Explosion in Flüchtlingszentrum in Jütebog +++ Flüchtlinge in Marzahn attackiert - Hakenkreuz an Unterkunft +++ Rassistischer Übergriff in Erfurter Straßenbahn +++ Rechte Gewalt überhäuft Magdeburg +++ Herner Rechtsradikaler hetzt im Zug und wirft mit Flasche
Explosion in Flüchtlingszentrum in Jütebog
Auf eine Begegnungsstätte im Brandenburgischen Jüterbog wird ein Anschlag verübt – wenige Stunden davor war eine NPD-Demo durch die Stadt gezogen.
In einer evangelischen Jugend- und Flüchtlingsbegegnungsstätte im brandenburgischen Jüterbog hat es am späten Freitagabend eine schwere Explosion gegeben. Nach Polizeiangaben wurde die Detonation in dem Jugendzentrum „Turmstube“ der St. Nikolai-Kirche, in dem die Gemeinde auch Flüchtlingsarbeit anbietet, offenbar vorsätzlich durch Böller verursacht. Menschen kamen nicht zu Schaden. Durch die Druckwelle wurden nach Angaben der Polizei die Fenster, Türen und das Mobiliar des betroffenen Raumes schwer beschädigt. Zudem fielen Teile der Deckenverkleidung herunter. Der Sachschaden wird auf mehrere Tausend Euro geschätzt. Die „Turmstube“ bietet wöchentlich Treffen mit Flüchtlingen an und war in der Vergangenheit bereits öfter Ziel von rechten Hassparolen.
Flüchtlinge in Marzahn attackiert - Hakenkreuz an Unterkunft
Sechs Unbekannte haben auf dem Gelände einer Flüchtlingsunterkunft in Marzahn zwei Bewohner bespuckt und fremdenfeindlich beleidigt.
Ein Täter versuchte laut Polizei, einen Flüchtling mit einer Bierflasche zu schlagen. Der 33-jährige Asylbewerber konnte der Flasche allerdings ausweichen.
Am Sonntag wurde zudem an der Fassade einer Flüchtlingsunterkunft in Pankow ein Hakenkreuz entdeckt. Es war mit blauer Farbe dort gesprüht worden. In beiden Fällen ermittelt nun der Staatsschutz.
Rassistischer Übergriff in Erfurter Straßenbahn
Der Übergriff ereignete sich am späten Samstagnachmittag gegen 16.25 Uhr. Vier bis fünf Jugendliche, die nach Angaben der Landespolizeiinspektion Erfurt der Fußballszene zuzuordnen sind, beleidigten einen augescheinlich ausländischen Staatsbürger in der Straßenbahnlinie 1 auf Höhe Johannesstraße / Magdeburgerallee. Der Hintergrund der Beleidigungen war rassistisch, wie die Polizei mitteilte.
Auch einschreitende Zeugen wurden von den Tätern beleidigt. An der Haltestelle Boyneburgufer verließen Teile der Gruppierung die Straßenbahn, wobei einer auf eine männliche Person einschlug. Die Polizei sucht Zeugen.
Rechte Gewalt überhäuft Magdeburg
Seit Beginn der Flüchtlingskrise häufen sich rechte Gewalttaten immer mehr in Deutschland – Flüchtlingsheime werden angezündet, Demonstrationen münden in Angriffen gegen politische Gegner, Politiker werden bedroht und besonders ausländische Mitbürger sind gefährdet Opfer einer rechten Gewalttat zu werden.
Am Samstag dem 31.10. wurden internationale Studenten der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg von ca. 30 rechten Personen am Hauptbahnhof begleitet von “Ausländer raus”- Rufen bedroht und mit Böllern attackiert. Die Angreifer waren vermutlich gerade von einer im Nachbarort Halberstadt stattfindenden Demonstration unter dem Motto “Perspektiven schaffen statt Massenzuwanderung zu akzeptieren” nach Magdeburg zurück , die von der Partei Die Rechte veranstaltet wurde und durch Gegendemonstranten blockiert wurde.
Die Studenten sahen sich gezwungen vom Hauptbahnhof bis zur Universität, eine Strecke von ca. 1,5 Kilometern, zu rennen, wobei sie von der rechten Gruppe verfolgt wurden. Sie entkamen und es gab keine Verletzten.
Doch die Lage in Magdeburg spitzt sich weiter zu:
In der Nacht zum Sonntag , dem 01.11., wurden zwei 26-jährige und ein 35-jähriger Asylbewerber aus Syrien von einer Gruppe von ca. 20-30 Personen verprügelt, die zum Teil mit Schlagstöcken und Baseballschlägern bewaffnet waren. Zivilpolizisten griffen ein und mussten Pfefferspray einsetzen, während die meisten Angreifer flüchteten.
Herner Rechtsradikaler hetzt im Zug und wirft mit Flasche
Ein 23-jähriger Herner hat in der Nacht auf Sonntag auf der Bahnlinie S 2 lautstark rechtsradikale Parolen von sich gegeben und einen Mitreisenden angegriffen. Am Hauptbahnhof Wanne-Eickel verließen Sicherheitsmitarbeiter der Bahn gegen 0.25 Uhr mit dem randalierenden Mann den Zug und alarmierten die Bundespolizei.
Dieser Auftritt hat ernsthafte Folgen für den Herner. Den zur Tatzeit mit über zwei Promille alkoholisierten Mann erwartet nach Angaben der Bundespolizei neben einer Strafanzeige wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung – der Flaschenwurf – zusätzlich ein Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung und Volksverhetzung.
NPD-Politiker fühlen sich von AfD bedroht
Unter dem 90er-Jahre-Motto „Das Boot ist voll – Asylbetrüger abschieben“ hat die NPD an diesem Wochenende zum Bundesparteitag geladen, zum dritten Mal in Folge in das Städtchen Weinheim in Baden-Württemberg. Obwohl die rechtsextreme Partei vor allem eine neue Satzung beschließt, gibt es auf dem Treffen eigentlich nur ein Thema: Warum profitiert die NPD nicht stärker von der Aufregung um steigende Flüchtlingszahlen, von der durch Pegida und Andere aufgeheizten Stimmung?
Demonstrationen am Wochenende:
Neonazis marschieren bei unfreiwilligem Spendenlauf in Remagen
In Remagen haben am Samstag hunderte Menschen gegen Neonazis demonstriert. Anlass war ein Gedenkmarsch von 120 Rechtsextremen. Einige Nazigegner ließen sich etwas Besonders einfallen: Für jeden Teilnehmer des rechtsextremen Aufmarsches spendeten sie Geld an die Aussteigerhilfe „Exit“. Am Ende des Tages kamen mehr als 2.000 Euro zusammen. Im Vorfeld hatte das Bündnis an der „Laufstrecke“ der Nazis Plakate und Transparente aufgestellt. Den „Zieleinlauf“ der Rechten feierten sie lautstark mit Pfeifen und Puscheln.
AfD sorgt in Mainz für Aufruhr
Zu einer Versammlung der AfD sind am Samstag 300 Menschen auf den Mainzer Gutenbergplatz gekommen. Mehr als 1000 Gegendemonstranten störten die Redner mit Trillerpfeifen. Gegen 19.10 Uhr war die AfD-Versammlung beendet. Ein von den Veranstaltern geplanter Umzug zum Neubrunnenplatz wurde abgesagt
AfD-Demo in Schwerin: „Wir wollen keine Asylantenheime“
Nach Angaben der Partei waren es 500 Anhänger, die Polizei spricht von 400 Teilnehmern, die unter dem Motto „Asylchaos stoppen“ gegen die Asylpolitik der Bundesregierung demonstrierten. Dass es sich bei der Anhängerschar um ein in Mecklenburg-Vorpommern zusammengezogenes Publikum handelte, bemerkte man auf dem Alten Garten schnell. Ursprünglich hatte die Partei mit 2.000 Anhängern gerechnet. Insofern war die Teilnehmerzahl für die AfD eine Enttäuschung.
Acht Festnahmen in Weil nach einer Pegida-Demo
Rund 80 Pegida-Anhänger standen am Sonntag ab 15 Uhr auf dem Ratshausplatz von Weil am Rhein ebenso vielen Antifa-Gegendemonstranten gegenüber. Es war das dritte derartige Aufeinandertreffen in Folge.
„Pro NRW“ mit Hooligans und „Dügida“ in Köln vereint unterwegs
Rund 100 Personen nahmen an der Kundgebung und dem Aufzug der rechtspopulistischen Bürgerbewegung „Pro NRW“ teil. Sie rekrutierten sich aus dem Umfeld der „HoGeSa“ und „Dügida“. „Dügida“-Veranstalterin Melanie Dittmer hielt provokant nach der Aufforderung durch Markus Beisicht die Westergaard Karikatur Mohammeds in die Kameras. Rund 350 Gegendemonstranten waren an diesem eisigen Sonntag auf den Breslauer Platz gekommen.
Heftige Proteste und Randale bei NPD-Treffen
Rechter Protestzug beendet - Rednerin von Pro NRW erwartet Anzeige
Etwa 100 Menschen haben sich am Sonntag zu einer von Pro NRW veranstalteten Demo auf dem Breslauer Platz eingefunden. Ermittlungen wegen Volksverhetzung und „Sieg Heil“-Ruf.
Das Bündnis „Köln gegen Rechts“ konnte deutlich mehr Gegendemonstranten mobilisieren.
Die Silvio Meier Demonstration 2015: „Dort hin gehen, wo es brennt“
In Marzahn-Hellersdorf demonstrierten am heutigen Sonnabend mehrere Tausend Aktivisten in Gedenken an den Hausbesetzer und Antifaschisten Silvio Meier sowie an alle anderen Opfer rassistischer Gewalt. Unter dem Motto „Stoppt die rassistischen Brandstifter*innen“ wurde die Demonstration, die die Jahre zuvor hauptsächlich durch den Bezirk Friedrichshain ging, ganz bewusst nach Marzahn-Hellersdorf verlagert. Seit fast drei Jahren gilt Marzahn-Hellersdorf als Hotspot rassistischer Mobilisierung und Neonazigewalt gegen Geflüchtete, ihre Unterkünfte und Unterstützer. Das Ausmaß der rassistischen Gewalt erstreckt sich von Bedrohungen, Sachbeschädigungen und Körperverletzungen bis hin zum Rechtsterrorismus.
Amadeu Antonio: Daheim in Eberswalde
Vor 25 Jahren wurde der Angolaner Amadeu Antonio in der Kleinstadt Eberswalde (Barnim) von Rechtsextremisten äußerst brutal getötet. Er war gerade 28 Jahre. Seinen Sohn konnte er nicht mehr kennenlernen. Der wurde geboren, als der Sarg gerade nach Angola verschifft wurde. Sein Name: Amadeu Antonio. Und er lebt heute noch in Eberswalde.
Flüchtlinge sind eher Opfer als Täter
Deutsche fürchten sich vor Terroristen unter den Flüchtlingen, vor Dieben und Vergewaltigern. Dabei zeigen die Fakten: Die Flüchtlinge leben hier viel gefährlicher.
Kandidat für zwei Tage
NDR zieht Aufstellung von Xavier Naidoo für den Eurovision Song Contest zurück
Ein Kandidat nur für zwei Tage: am Wochenende zog der NDR die Aufstellung von Xavier Naidoo als deutscher Teilnehmer für den Eurovision Song Contest (ESC) wieder zurück. Grund war die heftige Kritik an der Entscheidung für den aufgrund zahlreicher kontroverser Aussagen umstrittenen Musiker. Nun steht der Sender vor einem Scherbenhaufen und der Suche nach einem neuen Kandidaten oder Nominierungsverfahren.
AfD-Klientel ostdeutscher und männlicher als 2014
72 Prozent Männer finden sich unter den potentiellen AfD-Wählern
Der durchschnittliche AfD-Wähler ist männlich, ostdeutsch und über 45 Jahre alt. 38 Prozent ornden sich politisch rechts ein. Die Wählergunst insgesamt fiel allerdings von 10 Prozent Mitte des Monats auf sieben Prozent.
„Wir holen uns unser Land zurück“: AfD im Kampfmodus
Deutlich weniger Sympathisanten als zuletzt mobilisierte eine AfD-Demonstration gestern in Schwerin. Dafür wählten einige Redner harte Worte – sie sprachen von einer „Festung Europa“ oder davon, „das Land zurückzuholen“. Nicht nur die anwesenden Anhänger der rassistischen Gruppierung „Schwerin wehrt sich“ dürften sich darin wiedergefunden haben.
Geht Strache zu Pegida?
Aus dem Kommentar, den Lutz Bachmann auf die Facebook-Seite von HC Strache gepostet hat, geht nämlich der klare Wunsch der Pegida hervor, den FPÖ-Chef nach Dresden holen zu wollen. Demnach warte man nur noch auf eine Zusage.Will Bachmann mit seinem Kommentar weiteren Druck auf die FPÖ ausüben, da man vergeblich auf eine Antwort wartet?