Die Mamas nehmen beim Sportclub do Recife neuerdings eine wichtige Rolle ein: als Ordnerinnen gegen Hooligans.
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MaGeHo - Mamas gegen Hooligans

Der Sportclub do Recife in Brasilien ist für seine gewaltbereite Anhängerschaft berüchtigt. Mit Hilfe der Idee einer Werbeagentur verlief das letzte Derby aber anders als sonst: der Verein setzte die Mütter der Hooligans als Ordnerinnen ein. Den Mamas zollten die Randalierer dann ihren Respekt – und blieben ruhig.

Von Laura Piotrowski

Kürzlich präsentierte Ralf Jäger (SPD), Innenminister in Nordrhein-Westfalen, das neue Konzept gegen gewaltbereite Fußballfans: man wolle den polizeibekannten Fans der Kategorie C (also "gewaltorient") mit einer "Manndeckung" entgegen treten und sie so zur Räson bringen. Andere Konzepte sind Stadtverbote für den Spieltag oder in zu DDR-Zeiten gab es die Schutzhaft beim VoPo für bekannte Randalierer zur Zeit der Spiele. Auch der brasilianische Fußballclub in Recife hat seit Jahren ein Problem mit Hooligans. Jetzt setzte er deren Mütter als Ordnerinnen ein – mit Erfolg.

Im hochriskanten Derby gegen den Erzrivalen Nautico Capibaribe agierten die Mütter von stadtbekannten Hooligans als Sicherheitskräfte, gekennzeichnet waren sie mit Warnwesten und der Aufschrift "Segurança Mãe" (Security-Mutter). An die 30 Mamas wurden heimlich angeheuert und vom Verein als Sicherheitsangestellte ausgebildet. Der Verein positionierte sie an strategisch wichtigen Orten im Stadion und wies die Fans am Spieltag auch per Videobotschaft via Großleinwand auf den Einsatz der Mütter hin.

Laut dem Verein ist es das Ziel, die Fans für die Thematik zu sensibilisieren und die Hooligans zu bewegen, auch selbst für Ruhe im Stadion zu sorgen. Der Plan ging auf und erstmals seit Jahren kam es während dem Derby nicht zu Ausschreitungen. Der Sport Club do Recife gewann außerdem 1:0.

Alex Raack fragte im 11Freunde-Magazin, wann der deutsche Fußball nachziehe.  "Wenn sich Hardliner aus Dresden, Frankfurt, Nürnberg oder Berlin mal wieder daneben benehmen, hilft vielleicht nur noch mütterliche Courage."

Und seit Aretha Franklins Auftritt im Film "Blues Brothers" wissen wir, Müttern zollt man besser "Respect":

(Quelle: Youtube) 

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