Presse- und Blogschau 7.3.-13.3. 2013

Termine, Termine, Termine +++Prominente BVB-Fans gegen Nazis und Gewalt +++ Vorfälle vor dem Revierderby+++ Hauzenberg: Neonazis greifen Fußballer an+++Rassistische Pöbeleien von Ahlens Trainer Antwerpen? +++ Energie Cottbus: Zeichen gegen Neonazis+++Sportminister Spaenle: "Rote Karte für Gewalt, Ausgrenzung und Rassismus im bayerischen Fußball!"+++"Feine Sahne Fischfilet" statten A-Junioren des Rostocker FC aus+++"Fußball im Geschichtsunterricht"+++Österreich: Ex-Bundesligaprofi Sukuta-Pasu rassistisch beleidigt+++"Als der Hitlergruß im Fußball Einzug hielt"+++Rassismus: Genua muss 30.000 Euro Strafe zahlen+++Endgültig: Lazio gegen VfB vor leeren Rängen+++Umdenken bei Lazio Rom?

Die wöchentliche Presse- und Blogschau von Fussball-gegen-nazis.de

Termine, Termine, Termine

Sonntag, 17.3., Leipzig: Vortrag von Almut Sülzle zum Thema "Hegemoniale Männlichkeit und das "Wir vs. die Anderen-Denken" in der Fußballfan- und Ultra-Kultur", 18 Uhr, Fanprojekt Leipzig, Brandvorwerkstraße 37, (Fanprojekt Leipzig)
Samstag, 23.3., Braunschweig: 2. Aktionstag "Keine Eintracht mit Nazis", 10 Uhr, IGS Franzsches Feld, Grünewaldstraße 12 (Initiative gegen rechte Hooligan-Strukturen)

Prominente BVB-Fans gegen Nazis und Gewalt

Vor dem Revier-Derby zwischen Schalke und dem BVB am vergangenen Wochenende haben prominente Fans von Borussia Dortmund mit einem  Aufruf ein Zeichen gegen Nazis und Gewalt gesetzt. In dem Papier wünschen sich die BVB-Anhänger "eine deutliche Positionierung des Vereins, der Spieler und aller Fans" gegen Nazis und Gewalt. Initiatoren des Textes sind der Kabarettist Fritz Eckenga und der ARD-Moderator Peter Großmann. Unterzeichnet wurde der Aufruf unter anderem von  Joachim Kròl, Wiglaf Droste und Oliver Welke.  (Der Westen.de) Den gesamten Text der Stellungnahme kann man hier nachlesen: Ruhrbarone.de

Vorfälle vor dem Revierderby

Gleichzeitig haben am Morgen des Revierderbys  Polizeibeamte an einer Straßen-Überführung eine aufgehängte Gummipuppe entdeckt. Am BVB-Dress der strangulierten Puppe klebte  ein Davidstern. Ermittlungen wegen Volksverhetzung  wurden eingeleitet.  (Westfälische Nachrichten) Spiegel-Online meldet außerdem, dass Mitglieder der rechtsextremen Hooligan-Gruppe "Northside" und der rechts-offenen und gewaltbereiten Ultra-Gruppierung "Desperados" an einem Überfall auf Gelsenkirchener  Ultras und auf mazedonische Fans am Regionalflughafen Wickede beteiligt gewesen sein sollen. Verletzt wurde bei der Auseinandersetzung niemand. (Spiegel.de)

Hauzenberg: Neonazis greifen Fußballer an

Ein 31-Jähriger Spieler des FC Sturm Hauzenberg ist am vergangenen Wochenende von zwei rechtsextremen Jugendlichen rassistisch beleidigt und körperlich angegriffen worden.  Die beiden Täter prügelten mit Fäusten auf den dunkelhäutigen Spieler ein, riefen fremdenfeindliche Parolen, zeigten den Hitlergruß und warfen dem flüchtenden Opfer eine Flasche an den Kopf. Der Fußballspieler, ein politischer Flüchtling aus dem Kongo, musste im Krankenhaus versorgt werden, trug aber keine schwerwiegenden Verletzungen davon.  Die beiden stark betrunkenen Tatverdächtigen wurden in der Nähe des Busbahnhofs festgenommen. (Mediendenk.de)

Rassistische Pöbeleien von Ahlens Trainer Antwerpen?

Nachdem Marco Antwerpen den Togolesen Nassirou Ouro-Akpo, Spieler des SV Schermbeck, mit rassistischen Parolen und Schmähungen beleidigt haben soll, hat der Fußball-Verband Westfalen gegen den Ahlener Trainer ein Verfahren wegen des Verdachts der Beleidigung eingeleitet. Der Staatsschutz ermittelt. (Der Westen.de , Rheinische Post) Aber auch die Ahlener wollen Presseberichten zufolge klagen: Sie streben ein Verfahren gegen Ouro-Akpo wegen Beleidigung an. (Der Westen.de) Gleichzeitig meldet die "WAZ",  Antwerpen habe telefonisch Kontakt mit dem SV Schermbeck aufgenommen, um sich bei Ouro-Akpo zu entschuldigen. Da dieser aber eine telefonische Entschuldigung nicht angenehmen wollte, wolle der Ahlener Trainer nun nach Schermbeck fahren und sich persönlich entschuldigen. (Der Westen.de)

Internationale Wochen gegen Rassismus gestartet

Am 11.3. sind die Internationalen Wochen gegen Rassismus gestartet. Noch bis zum 24. März finden im Rahmen der Aktionswochen bundesweit zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen statt. Auch Fußballverbände und Fangruppierungen nehmen an den Internationalen Wochen gegen Rassismus teil. Das Programm ist hier einsehbar. (Internationale Wochen gegen Rassismus)

Energie Cottbus: Zeichen gegen Neonazis 

Mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung für Toleranz im Sport haben der Landessportbund Brandenburg (LSB), der Fußball-Landesverband (FLB) sowie Energie Cottbus in der Halbzeitpause des Derbys gegen Union Berlin Position gegen Rechtsextremismus bezogen. (rbb-Online.de)

Sportminister Spaenle: "Rote Karte für Gewalt, Ausgrenzung und Rassismus im bayerischen Fußball!"

Bayerns Sportminister Spaenle lobt die vielfältigen Präventionsmaßnahmen des Bayerischen Fußball-Verbandes gegen Gewalt, Ausgrenzung und Rassismus. "Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Fußballstadien und Fußballplätze in Bayern als Bühne von Gewalttätern missbraucht werden. Diesen muss ganz klar die rote Karte gezeigt werden", so Spaenle in einer Stellungnahme anlässlich der Vorstellung des Berichts des Kultusministeriums zur Präventionsarbeit im bayerischen Amateurfußball. (Bayrisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus)

"Feine Sahne Fischfilet" statten A-Junioren des Rostocker FC aus

Bis zum Ende der Saison 2014/15 wird das Logo der Band "Feine Sahne Fischfilet" auf den Trikots der A-Junioren des Rostocker FC zu sehen sein. Die Band aus Mecklenburg-Vorpommern hatte sich in der Vergangenheit immer wieder eindeutig gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie positioniert. Und auch der Rostocker FC sprach sich vor der Landtagswahl 2011 gegen die Wiederwahl der NPD aus. Außerdem nahm der Verein im Frühjahr 2012 an der Aktion "Fußballfans gegen Homophobie" teil. Folgerichtig heißt es in der Begründung der Band für ihr Sponsoring: "Einen Verein aus Mecklenburg -Vorpommern, der sich offensiv gegen Neonazis positioniert, finden wir hammergeil“. (Rostocker FC , Feine Sahne Fischfilet)

"Fußball im Geschichtsunterricht"

Der Autor Werner Skrentny las vor einer 9. Klasse aus seinem Buch "Julius Hirsch. Nationalspieler. Ermordet. " Anschließend sprach er mit den Schülern über die Zeit des Nationalsozialismus. Auf diese Weise sollen die Jugendlichen an den schweren Geschichtsstoff herangeführt werden. (Nürnberger Zeitung)

Österreich: Ex-Bundesligaprofi Sukuta-Pasu rassistisch beleidigt

Der SV Ried hat vereinzelte Beleidigungen gegen Richard Sukuta-Pasu eingeräumt: "Seit Sonntagnachmittag wissen wir, dass es durch vereinzelte Personen zu Beschimpfungen nach dem Tor gekommen sein dürfte", erklärte Manager Stefan Reiter in einer Pressemitteilung. Gleichzeitig betonte  Reiter,  die beteiligten Personen seien keiner Rieder Fan-Gruppierung zuzuordnen. Offizielle Fangruppen des Clubs hätten vielmehr versucht, die Äußerungen zu unterbinden. Nach dem Spiel von Sturm Graz gegen den SV Ried hatte der ehemalige Bundesliga-Profi ausgesagt, es habe das ganze Spiel über rassistische Beleidigungen gegen ihn gegeben. Schiedsrichter Gerhard Grobelnik gab dagegen an, er habe die rassistischen Schmähungen nicht gehört. (kicker.de)

"Als der Hitlergruß im Fußball Einzug hielt"

Vor 75 Jahren wurde Österreich Teil des "Deutschen Reiches". In einem Artikel beleuchtet Thomas Huber die Auswirkungen des "Anschlusses" auf den österreichischen Fußball.  (Kleine Zeitung)

Rassismus: Genua muss 30.000 Euro Strafe zahlen

Der FC Genua  muss eine Geldstrafe in Höhe von 30.000 Euro zahlen. Fans des italienischen Erstligisten hatten bei der Heimspielniederlage am vergangenen Freitag einen Spieler des AC Milan rassistisch beleidigt. Den Namen des Profis gab die Liga nicht bekannt. (Handelsblatt, Zeit.de)

Endgültig: Lazio gegen VfB vor leeren Rängen

Da die Disziplinarkommission der UEFA den Einspruch von  Lazio Rom gegen die Strafe abgelehnt hat, wird das Achtelfinal-Rückspiel in der Europa-League gegen den VfB Stuttgart am Donnerstagabend nun endgültig vor leeren Rängen stattfinden. Der römische Verein war verurteilt worden, weil seine Anhänger mehrfach durch rassistische und antisemitische Ausfälle aufgefallen waren. (kicker.de)

Umdenken bei Lazio Rom?

Die harten Strafen gegen Lazio Rom sind auch Anlass für Oliver Birkner, sich unter dem Titel "Europas fiesester Klub" mit aktuellen und vergangenen rechtsextremen, rassistischen und antisemitischen Vorfällen bei Lazio auseinanderzusetzen. Gleichzeitig hofft der Autor aber auch, dass die wiederholten Verurteilungen durch die UEFA zu einem Umdenken beim Verein führen. (welt.de)

 

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