Nach den Rechten sehen: Infos zu Nazi-Demos und Protesten am 1. Mai +++ Übergriff in Schwetzingen: Rechtsextreme Rocker brechen 18-Jährigem den Kiefer gleich doppelt +++ AfD wirft Journalistin mit Gewalt aus dem Saal.
Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de
Dortmund: 600 Demonstrant*innen, 450 Neonazis
-> Blockaden verzögern Aufmarsch, Nazis dürfen aber laufen. Weitgehend friedlich. Vorabend: 30 Nazis, 300 Gegendemonstrant*innen
(Mehr: DerWesten, rp-online, Ruhrnachrichten, Störungsmelder (Fotos Vorabend); toller Liveticker aus dem Ruhrgebiet bei Ruhrbarone, akduell)
Duisburg: 400 Demonstrant*innen, 100 Neonazis
-> Nazis laufen nach vielfachen Streckenänderungen wg. Blockaden. 4 Verletzte; Polizeihund attackiert Gegendemonstranten (Bericht DerWesten, Fotostrecke DerWesten); PRO NRW in Duisburg: 50 Rechtspopulisten, 100 Gegendemonstrant*innen, kurze Demo.
Essen: 300 Demonstrant*innen, 50 Pro NRWler*innen
-> Kundgebung (Ruhrbarone)
Rostock: 1.100 Demonstrant*innen, 300 Neonazis
-> Nazis laufen, aber nicht durch den Stadtteil Groß Klein, sondern durch Dierkow. Auch dort werden sie mehrfach von Gegendemonstrant*innen gestoppt. 300 Fahrraddemonstrant*innen, 800 zu Fuß. Weitere 2.000 Menschen kommen von DGB-Veranstaltung zum Protest. Nach Demoende kesselte die Polizei 100 Neonazis, die in die Stadt laufen wollten (svz.de, Polizeibericht, t-online, Das-ist-Rostock, Endstaton rechts).
Plauen: 2.000 Demonstrant*innen, 700 Neonazis
Route blockiert, Nazis müssen drumherum laufen. Pfarrer schließt Kirche auf, damit Blockierer*innen aufs Klo können - Kirche wird geräumt (Freie Presse, mdr, nonstopnews, Fotos).
Frankfurt (Oder): 250 Demonstrant*innen, 50 Neonazis
-> blockiert (moz.de)
Dachau: 40 Demonstrant*innen, 40 Nazis
Vor dem Sitz der Arbeitsagentur in Dachau hatte am 1. Mai eine »Einzelperson« eine Aktion mit schätzungsweise 40 Teilnehmer*innen unter dem Motto »Arbeitsplätze zuerst für Deutsche« angemeldet. Die kamen und brachten Plakate mit wie »Arbeit - Freiheit - Brot. Nationalen Sozialismus erkämpfen!« oder »Europa erwache! Fremdarbeiterinvasion stoppen. Jetzt und überall«. (ND).
Leipzig: 8.000 Nazi-Gegner*innen beim "Courage"-Konzert
am 30.04.2014 (Leipziger Internetzeitung).
Attacke in der Walpurgisnacht in Chemnitz
In Chemnitz wurden in dner Nacht zum . Nach einer nächtlichen Auseinandersetzung mit einer Gruppe Spätaussiedler sind dort sechs mutmaßlich rechte Schläger festgenommen worden. Sie waren nach Polizeiangaben zusammen mit etwa neun weiteren Gleichgesinnten vermutlich nach einer Walpurgisfeier mit den Spätaussiedlern aneinandergeraten. Dabei habe es mehrere Leichtverletzte gegeben. Alle Beteiligten hätten unter Alkoholeinfluss gestanden. Da ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden könne, habe der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen, teilte die Polizei mit (mdr).
Übergriff in Schwetzingen: Rechtsextreme Rocker brechen 18-Jährigem den Kiefer gleich doppelt
Der Tatort liegt entlang der Schwetzinger Bahngleise, am Wärterhäuschen des alten Ausbesserungswerks. Ein 18-Jähriger ist am 24.04.2014 gegen 20.30 Uhr auf dem Heimweg, als er von vier oder fünf Personen übel rassistisch beschimpft wird. Unvermittelt fallen sie über den jungen Mann mit türkischen Wurzeln her, schlagen und treten ihn - auch gegen den Kopf und den Hals. Nachdem die unbekannten Angreifer endlich von ihrem Opfer abgelassen haben, ergreifen sie die Flucht. Der 18-Jährige wird mit schweren Gesichtsverletzungen in die Heidelberger Kopfklinik gebracht und mehr als vier Stunden lang operiert. Ärzte stellen einen doppelten Kieferbruch fest. Der Rädelsführer soll einen Anstecker mit einem roten Hakenkreuz auf weißem Grund getragen haben (rnz.de).
Brandanschlag auf Flüchtlingsunterkunft in Berlin
Auf eine Flüchtlingsunterkunft in Berlin ist ein Brandanschlag verübt worden. Laut Polizei besprühten die Täter in der Nacht zum Mittwoch die Notausgangstür des Gebäudes im Stadtteil Köpenick mit einer Flüssigkeit und zündeten sie an. Das Feuer erlosch demnach wenige Minuten später von allein. Menschen kamen nicht zu Schaden. Die Polizei nahm einen 21-Jährigen und einen 20-Jährigen fest. Einer der Beschuldigten, die von einem Bewohner beobachtet wurden, hatte laut Ermittlern den Hitlergruß gezeigt (Spiegel online).
AfD wirft Journalistin mit Gewalt aus dem Saal
Die rechtspopulistische Partei Alternative für Deutschland (AfD) hat bei einer Wahlkampfveranstaltung mit ihrem Parteivorsitzenden Bernd Lucke nicht nur mehrere Aktivisten, sondern auch zwei Journalisten vom Sicherheitsdienst grob aus dem Raum befördern lassen. Ein Fotograf ging dabei zu Boden. Der Rechtsextremismus-Expertin Andrea Röpke wurde das Fotografieren untersagt und auch sie wurde vom Sicherheitsdienst aus dem Raum gebracht. Das erzählen Teilnehmer der Veranstaltung am Mittwoch (Weserkurier, Tagesspiegel). Zu diesem nicht gerade friedlichen und meinungsfreien Bild passt ein Foto aus Pirna: "Thor Steinar"-Träger plakatieren für die AfD (dressed-like-machines).