03.04. - 09.04.2014

Brasilien: Rassismus auf dem Rasen +++ Österreich: Warum David Alaba kein "wirklicher Österreicher" sein soll +++ Österreich: Rapid-Boss Krammer für lebenslange Stadionverbote +++ Schweiz: Luzerner SC: Wir zeigen Rassisten Rot +++ Rechtsextreme im Fußball: So schlimm ist es in Europa +++ Köln und Bielefeld stellen sich gegen Homophobie +++ Neonazis im Stadion: Vereine sollen hart gegen rechte Fans vorgehen +++ Rechte Ordner_innen beim GSC – Schilderung der aktuellen Situation +++ Velten: Angriff von rechts außen.

Die wöchentliche Presse- und Blogschau von Fussball-gegen-Nazis.de

Brasilien: Rassismus auf dem Rasen

Sie sind Opfer und Idole gleichermaßen: Brasiliens Fußballstars sind vor rassistischen Attacken im Stadion nicht sicher. Nach erneuten Ausschreitungen will das Land die verdeckte Diskriminierung stärker bekämpfen. Da ist es wieder, das Schreckgespenst des Rassismus. Nur wenige Wochen vor dem Anpfiff der WM in Brasilien zeigt es seine hässliche Fratze. Dass schwarze Torjäger ausgerechnet in der Heimat von Fußballkönig Pelé beschimpft und beleidigt werden, überrascht auch viele Brasilianer. Anfang März traf es den Mittelfeldspieler Marcos Arouca da Silva vom FC Santos. Während eines Interviews nach der siegreichen Partie gegen den Fußballclub Mogi Mirim beschimpften Fans den 28-Jährigen als "Affen". Der Vorfall trieb Arouca die Tränen in die Augen (Deutsche Welle).

Österreich: Warum David Alaba kein "wirklicher Österreicher" sein soll 

David Alaba ist der größte Werbeträger für den österreichischen Fußball: Mit nur 21 Jahren ist er eine Stütze des FC Bayern München, der derzeit wohl besten Vereinsmannschaft der Welt. Natürlich spielt er in der österreichischen Nationalmannschaft. Und wenn Alaba öffentlich auftritt, dann stets als ein äußerst freundlicher Zeitgenosse. Kurzum: Einen besseren Werbeträger für Österreich hätte man sich kaum ausdenken können. Doch ist Alaba überhaupt ein "wirklicher Österreicher"? Nein, findet F. X. Seltsam. Unter diesem Pseudonym ist 2012 in der österreichischen Wochenzeitung "Zur Zeit" ein Artikel erschienen, in dem Alaba und seine Familie rassistisch verunglimpft werden. Mit-Herausgeber des Blattes ist Andreas Mölzer, seit 2004 Mitglied des EU-Parlaments und Spitzenkandidat der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) bei der Europawahl am 25. Mai. Und mehr noch, Mölzer soll auch der Mann hinter dem Pseudonym F. X. Seltsam sein. Das berichten österreichische Medien, etwa der Standard und die Salzburger Nachrichten. Sie berufen sich unter anderem auf die Menschenrechtsorganisation SOS Mitmensch (Sueddeutsche.de).

Österreich: Rapid-Boss Krammer für lebenslange Stadionverbote

Rapid-Präsident Michael Krammer hat die Attacke auf Austrias U19-Teamspieler Valentin Grubeck als "feige und hinterhältig" bezeichnet. Bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz am Samstag, einen Tag vor dem 309. Wiener Derby, kündigte Krammer zudem u.a. lebenslange Stadionverbote an, falls sich die Täter als Rapid-nahe herausstellen sollten (Salzburg.com, News.at)

Schweiz: Luzerner SC: Wir zeigen Rassisten Rot

Die C-Junioren des Luzerner SC bestehen aus 25 ausländischen Spielern. Die Spieler werden leider häufig von den gegnerischen Spielern und Eltern rassistisch beschimpft. Nun wollte das Team zusammen mit seinem Trainer ein Zeichen gegen Rassismus auf dem Fussballplatz setzen (Regiofussball.ch).

Rechtsextreme im Fußball: So schlimm ist es in Europa

Gewalt durch Hooligans und Rechtsextreme im Fußball – im Ausland ist dieses Problem noch deutlich schlimmer als bei uns, findet BILD.de.

Köln und Bielefeld stellen sich gegen Homophobie

Die Fußballprofis des 1. FC Köln und von Arminia Bielefeld starteten vor ihrem Zweitligaspiel am vergangenen Samstag (13.00 Uhr) eine gemeinsame Aktion gegen Homophobie. Beide Teams machten sich in speziellen T-Shirts fit und rollten beim Einlaufen ein Banner mit der Aufschrift "queer gewinnt - schwule Pässe gibt es nicht!" aus. Initiiert wurde die Aktion gemeinsam von beiden Städten und Vereinen zusammen mit ihren schwul-lesbischen FanClubs (sueddeutsche.de).

Neonazis im Stadion: Vereine sollen hart gegen rechte Fans vorgehen

Düsseldorf, Bochum, Essen - in NRW mehren sich Anzeichen für Aktivitäten von rechten Fußballfans. Das Innenministerium fordert ein hartes Vorgehen der Vereine gegen Neonazis in den Fankurven (wdr1).

Rechte Ordner_innen beim GSC – Schilderung der aktuellen Situation

Bei den ver­gan­ge­nen Spie­len un­se­res Gos­la­rer SC am hei­mi­schen Os­ter­feld­sta­di­on fan­den sich unter dem an­we­sen­den Ord­nungs­per­so­nal be­dau­er­li­cher­wei­se meh­re­re Per­so­nen aus der lo­ka­len Neo­na­zi-​Sze­ne. Jene Per­so­nen ma­chen aus ihrer na­tio­na­lis­ti­schen Ge­sin­nung kei­nen Hehl, posen im In­ter­net unter an­de­rem mit Reichs­kriegs­flag­gen, liken bei Face­book rechts­ra­di­ka­le Bands und Lie­der­ma­cher wie „Faust­recht“, „An­nett Mül­ler“, „Micha­el Re­ge­ner“ sowie ein­schlä­gi­ge rech­te On­line­shops (upperclassgoslar.blogsport.com).

Velten: Angriff von rechts außen

Wegen rassistischer Fan-Gesänge und Parolen gegen Veltener Anhänger und einen Spieler musste am Sonnabend die Fußball-Begegnung zwischen den Landesligisten Ludwigsfelder FC und dem SC Oberhavel Velten zweimal unterbrochen werden. Während der LFC auf der Suche nach den Tätern ist, droht dem Klub neben einer harten Strafe auch ein immenser Imageverlust (MOZ).

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