Nähe von Dresden attackiert.  Die Vizepräsidentin des Bundestags und Linken-Abgeordnete Petra Pau ist in der Nähe von Dresden in einem Lokal von Anhängern der rechten Pegida-Bewegung »bedrängt und genötigt« worden. Pau war privat unterwegs, auf dem Kurznachrichtendienst Twitter sagte sie: »Langsam reicht es, werde privat in der Nähe von Dresden in Kneipe von Pegida-Leuten bedrängt und genötigt«.
Neues Deutschland

Dresden: Darf eine OB-Kandidatin ihre Gegner Kinderfi*** nennen?

Montagabend rief PEGIDA wieder zu einer Kundgebung, um gegen die Islamisierung des Abendlandes zu demonstrieren. Doch es ging natürlich wie erwartet um die OB-Kandidatin der PEGIDA, Tatjana Festerling (51). Die beschimpft unter anderem so wüst alle politischen Gegner und spricht von "Alkoholikern", "Grünen Männlein mit Zipfelmütze" und "Kinderfickern in den Parteien", dass selbst im Publikum manche erschrecken ob der aggressiven Härte (mit Video).
Mopo24

Pegida-Zahlen

Dresden: Pegida 2.500 (SZ)
Brandenburg an der Havel: Bramm 15 (meetingpoint)
Braunschweig: Bragida 30 (PP)

Xavier Naidoo im Fahrwasser der Verschwörungstheorien

Xavier Naidoo, populärster deutscher Soulsänger, behauptet, Deutschland sei besetzt, und die USA steckten hinter 9/11. Seinem Ruhm schadet es nicht, also dreht er weiter auf. Es ist ein Moment der Wahrheit, wenn auch nur ein kleiner. Sebastian Krumbiegel, Sänger der Band Die Prinzen, sitzt mit Xavier Naidoo unter dem Sternenhimmel Südafrikas, um sie herum flackern Windlichter. Es wird eine Folge der Sendung „Sing meinen Song“ gedreht, in dem Musiker die Hits anderer Musiker neu interpretieren. Krumbiegel, 48, versteht sich als Linker, in Leipzig führte er Gegendemos an, um Nazi-Aufmärsche zu blockieren; für sein Engagement gegen Rechts bekam er das Bundesverdienstkreuz. Naidoo, 43, als Sohn südafrikanischer Eltern in Mannheim geboren, ist einer der größten deutschen Popstars unserer Tage. Er verkaufte mehr als fünf Millionen Platten, sang sich der Nation mit seinem sanftem Soul regelrecht ins Herz: „Dieser Weg wird kein leichter sein“, „Ich kenne nichts, was so schön ist wie du“. Doch im letzten Herbst stand er plötzlich als Redner auf einer rechtspopulistischen Kundgebung vor dem Reichstag, stellte infrage, dass Deutschland eine gültige Verfassung hat, behauptete, das Deutsche Reich bestehe fort, von fremden Mächten besetzt, und bedankte sich per Du bei den Organisatoren, die zu den stramm rechten „Reichsbürgern“ gehören. Passend dazu sein Shirt mit der Parole: „Freiheit für Deutschland!“ Was passiert, wenn sich einer der populärsten Sänger Deutschlands ins Fahrwasser rechter bis antisemitischer Verschwörungstheorien begibt? Dass Xavier Naidoo launig durch die derzeit erfolgreichste deutsche Musiksendung führt, ist Teil der Antwort. Und so kommt an jenem Abend in Südafrika für Prinz Krumbiegel der Moment, in dem Naidoo verkündet, welches Lied er von ihm nachsingen wird: „Deutschland“. Ausgerechnet. Krumbiegel könnte nun sagen, dass Naidoos fragwürdige Sprüche ihn irritieren. Er könnte betonen, dass die Prinzen mit ihrem ironischen „Deutschland“-Lied gegen jene NPD-Fans ansingen wollten, vor denen Naidoo redete. Stattdessen sagt Krumbiegel hastig: „Man kann die ganze Diskussion nicht in zwei Minuten abfrühstücken.“ Er wisse, dass „du politisch sehr korrekt bist“, sagt er und denkt dabei womöglich an Naidoos Songs gegen Rassismus. Die anderen Musiker auf der Couch atmen aus. Kein Eklat, der die Show stören könnte.
Berliner Zeitung

Wuppertal: Rechte dringen in Flüchtlingsheim ein

Mitglieder einer rechtsextremen Partei sind nach Angaben der Stadt Wuppertal am Wochenende offenbar in die Flüchtlingsunterkunft in der ehemaligen Schule Yorckstraße eingedrungen. Die Stadt hat Anzeige wegen Hausfriedensbruch erstattet. Vertreter einer rechtsextremen Partei haben nach eigenem Bekunden unbemerkt von dem eingesetzten Wachdienst sowie den Bewohnern tagsüber eine Absperrung zwischen dem Schulgebäude und einem Sanitärcontainer überwunden, teilt die Stadt Wuppertal mit. Im Eingangsbereich der Unterkunft sowie in einem Aufenthaltsraum sollen sie Fotos gemacht und diese ins Internet gestellt haben. "Wir sind bestürzt darüber, dass es unbefugten Personen mit krimineller Energie gelungen ist, in eine Flüchtlingsunterkunft einzudringen", erklärte Wuppertals Sozialdezernent Stefan Kühn. "Wir können und wollen die Menschen in unseren Unterkünften aber auch nicht einsperren."
Rheinische Post

Wieder Attacke auf ein Linken-Büro in Nauen: Fenster mit NPD-Aufklebern beklebt

Gegenwind für die Fürsprecher des geplanten Flüchtlingsheims in Nauen: Immer wieder wird das Büro der Linkspartei attackiert. Jetzt beklebten Unbekannte die Fenster mit eindeutigen Aufklebern. Das Büro der Linkspartei in Nauen (Havelland) wurde in der Nacht zu Sonntag erneut attackiert – zum zweiten Mal binnen einer Woche. Mit etwa einem Dutzend Aufklebern auf der Fensterfront des Parteibüros gaben sich die Täter nun erstmals auch als Rechtsextreme zu erkennen. Fast alle Aufkleber stammen von der NPD oder ihrer Jugendorganisation „Junge Nationaldemokraten“ (JN). Darauf, dass die Täter der NPD oder JN angehören, lässt sich dennoch nicht schließen, denn die Aufkleber werden frei verkäuflich im Internet angeboten.
PNN

Wien: "Identitäre" Neurechte besetzen EU-Agentur

„Wir haben die EU-Agentur für Grundrechte besetzt um ein Zeichen gegen Asylwahn und Masseneinwanderung zu setzen“, heißt es jetzt aus einer Pressemitteilung der „Identitäten“.

Es ist ruhig geworden um die „freie, patriotische Kraft, die sich aktiv und erfolgreich für Heimat, Freiheit und Tradition“ einsetzt (Wortlaut iboesterreich.at). Vor allem seit dem Eklat durch die Besetzung der Votiv-Kirche war es lange ruhig um die Identitären in Österreich geworden. Unter dem Moto #occupEU besetzten am Sonntag 10 Aktivisten der rechtspopulistischen Bewegung die EU-Agentur. Mit der Besetzung will die Gruppierung gegen die EU und ihre Asylpolitik protestieren. Nach ca. 20 Minuten Besetzung setzte die Polizei dem Protest ein Ende. Am 06.06. soll es in Wien zu einer erneuten Kundgebung kommen. 
oe24.at

Wahlerfolg der FPÖ: Wie sich Österreich an rechte Parolen gewöhnt hat

National, fremdenfeindlich und kleinbürgerlich: Die rechtspopulistische FPÖ hat in zwei österreichischen Bundesländern massiv hinzugewonnen. Ein fatales Zeichen. In Österreich hat die rechtspopulistische FPÖ, die kein starkes Programm, aber viele starke Sprüche auf Lager hat, am Wochenende gleich zweimal abgeräumt: In der Steiermark hat sie ihren Stimmenanteil verdreifacht und ist nun mit 27 Prozent genauso stark wie die zwei früheren Volksparteien SPÖ und ÖVP; im Burgenland hat sie ihren Anteil verdoppelt. Demnächst stehen weitere Wahlen an, in Oberösterreich und Wien. Also fragt die düpierte Konkurrenz sich jetzt: Wie muss der schnelle Kurswechsel aussehen, mit dem wir retten können, was noch zu retten ist? Aber dafür ist es wohl zu spät. Die FPÖ steht vor den Toren, bis zu 30 Prozent werden ihr in Wien zugetraut. Dabei hatte die FPÖ zuletzt keine größeren Auswirkungen auf die politische Debatte. Plakate, mit denen (wie jetzt in der Steiermark) für "mehr Wohnungen statt mehr Moscheen" geworben wurde, gehören irgendwie zur Folklore - nach dem Motto: Die FPÖ behauptet schon so lange, die Türken stünden wieder vor Wien, dass man das fast schon lustig finden könnte. Ein fataler Gewöhnungseffekt. Das Erregungspotenzial, das Pegida in Deutschland zutage fördert, hat es in Österreich so nie gegeben. Dazu ist die FPÖ, eine Partei, die deutschnationale, fremdenfeindliche und kleinbürgerliche Traditionen mischt, schon zu lange Teil des politischen Spektrums.
Süddeutsche Zeitung
D
erweil feiert die FPÖ-Führung: Sie sieht die rechtspopulistische Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) nach ihrem Erfolg bei den Landtagswahlen auf dem Weg zur Großpartei. "Man kann uns nicht mehr aufhalten und schon gar nicht stoppen", sagte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache am Montag. Seine Partei sei auf dem Weg zur "sozialen Volkspartei".
Die Welt

Einblick in V-Leute-Welt: Ab sofort Kontaktsperre

Das NPD-Verbotsverfahren gewährt Einblicke in die V-Mann-Praxis. Und zeigt auch Fragwürdiges: Etwa wie Behörden Szene-Ausstiege verhindern. Das Ende seiner Spitzelkarriere kam für V-Mann 1519 überraschend. Zum 3. April 2012 baten die niedersächsischen Verfassungsschützer um ein Treffen. Acht Jahre lang lieferte der Neonazi da schon Informationen aus dem Innenleben der NPD an das Amt, schaffte es in der Partei bis in den Landesvorstand. Und nun? Verkünden ihm die Beamten das Aus. „Unvorbereitet“ treffe die Nachricht ihren V-Mann, notieren die Geheimdienstler in einem Vermerk. Der Neonazi war offenbar eine verlässliche Quelle, weil verschwiegen: „Selbst im engsten Familienkreis“ habe er seine Spitzeltätigkeit nicht offenbart. Ihre Entscheidung aber, so die Beamten, komme von oben. Um das NPD-Verbotsverfahren nicht zu gefährden, würden ab sofort alle V-Leute aus den Vorständen abgeschaltet. Im Juli verabschiedeten sich die Beamten final: Ab sofort gelte „totale Kontaktsperre“ zum Dienst. Das Ganze hatte allerdings einen Haken: Um nicht enttarnt zu werden, müsse die Quelle „über einen gewissen Zeitraum weiterhin entgegen des eigenen Interesses Mitglied in der NPD bleiben“ – und zwar „ca. 5 Jahre“. Dafür, so heißt es später, erhalte 1519 noch für die nächsten zwei Jahre Spesenzahlungen, die „im Wesentlichen“ für die politische Arbeit ausgegeben werden sollten – „unauffällig“ in „kleinen und für die Umwelt nachvollziehbaren Beträgen“. Sollte sich der V-Mann an den Deal halten, hätte das eine fragliche Konsequenz: Er wäre noch bis 2017 in der NPD – gegen seinen Willen. Eine Praxis, die der NSU-Sonderermittler des Bundestags, Jerzy Montag, scharf kritisiert.
taz

Delegierten-Chaos: AfD-Spitze sagt Parteitag in Kassel ab

Bei der Alternative für Deutschland (AfD) geht der innerparteiliche Streit der bekanntesten Köpfe weiter. Vor der Sondersitzung des AfD-Bundesvorstands machte der Europaabgeordnete Hans-Olaf Henkel im "Handelsblatt" Co-Chefin Frauke Petry und den Landeschef der NRW-AfD, Marcus Pretzell, dafür verantwortlich, dass der für Mitte Juni geplante Bundesparteitag kurzfristig abgesagt werden muss. Das Bundesschiedsgericht der AfD hatte Zweifel angemeldet, ob die Wahl der Delegierten für den in Kassel anberaumten Parteitag rechtmäßig ist. Die Bedenken richten sich unter anderem gegen die Delegiertenaufstellung in Nordrhein-Westfalen, Hessen und im Saarland.
T-Online-News
Handelsblatt
Der AfD-Bundesvorstand hat schließlich entschieden, den für den 13. Juni geplanten Delegierten-Parteitag in Kassel abzusagen. Ende Juni soll eine außerordentliche Versammlung stattfinden - dann darf die Basis kommen.
Spiegel Online

AfD Hessen: Klage gegen neuen AfD-Vorstand

Lange hat sich ein Vorstand der Alternative für Deutschland (AfD) in Hessen bislang nicht gehalten. Und auch das am Samstag in Hofheim gewählte Gremium könnte bald wieder Vergangenheit sein. „Wegen massiver Wahlfehler planen wir eine Überprüfung der Wahl vor dem Gericht“, kündigte Susanne Gruber am Montag im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau an. Sie habe auch ihr Amt als Sprecherin des AfD-Kreisverbands Fulda niedergelegt, ergänzt die Anwältin, die Mitte April beim Landesparteitag in Gießen mit allen anderen Vorstandskollegen geschasst wurde. „Unter einer solchen AfD Hessen will ich nicht arbeiten“, sagte Gruber. Ihre ganze Hoffnung liege auf dem Bundesparteitag am 13. Juni in Kassel. Dann soll wohl die Entscheidung fallen, welches Lager die Führung der von Eurokritikern gegründeten Partei übernimmt. Sollten es die Anhänger der von AfD-Chef Bernd Lucke ausgerufenen liberalen Initiative „Weckruf 2015“ sein, dann will Gruber dabeibleiben. Übernimmt der nationalkonservative Flügel um Frauke Petry das Ruder, wird sie der Partei wohl den Rücken kehren. Grund für Optimismus bieten die Vorstandswahlen vom Wochenende nicht. „Es wurden Leute gewählt, die wegen Verleumdung verurteilt wurden, deren Doktortitel angezweifelt wird, die vorm Schiedsgericht unterlegen waren“, sagt Gruber. „Der Rechtsruck ist maximal vollzogen.“ Das gipfele darin, dass Andreas Lichert aus Karben (Wetteraukreis) jetzt Beisitzer im Vorstand ist – als Anhänger der „Identitären Bewegung der Neuen Rechten“.
Frankfurter Rundschau

Freital: Wie weiter mit den Asylbewerbern?

Seit März ist das ehemalige Leonardo-Hotel ein Asylbewerberheim. Doch der Umbau ist noch nicht genehmigt. Seitdem das Leonardo-Hotel Anfang März zur Notunterkunft für Asylbewerber wurde, sorgt die Asylpolitik für heftige Debatten in der Stadt. Die Bürgerinitiative „Freital steht auf – Nein zum Hotelheim“ demonstriert seit fast drei Monaten wöchentlich gegen die Unterkunft in Döhlen. Gegen die Initiative und für Solidarität mit Flüchtlingen demonstriert die „Organisation für Weltoffenheit und Toleranz“. Etwa 30 Freitaler sind seit Mitte März im Willkommensbündnis engagiert. Die Bürger wollen den Asylbewerbern das Einleben in die fremde Umgebung erleichtern, helfen im Alltag und bieten Deutschkurse für die Asylbewerber an, die noch keinen rechtlichen Anspruch darauf haben.
Sächsische Zeitung

Der Dritte Weg – Flüchtlingsaktivistin nimmt Neonazis 5.000 Euro ab

Herber finanzieller Schlag für die Neonazi-Partei Der Dritte Weg. Die Partei muss wegen eines Verstoßes gegen eine Unterlassungserklärung 5.000 Euro zahlen. Was die Neonazis besonders nerven dürfte: das Geld geht an eine Aktivistin, die sich im Raum Regensburg seit vielen Jahren für Flüchtlinge einsetzt.
Endstation Rechts Bayern

Neonazi-Fussballturnier in Grabow: Der braune Kick

Neonazi-Aktivist Maik Eminger organisierte ein "Nationales Fußballturnier". Dies sollte eigentlich in Kloster Lehnin stattfinden, wurde aber von der Polizei aufgelöst. Die Rechtsextremen wichen dann auf einen Platz nach Grabow, Emingers Wohnort, aus - und kickten für die szenebekannte "Gefangenenhilfe".
PNN

Warum es Zeitverschwendung ist, mit Anhängern von Verschwörungstheorien zu diskutieren

Sich evidenzbasiert mit Truthern auseinanderzusetzen heißt, mit einem Messer zu einer Schießerei zu kommen. Die Fans von Verschwörungsfantasten und Sekten haben nämlich eine Menge gemeinsam: Diskussionen sind Glaubenskriege. Ein Erklärungsversuch eines Autors, der in einer "Zeugen Jehovas"-Familie aufwuchs und gewisse Mechanismen wiedererkennt.
indub.io

Promi-Appell für Öffnung der Ehe

Von Starregisseur Til Schweiger bis «Panik»-Rocker Udo Lindenberg, von der Punkpop-Band Die Ärzte bis zum Schauspieler Jan Josef Liefers: Die Liste der Prominenten, die von Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel eine Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare fordern, ist lang. Mehr als 150 Persönlichkeiten aus Politik, Sport, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft hätten die Internet-Petition «Es ist Zeit!» unterschrieben, um eine Abstimmung im Bundestag ohne Fraktionszwang zu erreichen, schrieb «Spiegel Online» am Montag. Denn es gehe «um eine Gewissens- und keine Parteientscheidung», heißt es in dem offenen Brief an Merkel. «Schon lange geht es nicht mehr nur um die Rechte einer Minderheit, sondern um unser aller Verständnis von Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit. Für immer mehr von uns, mittlerweile eine überwältigende Mehrheit unserer Gesellschaft, ist Gleichheit nur möglich, wenn die Liebe zwischen zwei Menschen nicht mit zweierlei Maß gemessen wird», so die Initiatoren Vincent-Immanuel Herr und Martin Speer.
Volkfreund.de

Bayern: Bereits 1216 Flüchtlinge abgelehnt - Zahl der Abschiebungen auf Rekordhöhe

Die Zahl der Flüchtlinge steigt - und auch die Zahl der Abschiebungen. Die Behörden gehen inzwischen härter gegen abgelehnte Asylbewerber vor. Im Vergleich zum Vorjahr hat der Freistaat 2015 bereits dreimal so viele Asylbewerber abgelehnt und ihre Heimat zurückgeschickt. Von Anfang Januar bis Ende April 2014 hatte es 268 Abschiebungen gegeben, im gleichen Zeitraum dieses Jahres dagegen bereits 780. Die Hauptherkunftsländer der abgeschobenen Asylbewerber waren und sind sämtlich europäische Staaten. An erster Stelle liegt derzeit unverändert Serbien, gefolgt von Kosovo, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und dem EU-Mitgliedsland Rumänien. Das erhöhte Abschiebungstempo ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Zahl der Asylbewerber vom Westbalkan sehr stark gestiegen ist - was bei einer Anerkennungsquote von nahezu null quasi automatisch zu mehr Abschiebungen führt. Die Abschiebung ist indes nicht der Regelfall. Sehr viel mehr abgelehnte Asylbewerber verlassen Bayern mehr oder minder freiwillig, zumindest ohne Zwangsmaßnahmen. 2014 reisten laut Innenministerium 4346 Ausländer freiwillig aus.
Münchner Abendzeitung

Urteil gefallen: Kein Flüchtlingsheim an Sophienterrasse in Hamburg

Eigentlich sollten an der Sophienterrasse in Harvestehude demnächst 220 Flüchtlinge wohnen. Doch daraus wird nun vorerst nichts. Der Bezirk Eimsbüttel scheiterte beim Oberverwaltungsgericht. Das frühere Kreiswehrersatzamt im vornehmen Hamburger Stadtteil Harvestehude wird vorerst weiter kein Flüchtlingsheim. Nach dem Verwaltungsgericht hat nun auch das Oberverwaltungsgericht Hamburg einen Umbau des Gebäudes an der Sophienterrasse zunächst untersagt. Es bestätigte den bereits verhängten Baustopp und wies eine Beschwerde unter anderem des zuständigen Bezirksamts Eimsbüttel gegen die Entscheidung des Verwaltungsgerichts zurück. Grundlage der Entscheidung war, dass das Areal seit 1955 als "besonders geschütztes Wohngebiet" gilt. Die Linken-Flüchtlingsexpertin Christiane Schneider sprach dagegen von einem "erbärmlichen Verhalten" wohlhabender Kläger.

Radio Hamburg

Diskriminierung bei United Airlines: “Islamfeindlichkeit über den Wolken”

Am Wochenende wurde in Amerika der Muslima, Tahera Ahmad, offenbar eine ungeöffnete Cola-Dose verweigert, da sie diese als Waffe nutzen könne. Danach soll sie von einem anderen Passagier islamfeindlich angemacht worden sein. Der Vorfall löste eine Welle der Unterstützung und Empörung aus.
islamiq.de
Die Welt

Rassismus: Das Schicksal der Sinti und Roma

Vorurteilen gegen Sinti und Roma begegnete Wolfgang Wippermann schon als Kind. Und nichts hat sich geändert. Die erste Begegnung mit den Vorurteilen gegen Roma macht Wolfgang Wippermann 1951, mit sechs Jahren, im Garten der Großmutter. Als eine Gruppe Roma sich dem Haus nähert, nimmt die Großmutter schnell die feuchte Wäsche von der Leine, bekreuzigt sich und erklärt dem Enkel: Die "Zigeuner" seien furchtbare Menschen, stählen Wäsche und kleine Kinder. Mit dieser Anekdote beginnt Wippermanns Aufruf "Zur Ächtung eines europäischen Vorurteils", und damit ist auch der Ton gesetzt: keine nüchterne Analyse, sondern ein teils persönliches, oft zorniges Plädoyer. Bis heute, so der Historiker, werden in ganz Europa Sinti und Roma ausgegrenzt und verfolgt. Mit der jüngsten Debatte um eine Armutszuwanderung aus Südosteuropa ist das alte Feindbild vom faulen und asozialen Roma auch hierzulande wiederbelebt worden.
Süddeutsche Zeitung

„Graue Wölfe“ auf dem Vormarsch

Sie hetzen gegen Kurden, Aleviten und andere Minderheiten, leugnen den Genozid an den Armeniern und hegen großtürkische Allmachtsfantasien: Auch in Bremen sind türkische Ultranationalisten auf dem Vormarsch.
Weser-Kurier

Ramelow sieht Pressefreiheit in Deutschland bedroht

„So werden die Medien etwa von Pegida-Demonstranten diffamiert und einzelne Journalisten sogar körperlich bedroht, weil sie angeblich zu einseitig über den Islam, die in Deutschland lebenden Moslems und über Pegida berichten würden“, sagte Ramelow am Freitag in Erfurt vor seiner erwarteten Rede beim Landespresseball am Abend. Wenn der Auftrag der Medien zu objektiver wie kritischer Berichterstattung verkannt oder gering geschätzt wird, stelle dies eine Gefahr für die Pressefreiheit dar. „Dieser Gefahr müssen und werden wir begegnen“, betonte der Linken-Politiker. Zugleich lobte er die Arbeit von Journalisten: „Sie leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Demokratie.“ Den Parolen von Pegida stellten sie die weltpolitischen Zusammenhänge hinter den Flüchtlingsströmen entgegen.
Thüringer Allgemeine

Köln-Kalk: Verstörende Flyer fordern Todesstrafe für Homosexuelle 

Todesstrafe für Homosexuelle? Tatsächlich ist diese Flyer kein Überbleibsel aus dem 18. Jahrhundert – diesen Flyer haben Unbekannte in den letzten Tagen in Köln-Kalk verteilt! Auf Twitter macht der Zettel die Runde und löst einen Sturm der Entrüstung aus. Urheber der Flugblätter sind laut eigener Angabe fundamentale Christen.
Kölner Express

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