11.08.-17.08.2015

Rechtsextreme - Zum Beispiel nicht mitspielen lassen +++ Gegen "Nazis und Repression" - Linke Ultra-Gruppen demonstrieren friedlich +++ Bremen und Nazihooligans: Fußballexperte Peter Römer im Interview +++ Ordner mit Neonazi-Tattoo am Oberarm im Cottbuser Energiestadion +++ Nach Angriff auf Koranstand in Bremen: Energie Cottbus widerspricht der Polizei +++ Neonazis und Fußball: 15 Prozent Überschneidung +++ Hooligan-Demo in Köln abgesagt +++ Coming-out vor eineinhalb Jahren - So geht es Hitzlsperger heute +++ BSG Chemie Leipzig: "Jeden Tag ein Anschlag und ihr schweigt!" +++ Rassismus in Russland: "Verrückte Welt" +++ Polens Fußball-Präsident Boniek am Pranger +++ "Refugees Welcome": Wiener Sportklub lädt Flüchtlinge zum Spiel ein +++ Viktoria Bochum - Integration auf und neben dem Platz                                                                                               

Die wöchentliche Presse- und Blogschau auf Fussball-gegen-nazis.de

Rechtsextreme - Zum Beispiel nicht mitspielen lassen

Sonst sind Sympathisanten von Vereinen das Problem. In Sachsen-Anhalt ist es ein Verein selbst. Zu Recht will der Fußballverband ihn nun aus der Kreisliga werfen. Der FC Ostelbien Dornburg ist kein Klub, sondern eine Zumutung. (Sueddeutsche.de) 15 der 18 Kicker des FC Ostelbien Dornburg sind laut Landes-Verfassungsschutz Rechtsextremisten. Aber es ist nicht so einfach, den Fußballklub aus Sachsen-Anhalt vom Spielbetrieb auszuschließen. (Berliner Zeitung)

Gegen "Nazis und Repression" - Linke Ultra-Gruppen demonstrieren friedlich

In der Innenstadt von Bremen haben nach Polizeiangaben zeitweise 730 Menschen friedlich gegen "Nazis und Repression" demonstriert. Zu dem Marsch vom Brill über das Viertel bis zur St.-Jürgen-Straße hatten linksgerichtete Ultra-Gruppen aufgerufen. (Weser Kurier) Unterdessen hat das Amtsgericht Bremen laut Informationen des Weser-Kuriers den Antrag von Rechtsanwalt Horst Wesemann abgelehnt, der vorsah, dass der Werder Bremen Ultrà Valentin aus Untersuchungshaft entlassen wird. Valentin muss damit weiter in der Justizvollzugsanstalt in Oslebshausen bleiben. (Faszination-fankurve.de)

Bremen und Nazihooligans: Fußballexperte Peter Römer im Interview

Zum Thema "Rechte Mobilmachung in Bremen und anderswo – wie Nazi-Hooligans in Stadien und Gesellschaft zurückdrängen" referierte Politikwissenschaftler Peter Römer (Münster) vergangenen Freitag im Bremer Ostkurvensaal. Im Gespräch mit Hauke Hirsinger erklärt er dem Weser Kurier, warum Fußball eine politische Dimension hat und gesteht seine Vorliebe für St. Pauli. (Weser Kurier) Der Konflikt zwischen rechten Hooligans und linken Ultras von Werder spitzt sich weiter zu. Dabei ist Auseinandersetzung nicht neu. Der Weser Kurier hat wichtige Daten zusammengetragen. (Weser Kurier) Detaillierter hat das der Bremer Schattenbericht dargestellt: Die Macher*innen veröffentlichten eine Chronik rechter Hooligans in Bremen seit 1990. (Bremer Schattenbericht)

Ordner mit Neonazi-Tattoo am Oberarm im Cottbuser Energiestadion

FC Energie Cottbus zeigt sich "überrascht und schockiert". Laut FCE-Sprecher war Personal von Subunternehmen aus Berlin im Gästeblock im Einsatz. (…) Man muss nicht allzu genau hinschauen, um zu erkennen, was für ein Bild die Rückseite des rechten Oberarms des Ordners ziert: ein Mann mit Hakenkreuzbinde am Arm, in einer SA-ähnlichen Uniform. Die obere Hälfte seines Gesichtes wird von dem kurzen Ärmel des T-Shirts verdeckt. Der Träger dieses Neonazi-Tattoos stand am Sonntag als Ordner beim Pokkalspiel gegen Mainz im Cottbuser Stadion vor dem Gästeblock. (Lausitzer Rundschau, mit Paywall, Fanzeit.de ohne Paywall)

Nach Angriff auf Koranstand in Bremen: Energie Cottbus widerspricht der Polizei

Laut Polizeibericht sollen Anhänger von Energie Cottbus einen genehmigten Koran-Informationsstand in Bremen attackiert haben. Fans widersprachen dieser Darstellung deutlich. Nun hat sich der Verein geäußert. (Fanzeit.de) Die Meldung zur Darstellung der Fans findet sich auch auf Fanzeit.de, die Aufarbeitung der Ereignisse durch den Verein ist auf der vereinseigenen Homepage dokumentiert.

Neonazis und Fußball: 15 Prozent Überschneidung

... sagt der Verfassungsschutz: Das Zusammenspiel von Fußballhooligans und Rechtsextremen im Überblick. Bündnisse zwischen rechten Fußballhooligans und Neonazis gibt es seit den 1980er Jahren. Staat und Vereine konnten das lange ignorieren oder verharmlosen. Aber die reaktionären Allianzen drängten immer stärker an die Öffentlichkeit. (Junge Welt) Warum wird der Fußball von Rechtsextremisten, speziell der NPD, instrumentalisiert, wenn doch der DFB und die DFL sich stets für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus positionieren? Einerseits ist der Fußball immer ein "Brennglas der Gesellschaft", wie es der Sozialwissenschaftler Gunter Pilz formuliert. Fußball ist ein Volkssport, ein Massenphänomen, welcher, ungeachtet der sozialen Herkunft, einen enormen Stellenwert in allen Gesellschaftsformen einnimmt. Zudem symbolisiert der Fußball patriarchale Grundprinzipien, die Nationalismus, Homophobie und Ablehnung des Pluralismus hervorrufen können, wenn Mobilisierungsexperten sich diese Tatsache zu Nutzen machen. Die Analogie des Fußballs zu den Wertvorstellungen der NPD, ist eine weitere Erklärung für die Problematik des Rechtsextremismus im Fußball. (Eldissident.wordpress.com)

Hooligan-Demo in Köln abgesagt

Die Demonstration rechter Hooligans am 24. Oktober 2015 in Köln wurde gestern wieder abgesagt. Dies gab die Gruppe "Gemeinsam Stark Deutschland" bekannt. Statt der Samstagsdemo mobilisiert die Gruppe nun auch für die Demonstration am Folgetag in der Domstadt. (Faszination-fankurve.de)

Coming-out vor eineinhalb Jahren - So geht es Hitzlsperger heute

Vor eineinhalb Jahren sorgt Thomas Hitzlsperger für einen großen Paukenschlag in der Profifußball-Branche: Nach seinem Karriere-Ende outet er sich als schwul und füllt so die Schlagzeilen. Nun erzählt er, mit etwas zeitlichem Abstand, wie er heute lebt. (N-TV.de)

BSG Chemie Leipzig: "Jeden Tag ein Anschlag und ihr schweigt!"

In der allgegenwärtigen Flüchtlings-Debatte haben die Anhänger des Landesligisten Chemie Leipzig am Wochenende ein Zeichen gesetzt. (Fanzeit.de)

Rassismus in Russland: "Verrückte Welt"

Der russische Fußball hat ein veritables Rassismus-Problem. In der Premier Liga häufen sich Vorfälle, bei denen dunkelhäutige Spieler von Zuschauern verunglimpft werden. Der Umgang der Sportfunktionären mit der Thematik ist drei Jahre vor der Heim-WM äußerst zweifelhaft. (Weltfussball.at)

Polens Fußball-Präsident Boniek am Pranger

Zbigniew Boniek, der Präsident des polnischen Fußballverbandes PZPN, sorgt in Polen und auch über die Grenzen hinaus für Aufregung. Der frühere Teamspieler, der in der 80er-Jahren auch für die AS Roma und Juventus im Mittelfeld agierte, hat mit Tweets gegen die Anti-Rassismus-Kampagne "Never Again" (Nigdy Wiecej) für eine doch heftige Kontroverse in der Republik an der Ostsee gesorgt. (DerStandard.at)

"Refugees Welcome": Wiener Sportklub lädt Flüchtlinge zum Spiel ein

Der Wiener Sportklub lässt den Worten auf seinen Trikots Taten folgen und lädt zum nächsten Liga-Heimspiel gegen Schwechat Flüchtlinge ein. (Vienna.at) Beim Heimspiel gegen den FAC werden sich zu den Austria-Fans auch einige Asylwerber gesellen - auf Einladung der von Austria Salzburg. (Salzburg.com)

Viktoria Bochum - Integration auf und neben dem Platz

Bislang war Teutonia Ehrenfeld der Vorzeigeverein in Sachen Integration. Der Klub nahm Flüchtlinge aus dem benachbarten Asylheim auf und bildete aus ihnen unter der Leitung von Coach Gabor Horvath eine Mannschaft – Teutonia Ehrenfeld III. Dafür wurden die Ehrenfelder sogar mit dem "Grünen Marabu" ausgezeichnet; einem Preis zur Ehrung zivilgesellschaftlichen Engagements. Zuletzt kam es aber zu Unstimmigkeiten zwischen Harvoth und der Vereinsführung, sodass sich die Truppe auflöste und Ehrenfeld verließ. Nun hat das Team mit Viktoria Bochum einen neuen Verein gefunden – wieder unter Horvaths Führung. (Reviersport.de)

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