12.07. - 16.07.2014

Die wöchentliche Presse- und Blogschau von Fussball-gegen-Nazis.de

Argentinier randalieren in Rio und Buenos Aires +++ Jerusalemer Fanszene: Rassistisch und antiarabisch +++ Wien: Extremismus bei Fußballveranstaltungen die Rote Karte zeigen +++ Rapid Wien: Es hätte Tote geben können +++ Fifa will schärfer gegen Rassismus vorgehen +++ Fußball-WM: Die Logik des Machismus +++ Nazis gibt es gratis dazu +++ Halle: Freizeit-Fußballer zeigen Rote Karte gegen Rassismus +++ Bochum: Schwarzweiß gegen Rassismus

Argentinier randalieren in Rio und Buenos Aires

Was eine fröhliche Titelparty werden sollte, endete in Chaos und Gewalt: Die argentinische Hauptstadt Buenos Aires erlebte nach dem verlorenen Fußball-WM-Finale Argentiniens gegen Deutschland eine Nacht voller Ausschreitungen und Wut (Die Welt).

Jerusalemer Fanszene: Rassistisch und antiarabisch

In Israel sind nach der brutalen Ermordung eines palästinensischen Jugendlichen sechs Tatverdächtige festgenommen worden. Möglicherweise gehören sie "La Familia“ an, einer Fangruppierung des Fußball-Erstligisten "Beitar Jerusalem“ (Deutschlandfunk).

Wien: Extremismus bei Fußballveranstaltungen die Rote Karte zeigen

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, der Präsident der Österreichischen Fußball-Bundesliga (ÖFBL), Hans Rinner, und der Präsident des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB), Dr. Leo Windtner, präsentierten am 11. Juli 2014 Konzepte und Maßnahmen zur Prävention von Extremismus, Rassismus und Diskriminierung bei Fußballveranstaltungen (OTS).

Rapid Wien: Es hätte Tote geben können                

Der Fußball-Alltag wird in sechs Tagen mit der Kicker-Meisterschaft angepfiffen. Politik und Klubs kündigen "null Toleranz" gegen Hooligans, Rechtsradikale und Rassisten in den Stadien an. Zwei Capos der Grün-Weißen berichten dazu in einem Interview über Gewalt, Rassismus und die Zukunft der neuen Fan-Generation (Kurier).

Fifa will schärfer gegen Rassismus vorgehen

Fifa-Chef Blatter zeigt sich „glücklich“ über die WM 2014, kündigte allerdings an, den Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung künftig noch mehr in den Vordergrund zu stellen. „Wir wissen natürlich, dass es trotzdem Konflikte gegeben hat während der WM“, sagte Blatter (FAZ).

Fußball-WM: Die Logik des Machismus

Wenn im Fernsehen Bilder von Zuschauern gezeigt werden, dann häufig schöne Frauen. Die Botschaft der FIFA: schöne Frauen gehören zum Erlebnis-Paket Weltmeisterschaft. Das ist für viele Brasilianerinnen ein Problem (Deutschlandfunk).

Nazis gibt es gratis dazu

»Wenn aus 80 Millionen ein Team wird.« Bei dieser Bierwerbung zur Fußball-WM konnte einen das Gefühl beschleichen: Dann ist es Zeit, Angst zu bekommen. Um diejenigen, die beim auch von den DFB-Kommentatoren, -Moderatoren und -Experten (Unterabteilung öffentlich-rechtliche Medien) propagierten »Wir« nicht mitspielen wollen. Oder nicht mitspielen dürfen. Die anderen, die Spaßverderber, die defätistischen Selbstbeschmutzer, die als nicht deutsch genug Angesehenen und alle anderen aus der deutschen Fußballgemeinschaft Ausgeschlossenen (Neues Deutschland).

Halle: Freizeit-Fußballer zeigen Rote Karte gegen Rassismus

Immer wieder gibt es Berichte von rassistischen Zwischenfällen bei Fußball-Spielen. Aus diesem Grund luden der Rote Stern Halle und die Hochschulgruppe Amnesty International Halle zu einem antirassistischen Fußball-Turnier ein. Junge Männer und Frauen aus vielen Nationen, egal ob behindert, nicht behindert, schwul, lesbisch oder heterosexuell traten gegeneinander an (Halle Spektrum).

Bochum: Schwarzweiß gegen Rassismus

Gut 80 fußballbegeisterte Kinder im Alter von zehn bis 13 Jahren spielten in sechs bunt gemischten Mannschaften mit Flüchtlings- und Immigrantenkindern ein Turnier im Fair Play Modus, d. h. ohne Schiedsrichter. Und siehe da: Kein Stress, keine umstrittenen Entscheidungen, alles regelte sich schiedlich, friedlich und von alleine (Lokalkompass).

Einen Bericht über die rassistischen Ausfälle rund um das WM-Finale findet ihr in einem gesonderten Artikel: Rassismus und aggressiver Patriotismus zum WM-Finale.

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