Chronik rechtsextremer, rassistischer und antisemitischer Gewalt im Januar 2016

Januar 2016: Geplantes Flüchtlingsheim in Gräfenhainichen erneut angegriffen +++ „Pegida“-Aufmarsch am Montag: Slowake in Dresden verprügelt +++ Neonazis überfallen Israelis in Dresden +++ Rechtsextremer mit Hakenkreuz-Stahlhelm attackiert Flüchtlinge in Geising +++ Zeithain (Sachsen): Sieben Asylbewerber mit Baseballschlägern und Samurai-Schwert angegriffen +++ Baden-Württemberg: Unbekannte werfen scharfe Handgranate auf Flüchtlingsheim.

Aktuell gibt es zu viele Übergriffe, um eine auch nur ansatzweise vollständige bundesweite monatliche Chronik rechtsextremer, rassistischer und antisemitischer Gewalt zu erstellen. Zur Illustration der Lage stellen wir allerdings die Gewalttaten bundesweit zusammen, die in unserer Presseschau vorkommen - sie basiert also auf Zeitungsmeldungen. Die Chronik ist damit absolut unvollständig, soll aber das Ausmaß klarmachen und wichtigste Vorkommnisse enthalten.

Für speziell flüchtlingsfeindliche Gewalttaten empfehlen wir die Chronik von Aktion Schutzschild bei www.mut-gegen-rechte-gewalt.de.

Für antisemitische Vorkommnisse empfehlen wir die Chronik der Amadeu Antonio Stiftung.

Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Wenn Sie weitere Vorfälle kennen, senden Sie bitte eine Mail an netz@amadeu-antonio-stiftung.de.

04.01.2016

Geplantes Flüchtlingsheim in Gräfenhainichen erneut angegriffen

In Gräfenhainichen in Sachsen-Anhalt ist eine geplante Flüchtlingsunterkunft zum dritten Mal innerhalb von zwei Wochen beschädigt worden. Nach Angaben der Polizei bewarfen Unbekannte das Haus mit Steinen und zerstörten die Eingangstür. Vor wenigen Tagen waren bereits Fensterscheiben eingeschlagen worden. Außerdem hatten Unbekannte die Unterkunft unter Wasser gesetzt. Seither ist das Gebäude, in dem 80 Flüchtlinge einziehen sollten, unbewohnbar. Verdächtige wurden noch nicht ermittelt.

Leverkusen: Männer werfen Böller auf Flüchtlingsheim

Die Neujahrsnacht bleibt bei den Sicherheitskräften an der Flüchtlingsunterkunft Görresstraße wohl vorerst im Gedächtnis. Als negative Erfahrung. Denn kurz nach Mitternacht wurde das Heim in der ehemaligen Schule angegriffen. Silvesterböller sollen geflogen sein, "auch mit Schreckschusspistolen ist wohl geschossen worden", berichtet Manfred Hans von der Arbeiterwohlfahrt (Awo), die die Unterkunft an der Görresstraße betreut, auf Anfrage unserer Redaktion. "Das Sicherheitspersonal wurde bedroht und massiv beschimpft", erzählt Hans, der von dem Vorfall am Neujahrsmorgen erfuhr. Verletzt wurde laut Hans niemand, auch das Gebäude habe nach bisherigem Kenntnisstand keinen Schaden genommen. "Aber allein diese Bedrohungslage ist schlimm genug", merkt Manfred Hans betroffen an.

Brandanschlag auf: Flüchtlingsheim in Köln

Nach einem Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft im Stadtteil Mülheim wurden zwei Männer (21, 25) festgenommen. Gegen 19:43 Uhr meldeten Bewohner der Unterkunft in der Schönrather Straße, dass zwei Personen „Chinaböller“ auf das Gebäude geworfen haben. Laut Polizei soll es sich dabei um Bengalo-Fackeln gehandelt haben. Dabei ging eine Fensterscheibe zu Bruch. Eine sofort eingeleitete Fahndung führte zur schnellen Ergreifung der mutmaßlichen Täter. Zwei verdächtige Männer wurden in Tatortnähe festgenommen.

Meerane: Rechtsextremer Schlägertrupp stört Silvesterfeier

 Die Erlebnisse der Silvesternacht stecken den Besuchern einer privaten Feier in Meerane noch in den Knochen. Zwei Stunden nach dem Jahreswechsel stand eine Gruppe gewaltbereiter Männer vor der Tür, offenbar im Vorsatz, Selbstjustiz zu üben. Einer der Männer zog einen Schlagring und wollte auf einen jungen Partygast losgehen, ein anderer war vermummt und hatte einen Holzknüppel als Waffe dabei. Es soll sich um acht bis zehn Personen gehandelt haben. Sie forderten die Herausgabe eines Gastes, den sie für den wenige Stunden vorher verübten Anschlag auf das Büro der NPD verantwortlich machten. Einen konkreten Namen sollen sie nicht genannt haben. Die jungen Leute riefen die Polizei, worauf sich die gewaltbereite Gruppe zurückzog. Für den Mann mit dem Schlagring dürfte der Abend weitere Folgen haben. Mehrere Teilnehmer der Feier haben die Polizisten darüber informiert. Schlagringe zählen laut Waffengesetz in Deutschland zu den verbotenen Waffen. Die Männer hatten ihre Aggressionen zuvor im Internet hochgeschaukelt, in der Facebook-Gruppe "Meerane Unzensiert".

Brandstiftung in Flüchtlingsheim in Gleidingen

Unbekannte haben am frühen Silvestermorgen versucht, ein Feuer in dem Flüchtlingswohnheim an der Hildesheimer Straße zu legen. Gegen 3.50 Uhr bemerkte eine Nachbarin die Flammen in einem Kellerschacht des ehemaligen Hotels und alarmierte die Feuerwehr.  Noch vor dem Eintreffen der Rettungskräfte konnte ein Mitarbeiter der Sicherheitsfirma die Flammen löschen. Verletzt wurde niemand. Die Polizei ermittelt wegen versuchter schwerer Brandstiftung. 

05.01.2016

Angriff auf Flüchtlingsunterkunft: Die Schüsse von Dreieich

Ein Unbekannter hat in der Nacht zum Montag gegen 2.30 Uhr Schüsse auf eine Flüchtlingsunterkunft im hessischen Dreieich-Dreieichenhain im Kreis Offenbach abgegeben. Der Täter feuerte laut Polizei mehrfach auf eine Fensterfront der Einrichtung, mehrere Scheiben wurden dabei zerstört. Im Inneren des Gebäudes wurde ein 23-jähriger Asylbewerber im Schlaf von einem Projektil getroffen. Das Opfer, ein Syrer, erlitt nach Informationen von SPIEGEL ONLINE einen Streifschuss am Bein. Er wurde im Krankenhaus behandelt, konnte die Klinik aber nach kurzer Zeit wieder verlassen. Ein Syrer, der ebenfalls in der Flüchtlingsunterkunft wohnt und in einem Nachbarraum des Opfers untergebracht ist, beschrieb der Polizei einen einzelnen Angreifer, der mehrfach gefeuert habe. Die "Hessenschau", ein Regionalmagazin des Hessischen Rundfunks, und die Deutsche Presse-Agentur berichten unter Berufung auf den Zeugen, der Täter sei vermummt gewesen und habe gezielt sechs- bis siebenmal mit einer Handfeuerwaffe geschossen.

Pirna - 25-jähriger Asylbewerber geschlagen: Zeugenaufruf

Gestern Abend ist ein 25-jähriger Asylbewerber am Haltepunkt Pirna-Copitz an der Liebthaler Straße von Unbekannten geschlagen worden. Nach bisherigen Ermittlungen wurde der aus Syrien stammende Mann unvermittelt von den Unbekannten angegriffen. Dabei ist der Mann auch mit einer Bierflasche geschlagen worden. Der 25-Jährige trug Verletzungen davon und musste ambulant versorgt werden. Die Täter flüchteten unerkannt. 

Nach Neonazi-Ausschreitungen in Dorstfeld an Neujahr: Dortmunder Polizei hat Ermittlungsgruppe eingesetzt

Nach den Ausschreitungen auf dem Wilhelmplatz zum Jahreswechsel stehen mehrere Straftaten im Raum. Die Polizei Dortmund hat eine Ermittlungsgruppe eingesetzt, nachdem sie 18 Neonazis vorübergehend ins Gewahrsam genommen hatte. Wenige Minuten nach Beginn des neuen Jahres wurden zwei auf dem Wilhelmsplatz eingesetzte Streifenwagen aus einer Gruppe von circa 25 Personen heraus gezielt mit Feuerwerkskörpern beworfen und mit Feuerwerksraketen beschossen. Als die Polizisten daraufhin ihre Fahrzeuge verließen, um dem Treiben ein Ende zu setzen, wurden sie weiter mit Feuerwerkskörpern, Feuerwerksraketen und Bierflaschen gezielt traktiert. Mit den herbeigerufenen Unterstützungskräften konnten die Angriffe nach Aussage der Polizei konsequent unterbunden werden. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen wurden drei Personen leicht verletzt; darunter eine der eingesetzten Polizeibeamtinnen durch einen Biss in die Hand. Der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange lobte das Vorgehen der Einsatzkräfte: „Die eingesetzten Beamten sind konsequent eingeschritten. Sie haben gezeigt, dass wir keinen Raum lassen für rechtsextremistische Randalierer, die die öffentliche Sicherheit stören“, so Lange. Diese Personen hätten fröhliche Feierlichkeiten ausgenutzt, um gegen Andersdenkende zu hetzen und gezielt Einsatzkräfte anzugreifen. „Das lassen wir nicht zu“, betont Lange. 

Merseburg (Sachsen-Anhalt): Erster Übergriff gegen Flüchtlingheim 2016

In der Silvesternacht haben etwa 20 Rassisten in der Kleinstadt Merseburg in Sachsen-Anhalt den Anfang für 2016 gemacht: Kurz nach 01:00 Uhr zogen sie vor eine Flüchtlingsunterkunft und schossen mit Pyrotechnik auf die Unterkunft und die extra zum Schutz eingesetzten Polizisten. Die Polizei berichtet außerdem von einer Bierflasche, die auf die Beamten geworfen wurde, und von „fremdenfeindlichen Äußerungen". Die örtlichen Flüchtlingsfeinde waren übrigens schon ein paar Tage zuvor mit der Polizei aneinandergeraten, als sie sich bei einer unangemeldeten Demo nicht kontrollieren lassen wollten.

Dargun (Mecklenburg-Vorpommern): Mann bedroht Flüchtling mit Neonazis

In dem kleinen Ort Dargun an der Mecklenburgischen Seenplatte hat ein Mann (34 Jahre, 2,3 Promille) am Abend des ersten Januar an der Tür eines ägyptischen Flüchtlings geklingelt und die Herausgabe von 30 Euro verlangt. Um seiner dreisten Forderung Nachdruck zu verleihen, hat er dem Flüchtling angedroht, er „würde [...] ihm die Nazis auf den Hals hetzen, die ihn dann töten. Hierzu machte er die Geste des Halsdurchschneidens." Die Polizei konnte den betrunkenen räuberischen Erpresser kurz später in seiner Wohnung auffinden, anzeigen und in den Alkoholtester pusten lassen.

Pfarrkirchen: Wandschmierereien am Asylbewerberheim

Vermutlich über die Nacht vom 1. auf 2. Januar beschmierten bislang unbekannte Täter eine Wand des Asylheimes am Gartlberg. Eine weiße Wand im Bereich des Haupteinganges wurde von bislang unbekannten Tätern mit dem Schriftzug „Asylanten raus" beschmiert. Der Schriftzug weist eine Größe von ca. 1,5 x 5 m auf. Die Sachbearbeitung wurde von der Kriminalpolizeiinspektion Passau übernommen.



Kölner Bengalo-Werfer sollen aus Pegida-Umfeld stammen

Die Täter, die am Samstag Pyrotechnik auf eine Flüchtlingsunterkunft in Köln-Mülheim geworfen haben, sind möglicherweise Pegida-Anhänger. Die Leuchtfackeln seien mit Schriftzügen der islamfeindlichen Bewegung beklebt gewesen.

Schwäbisch-Gmünd: Brand soll Fertigstellung des Flüchtlingsheims nicht verzögern

Der Brandanschlag zu Weihnachten auf den Rohbau einer Flüchtlingsunterkunft in Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) soll den Baufortschritt nicht verzögern. Eine erste Begutachtung durch die Baufirma habe die geschätzte Schadenshöhe von rund 20 000 Euro in etwa bestätigt, sagte ein Stadtsprecher am Montag. 

06.01.2016

„Pegida“-Aufmarsch am Montag: Slowake in Dresden verprügelt

Nach Angaben der Polizei schlugen am Abend mehrere Männer in der Dresdner Innenstadt einen Slowaken zusammen. Nach Angaben des Opfers waren die Täter mit schwarz-weiß-roten Mützen bekleidet und stiegen anschließend in einen Linienbus. Die Polizei stellte daraufhin die Identitäten von neun der Businsassen fest. Die Ermittlungen dauern an.

Flüchtlungsunterkunft in Hamburg unter Wasser gesetzt

Unbekannte haben bei einem Einbruch eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Hamburg unbewohnbar gemacht. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, drangen die Täter am Vortag in das Einfamilienhaus im Stadtteil Billstedt ein, drehten im Keller und im Erdgeschoss Wasserhähne auf und verstopften die Abflüsse. Das Haus war einer Kirchengemeinde zur Unterbringung einer Flüchtlingsfamilie zur Verfügung gestellt worden. Das Gebäude ist vorerst nicht bewohnbar. Die Polizei schließt ein fremdenfeindliches Motiv nicht aus. Der Staatsschutz übernahm die Ermittlungen.

Brandanschlag auf Flüchtlingsunterkunft in Kirchhellen

Auf eine bisher unbewohnten Flüchtlingsunterkunft in Kirchhellen/ Nordrhein-Westfalen wurde ein Brandanschlag verübt. Wie Radio Emscher Lippe mitteilt, haben bisher Unbekannte ein Containerdorf aufgebrochen und versucht mittels Brandbeschleuniger ein Feuer zu legen. Das Feuer ging jedoch von selbst aus. Der Staatsschutz ermittelt. Die Polizei sucht noch Zeugen.

Rassisten blockieren Einzug Geflüchteter in Chemnitz

In Chemnitz hat am Dienstag eine Gruppe Nazis gegen die Unterbringung von 40 Geflüchteten in einer Unterkunft demonstriert. Dabei sollen sich laut Radio Chemnitz acht Rassisten auf die Straße gesetzt haben, um die Ankunft zu verhindern. Bei der Auflösung soll es zu Rangeleien mit der Polizei gekommen sein.

09.01.2016

Erfurt:  Versuchte Brandstiftung        

Samstag Abend, kurz vor Mitternacht, bemerkte ein Sicherheitsmitarbeiter einer Gemeinschaftsunterkunft in der Bunsenstraße einen brennenden Brandsatz in unmittelbarer Nähe und löschte ihn selbstständig.Gegen 00.40 Uhr meldete sich der Brandstifter bei der Rettungsleitstelle. Der 42-Jährige wurde an seiner Wohnanschrift angetroffen. Bei dem durchgeführten Atemalkoholtest brachte es der Mann auf 2,52 Promille. Bei dem Brandsatz handelte es sich um eine mit Benzin gefüllte Flasche. Verletzt wurde niemand, beschädigt wurde nichts (Pol bericht 11.01.)

11.01.2016

Gößnitz: Steine auf bewohnte Flüchtlingswohnung

Am 11.01.16, gegen 22.10 Uhr, wurden durch unbekannte Täter Steine auf ein Gebäude in der Zwickauer Straße geworfen, welches als dezentrale Unterkunft für Asylbewerber genutzt wird. Durch die Steinewerfer wurden dabei zwei Fenster beschädigt. Die Fenster gehören zu jeweils einer Wohnung, welche zum Tatzeitpunkt bewohnt war. Personen wurden dabei nicht verletzt (Polizeibericht).

12.01.2016

Mattstedt: Angriff auf Wohnhaus des OBs

Angriff auf das Wohnhaus von Ortschaftsbürgermeister Andreas Schuchert (CDU), Unbekannte schlagen Küchenfenster ein und werfen Pyrotechnik ins Haus. Vermutung: seine Frau und er seien ehrenamtlich aktiv, unter anderem auch, wenn es um Flüchtlinge gehe.

12.01.2016

Übergriffe auf Flüchtlingsheime am Wochenende: Reute, Ulm, Bad Waldsee, Werne, Schmitten, Ascheberg, Duderstadt, Delbrück, Leipzig, Guben

Übergriffe auf Migrant_innen am Wochenende: 2 x Berlin, Halle - und Köln

Gewalt gegen Migranten in Köln: Sieben rassistische Straftaten

Nach Erkenntnissen der Polizei handelt es sich bei den Angriffen auf Ausländer am Sonntagabend in der Kölner Innenstadt um "fremdenfeindliche Straftaten". Hier hätten sich gezielt Leute über die sozialen Netzwerke verabredet, um auf augenscheinlich "nicht-deutsche Menschen" loszugehen, sagte Norbert Wagner von der Kölner Polizei. "Es ist ein alarmierendes Signal, dass wir sehr ernst nehmen." Binnen einiger Stunden seien 153 Personen überprüft und 199 Platzverweise ausgesprochen worden. Bei einigen der Beteiligten handele es sich um Rechtsextreme, zum Teil kämen sie aus der Hooligan-, Rocker- oder Türsteher-Szene. Nach derzeitigem Stand kam es in der Innenstadt zu vier gewalttätigen Übergriffen. Zwei Pakistaner mussten im Krankenhaus behandelt werden, ein Syrer wurde leicht verletzt. Ein 19-Jähriger aus Guinea wurde mit einer Flasche geschlagen. Ein anderer Afrikaner wurde von etwa 25 Angreifern verfolgt. Die Zahl der Anzeigen könne sich in den nächsten Tagen noch erhöhen, sagte eine Polizeisprecherin. "Das sind Taten von Menschen, die meinen, sie müssten das Recht in die eigene Hand nehmen", sagte Michael Temme, bei der Kölner Polizei für die Gefahrenabwehr zuständig. "Wir dürfen radikalen Brandstiftern nicht das Feld überlassen", warnte auch Bundesjustizminister Heiko Maas. Er habe den Eindruck, dass diejenigen, die jetzt im Internet oder auf der Straße Hetzjagden auf Flüchtlinge veranstalteten, auf die Taten von Köln nur gewartet hätten. "Anders lässt sich nicht erklären, wie schamlos das einige Gruppen nun instrumentalisieren", sagte der SPD-Politiker.

Antisemitische Schmiererei in München

Unbekannte haben im Münchner Stadtteil Sendling an die Türen und Fassaden mehrerer Häuser Davidsterne gesprüht. Die Tat erreignete sich laut Informationen des »Münchner Abendblattes« bereits in der Zeit zwischen Dienstagmittag und Mittwochmorgen, war jetzt allerdings erst bekannt geworden. Bei den Bewohnern der Häuser soll es sich laut des Hauseigentümers um Mitglieder der jüdischen Religionsgemeinschaft handeln.

13.01.2016

Neonazis überfallen Israelis in Dresden

Zwei israelische Studenten sind in Dresden angegriffen und verletzt worden. Nach Angaben der Polizei wurden die 25- und 26-jährigen Männer am Montagabend von sechs schwarz gekleideten Männern mit rechten Parolen beschimpft, der ältere zudem geschlagen. Als die Studenten in einen Markt flüchteten, schlug einer aus der Gruppe eine Scheibe des Ladens ein. Die Ermittler gehen von einer politisch motivierten Tat aus. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und Sachbeschädigung aufgenommen. Nähere Angaben dazu, wie die Studenten von den Angreifern als Israelis identifiziert wurden, konnte die Polizei auf Nachfrage zunächst nicht machen. Auf der Facebook-Seite des "Bündnisses für ein offenes Dresden" berichtet einer der beiden Studenten davon, dass er mit anti-arabischen Parolen beschimpft worden sei. Zudem habe er mehrfach bei der Polizei anrufen müssen, bevor ihm und seinem Begleiter geholfen worden sei. Auch Syrer seien angegriffen worden, hieß es weiter.

Verletzter bei Pegida-Demo in Duisburg

Am Rande der Pegida-Demo in Duisburg ist am Montagabend (11.01.2016) ein dunkelhäutiger Mann angegriffen und verletzt worden. Zwei Tatverdächtige seien während der Kundgebung festgenommen worden, teilte die Polizei am Dienstag mit. Ob es einen fremdenfeindlichen Hintergrund gibt, muss noch geklärt werden. An der Pegida-Demo nahmen etwa 400 Menschen teil.

Volksverhetzung und Bedrohung in Magdeburg: 21-Jährige droht, Polizisten zu erschießen

Gegen drei Personen aus Magdeburg wird nun ermittelt, nachdem sie am Montag am Olvenstedter Platz für Auregung gesorgt hatten. Laut Polizei haben zwei 21-jährige Frauen und ein 50-jähriger Mann in einem Geschäft eine Toilette benutzt. Die alkoholisierten Personen beschwerten sich danach bei der aus Vietnam stammenden Ladenbesitzerin über ein nicht angeschaltetes Licht und brüllten vor dem Geschäft ausländerfeindliche und volksverhetzende Äußerungen. Als die dazugerufene Polizei eintraf, äußerte eine der Tatverdächtigen, dass sie alle Polizisten erschießen würde, wobei sie auf die Polizeibeamten vor Ort deutete. Gegen alle drei Magdeburger wird nun ermittelt.

Angriff auf Asylbewerber in Lohfelden: Polizei fahndet jetzt mit Plakat

Die Polizei sucht weiterhin nach Hinweisen zur Tat am vergangenen Mittwoch, bei dem ein Asylbewerber in Lohfelden schwer verletzt wurde. Jetzt soll ein Plakat helfen. „Wir klammern uns derzeit an jeden Strohhalm“, sagt Polizeisprecher Torsten Werner zum bislang geringen Hinweisaufkommen. Das Fahndungsplakat in den Sprachen Deutsch, Arabisch, Englisch, Kurmanci, Urdu und Farsi soll zunächst innerhalb der Erstaufnahmeeinrichtung Lohfelden ausgehängt werden. Ein Autofahrer hatte den stark blutenden Asylbewerber an der Kreuzung Crumbacher Straße/Am Fieseler Werk gefunden. Die Ermittlungen konzentrieren sich derzeit auf einen Radfahrer, von dem das Opfer berichtet hatte.

Einschätzung der Krawalle in Connewitz: Auf dem Pfad der Gewalt

Neonazis feiern die Randale von Leipzig. Die Ausschreitungen sind ein weiterer Schritt einer sich derzeit radikalisierenden Szene. Die rechten Claqueure waren schnell. „Connewitz wird eben mit dem Kärcher gereinigt“, frohlockte die Leipziger NPD via Twitter, noch während am Montagabend Gesinnungskameraden im Stadtteil Connewitz Scheiben einwarfen. Andere Neonazis legten nach. „Jeder bekommt, was er verdient“, schrieben sie im Internet. Oder, schlicht: „Herrlich“. Trotz der offenen Gewalt in Leipzig: Die rechte Szene gibt sich nicht bedeckt. Im Gegenteil: Sie feiert diese. Die Randale von Connewitz ist damit nur ein weiterer Schritt einer rechtsextremen Szene, die sich hierzulande stetig radikalisiert.

Gewalt bei Pegida: "Linksversifft, Lügenpresse, das volle Programm"

Die MDR-Reporterin Ine Dippmann berichtete am Montag über den ersten Geburtstag des Pegida-Ablegers Legida. Als sie Lutz Bachmann fotografierte, bekam sie von einer älteren, weißhaarigen Demonstrantin einen Schlag ins Gesicht.

Jena: Angriff auf zwei Flüchtlinge aus Afghanistan

Im thüringischen Jena sind am Mittwochabend zwei Flüchtlinge aus Afghanistan überfallen und verletzt worden. Wie die Polizei laut dem Sender MDR mitteilte, griffen Unbekannte die beiden Asylbewerber vor einer Flüchtlingsunterkunft an. Die 25- und 29-jährigen Opfer wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei ermittelt.

Pößneck:  Verdacht der versuchten Körperverletzung und Beleidigung

Auch in Pößneck wurde ein Flüchtling attackiert. Der 19-Jährige sei am Mittwochabend vor einem Geschäft beleidigt und gestoßen worden, berichtete eine Polizeisprecherin. Er blieb unverletzt. Die drei Tatverdächtigen seien geflüchtet, der Polizei aber namentlich bekannt.
 

14.01.2016

HFC-Hooligans und "Brigade Halle": 35 Randalierer aus Sachsen-Anhalt

An den schweren rechtsextremen Ausschreitungen in der Nacht zum Dienstag im Leipziger Stadtteil Connewitz waren nach MZ-Informationen rund 35 Randalierer aus Sachsen-Anhalt beteiligt. Dabei soll es sich nicht nur um Hooligans aus dem Umfeld des Halleschen Fußballclubs handeln, sondern auch um Anhänger der Neonazi-Gruppierung „Brigade Halle“. Politiker aus Sachsen-Anhalt fordern nach den Krawallen Konsequenzen. „Wenn sich ein Mob von 250 gewaltbereiten Neonazis länderübergreifend versammeln kann, dann haben wir ein ernsthaftes Problem mit der inneren Sicherheit“, sagte der Grünen-Innenexperte im Landtag, Sebastian Striegel, der MZ.

Kommentar Nazi-Angriff in Leipzig: Ein Quasipogrom, kein Aufschrei

Die Ausschreitungen in Leipzig und auch die Hetzjagden auf Menschen in Köln werden mit Gleichmut hingenommen. Wie kann das sein? Seit mehr als einer Woche debattiert die Republik nun über die massenhaften Übergriffe in der Silvesternacht, nicht ganz frei von hysterischen Untertönen. Es gibt ein „vor Köln“ und ein „nach Köln“, als hätte es dort einen Terroranschlag gegeben. Im Vergleich dazu nimmt das Land die Ausschreitungen rechter Gruppen in Leipzig, die zum Legida-Jahrestag den „alternativen“ Stadtteil Connewitz überfallen und eine Schneise der Verwüstung gezogen haben, mit erstaunlichem Gleichmut hin. Leipzigs Bürgermeister spricht zwar von „Straßenterror“, und manche fühlen sich an die Dreißigerjahre erinnert. Doch das bundesweite Echo fällt lau aus. Kein Bundespolitiker fordert härtere Strafen und „null Toleranz“, und auf den „ARD-Brennpunkt“ zum Thema wird man wohl lange warten müssen.

Überfall auf zwei Asylbewerber in Jena-Winzerla: Polizei sucht Täter mit Hubschrauber

Nach einem Übergriff auf zwei Asylbewerber aus Afghanistan in Jena-Winzerla hat die Polizei am Mittwochabend mit einem Großaufgebot nach den Tätern gefahndet. Wie eine Polizeisprecherin aus der Landeseinsatzzentrale sagte, sei der Notruf gegen 20 Uhr eingegangen. Demnach wurden die beiden Asylbewerber von zwei Personen in der Nähe der Gemeinschaftsunterkunft in der Schrödingerstraße angegriffen. Die Asylbewerber kamen ins Krankenhaus. Nach ersten Erkenntnissen habe es sich bei den Tätern um zwei Männer gehandelt. Bis 22 Uhr waren sie trotz des Einsatzes eines Hubschraubers nicht gefasst.

15.01.2016

Attacke auf künftiges Flüchtlingsheim in Parchim

In Parchim haben bislang unbekannte Täter in der Nacht zum Donnerstag Fensterscheiben in der künftigen Ausweichunterkunft des Landes in der Lübzer Chaussee eingeschlagen und eine unbekannte Säure versprüht. Als gestern Morgen die Bauarbeiter wie in den vergangenen Tagen zur Arbeitsstelle anrückten und die Tür öffneten, war es nicht wie sonst. Ihnen kam ein beißender, ekelriechender Gestank entgegen. Im unteren Flur entdeckten sie zudem eine eingeschlagene Fensterscheibe. 

Hakenkreuze an künftigem Flüchtlingsheim in Freital

Unbekannte haben in Freital ein künftiges Flüchtlingsheim mit rechten Parolen beschmiert. Das Gebäude wurde mit Hakenkreuzen und dem Spruch „No Asyl, wir wollen kein Heim“ besprüht, wie eine Polizeisprecherin am Donnerstag mitteilte. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. In der ehemaligen Kindertagesstätte sollten ursprünglich ab dem ersten Quartal 2016 Flüchtlinge untergebracht werden.

Zwei Verletzte bei AfD-Kundgebung und Gegendemo in Erfurt

Bei einem Übergriff auf Gegendemonstranten zur AfD-Demonstration in Erfurt auf dem Hauptbahnhof sind zwei der Gegendemonstranten verletzt worden. Laut Polizeiangaben sollen sie von einer Gruppe von 20 bis 30 Personen angegriffen worden sein. Kräfte der Thüringer Bereitschaftspolizei konnten die Identität von elf Personen feststellen. Zeugen berichteten, dass bei der Auseinandersetzung Elektroschockgeräte verwendet wurden. 

"Von Idioten regiert": Die Ermittlungen wegen Volksverhetzung wurden gerade eingestellt, da schaltet Thüringens AfD-Chef Björn Höcke wieder auf Angriff. In Erfurt wurde er gegen Merkel persönlich. Der Vorsitzende der rechtspopulistischen AfD in Thüringen, Björn Höcke, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) persönlich scharf angegriffen. Deutschland werde "von Idioten regiert", sagte er bei einer Kundgebung in Erfurt. Merkel müsse in "der Zwangsjacke" aus dem Kanzleramt abgeführt werden, fügte er vor mehr als 2000 Teilnehmern einer Demonstration gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung hinzu. Nach Angaben der Polizei nahmen etwa 2400 Menschen an der Kundgebung teil. Sie waren einem Aufruf der Alternative für Deutschland (AfD) gefolgt. Einer Gegendemonstration hätten sich rund 500 Menschen angeschlossen, sagte ein Polizeisprecher.

Jena: Irakischer Asylbewerber mit Messer verletzt

Ein irakischer Asylbewerber wird von zwei Männern angesprochen, einer der Männer zieht ein Messer und sticht dem Geschädigten durch die Hand (Polizeibericht).

18.01.2016

Schläger verfolgen Tunesier in Chemnitzer Innenstadt

In Chemnitz sollen drei Männer einen Tunesier beschimpft, verfolgt und geschlagen haben. Auch ein helfender Imbissbesitzer sei verletzt worden. Ein fremdenfeindlicher Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden. Demnach waren die Nordafrikaner am frühen Samstagmorgen in den Imbiss geflohen, nachdem sie in der Nähe von den teils maskierten Männern bepöbelt worden seien. Der 50 Jahre alte Besitzer des Döner-Ladens habe noch vergeblich versucht, die Tür zu verschließen. Die drei Angreifer seien in den Laden eingedrungen und hätten den 28 Jahre alten Tunesier verprügelt. Als der Wirt (50) dazwischengehen wollte, hätten sie auch ihn geschlagen. Zeugen alarmierten die Polizei, die schließlich die drei Deutschen im Alter von 24, 35 und 36 Jahren festnahm. 

19.01.2016

Rechtsextremer mit Hakenkreuz-Stahlhelm attackiert Flüchtlinge in Geising

Zwei Flüchtlinge aus Afghanistan sind Opfer einer fremdenfeindlichen Attacke in Geising geworden. Wie die Dresdner Polizeidirektion am Montag bekanntgab, beleidigte ein junger Mann die beiden 21- und 26-Jährigen zunächst und schlug dann den Jüngeren mit einem Stahlhelm zu Boden. Schon rein äußerlich machte er keinen Hehl aus seiner Gesinnung: Der glatzköpfige Mann trug einen Stahlhelm, auf dem ein Hakenkreuz prangte. Zudem hatte er sich ein „Hitlerbärtchen“ rasiert.

Attacke auf Asylbewerberinnen in Hennigsdorf

Zwei Asylbewerberinnen sind in Hennigsdorf (Oberhavel) von einem 45-Jährigen fremdenfeindlich beleidigt und bedroht worden. In einem Supermarkt zückte der Mann einen Gasdruckrevolver und zielte auf die 27 und 33 Jahre alten Kenianerinnen, wie die Polizei am Montag mitteilte. Als ein anderer Mann ihnen zur Hilfe eilte, wurde auch er mit der Waffe bedroht. Danach ließ der 45-Jährige plötzlich von den Opfern ab, zeigte den Hitlergruß und verschwand. 

Weitere Übergriffe in Sangerhausen, Oberhausen, Gräfenhainichen, Kirch Grambow, Lalendorf, Freiberg

Am Sonntag fuhr ein bisher noch unbekannter Täter in Sangerhausen (Thüringen) einem zwölfjährigen Mädchen mit dem Auto über den Fuß. Der Fahrer verließ sein Fahrzeug und und schlug auf einen 16jährigen Begleiter des Mädchens ein, der aus Serbien stammt. Dabei beleidigte er den jungen Mann in rassistischer Manier. Die beiden Jugendlichen wurden bei dem Angriff leicht verletzt.

In Oberhausen hatten ein oder mehrere Täter am Freitag versucht, einen mit 5.000 Litern Gas gefüllten Tank in Brand zu setzen. Dieser befindet sich in direkter Nähe zu einem fast fertiggestellten Flüchtlingsheim. Eine eigens eingerichtete Sonderkommission der Polizei sucht aktuell nach einem dunkel gekleideten Mann, der in Tatortnähe beobachtet worden war. Da die Vorgehensweise des oder der Täter »sehr, sehr dilettantisch« war, wie der stellvertretende Feuerwehrchef Gerd Auschrat betonte, habe jedoch zu keinem Zeitpunkt Explosionsgefahr bestanden. Der Staatsschutz ermittelt. In Detmold gab ein 19jähriger in der Nacht zum Samstag mit einer Waffe zwei Schüsse vor einer Flüchtlingsunterkunft ab und skandierte dabei rechte Parolen. Er konnte von der Polizei festgenommen werden.

Bereits in der Nacht von Samstag auf Sonntag war ein ehemaliges Bürogebäude inGräfenhainichen (Sachsen-Anhalt) mit Pflastersteinen attackiert worden. Dort sollten in Kürze mehrere Flüchtlinge untergebracht werden.

In Kirch Grambow (Mecklenburg-Vorpommern) attackierten Rechte am Sonnabend eine Flüchtlingsunterkunft und warfen deren Scheiben ein. »Desweiteren wurde an einer der Hauseingangstüren ein Plakat mit asylkritischem Inhalt befestigt«, gab die örtliche Polizei bekannt.

In Lalendorf im Landkreis Rostock randalierten unbekannte Täter in der Nacht zu Sonntag in einer Unterkunft für minderjährige Flüchtlinge. Auch dort wurden mehrere Fenster eingeschlagen. Ein 22jähriger Tatverdächtiger konnte noch vor Ort von der Polizei festgenommen werden. Ebenfalls angegriffen wurde in der Nacht zum Montag das Büro des Sächsischen Flüchtlingsrats in Dresden. Dort wurden eine Fensterscheibe mit Hundekot beschmiert und ein Aufkleber mit der Aufschrift »Refugees not welcome« hinterlassen.

Auch im sächsischen Freiberg kam es wieder zu rechten Attacken. So wurde dort am Samstagmorgen das Büro der Linken-Landtagsabgeordneten Jana Pinka attackiert. In Zschillichau bei Bautzen wurde ein Brandanschlag auf ein leerstehendes Flüchtlingsheim verübt.

Sollstedt (Kreis Nordhausen): Täter prügelt auf 58-jährigen Bulgaren ein

Unbekannter Täter schlägt und prügelt auf einen 58-jährigen Bulgaren ein, selbst als es schon am Boden lag. Mit Verletzungen wurde der 58-Jährige ins Krankenhaus gebracht.

20.01.2016

19-Jähriger schießt vor Flüchtlingsheim in Detmold

Angeblich aus Wut über die Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht soll ein 19-Jähriger am frühen Samstagmorgen an der Asylbewerberunterkunft in der Detmolder Adenauerstraße aus einer Luftdruckwaffe zwei Schüsse abgegeben haben. Verletzt wurde niemand. Der mutmaßliche Täter wurde kurze Zeit später in der Detmolder Innenstadt festgenommen, teilte die Polizei Bielefeld mit. Der 19-Jährige habe die Tat gestanden und als Motiv "seine aufgestaute Wut bezüglich der Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht in Köln, Bielefeld, Berlin und Hamburg" angegeben. "Um sich Luft zu verschaffen, habe er sich spontan zu der Tat entschlossen", schreibt die Polizei weiter. Die Waffe besäße er zu Selbstverteidigungszwecken und weil er beabsichtige, einen Waffenschein zu beantragen. Dieses Vorhaben dürfte nach dem Vorfall schwierig werden.

Einbruch in Flüchtlingsheim in Rotenburg (Wümme): Täter sind ermittelt

Die Polizei hat die Identität von zwei Männern festgestellt, die am Wochenende in eine Flüchtlingsunterkunft in Rotenburg (Wümme) eingebrochen waren. Nach Angaben eines Polizeisprechers sind sie auf einer Videoaufnahme eindeutig zu erkennen. Die Männer waren in der Nacht zu Sonnabend durch einen Nebeneingang in die Unterkunft "Campus Unterstedt" eingedrungen. Einer der Flüchtlinge hatte die Männer mit seinem Handy dabei gefilmt, wie sie Bewohner aufweckten, fotografierten und rechtsextreme Parolen riefen. Anschließend waren die Täter geflüchtet. Nach Angaben des Polizeisprechers gehören sie der rechtsextremen Szene an. Die beiden Männer sind dem Staatsschutz bereits bekannt. Es werde nun ermittelt, welche Verfahren ihnen neben Hausfriedensbruch drohen.

Flüchtlingshelfer berichten von Bedrohung und Schikane

In Brand gesteckte Flüchtlingsunterkünfte, Angriffe auf Asylbewerber - solche Meldungen gab es im vergangenen Jahr zuhauf.  Doch nicht nur Flüchtlinge sind betroffen. Auch Unterstützer von Flüchtlingen wurden laut BKA zunehmend attackiert. Einer gemeinsamen Chronik von Pro Asyl und der Amadeu Antonio Stiftung zufolge fanden dabei fast 70 Prozent aller Vorfälle, die sich gegen Flüchtlinge oder Helfer richteten, in Ostdeutschland statt. Das Nachrichtenmagazin "Exakt" hat mit Helfern gesprochen, die Beschimpfungen und Attacken am eigenen Leib erfahren haben. Eine Rentnerin aus Thüringen berichtet über ihre ehrenamtliche Arbeit und erklärt, warum sie nur ungern darüber spricht. Ausgrenzung und Bedrohung - davon kann auch das Deutsche Rote Kreuz in Sachsen ein Lied singen. DRK-Sprecher Kai Kranich zufolge trauen sich viele Kollegen nicht mehr offen zu zeigen, dass sie für das Rote Kreuz arbeiten. Zwei Freitaler Stadträte berichten von Anfeindungen im Netz.

Erste Hinweise zum Nazi-Helm-Schläger

Nach dem Vorfall auf einem Skihang in Geising kümmert sich nun eine Initiative um die Opfer.

http://www.sz-online.de/nachrichten/erste-hinweise-zum-nazi-helm-schlaeger-3301868.html

Neonazis vom Überfall auf den „Campus Unterstedt“ sind der Polizei bekannt

Nachdem der „Campus Unterstedt“ in der Nacht zum Samstag Zielscheibe von zwei mutmaßlich rechtsradikalen Männern geworden war, laufen die Ermittlungen weiter. Wie der Sprecher der Rotenburger Polizeiinspektion, Heiner van der Werp, auf Anfrage mitteilte, sei die Wohnung von einem der beiden mutmaßlichen Täter durchsucht worden. Die Beamten hätten Beweismittel gefunden, die jetzt ausgewertet werden.

https://www.kreiszeitung.de/lokales/rotenburg/rotenburg-ort120515/neonazis-ueberfall-campus-unterstedt-sind-polizei-bekannt-6044645.html

21.01.2016

Saalfeld: Mann beleidigt Asylbewerber und schlägt einen ins Gesicht

Zwei Männer stoßen auf eine Gruppe von Asylbewerbern, ein 26- Jähriger beleidigt die Männer und schlägt einen der Asylbewerber mehrfach ins Gesicht (Polizeibericht).

22.01.2016

Rechte Parolen: Brand in Flüchtlingsheim in Marl

In Nordrhein-Westfalen hat es am Donnerstagmorgen in einer geplanten Flüchtlingsunterkunft gebrannt. Das ehemalige Vereinsheim des Fußballclubs SG Marl war am Vortag mit fremdenfeindlichen Parolen beschmiert worden. In dem Gebäude hätten bis zu 40 Menschen beherbergt werden sollen. Wie der Regionalsender "Radio Vest" berichtet, sollen Unbekannte bereits am Mittwochabend Hakenkreuze an die Unterkunft geschmiert und vor dem Haus liegendes Plastik angezündet haben. Das geplante Heim steht neben der Goetheschule. In den vergangenen Wochen hatten Eltern gegen die Einrichtung in der Nachbarschaft zur Schule protestiert.

Übergriff in Jugendhaus in Templin

In Templin in der Uckermark sollen am Mittwochabend drei Männer versucht haben, in das Jugendhaus »Villa 2.0«, das zu diesem Zeitpunkt bereits geschlossen war, einzudringen, berichtet der »Nordkurier«. Eine Mitarbeiterin des Hauses, in dem sich regelmäßig einheimische Jugendliche und junge Leute aus der Flüchtlingsnotunterkunft treffen, soll ohne Erfolg versucht haben, sie abzuweisen: »Die Männer bedrängten und schüttelten sie, beschädigten ihr Handy und ließen sie anschließend verängstigt zurück. Beim Hinausgehen verteilten sie NPD-Flyer im Haus«, schreibt die Zeitung. Die Mitarbeiterin erstattete noch am selben Abend Anzeige wegen Hausfriedensbrauchs, Sachbeschädigung und Körperverletzung. Kriminalpolizei und Staatsschutz ermitteln jetzt in dem Fall.

 

25.01.2016

Barsinghausen: Unbekannte setzen Flüchtlingsheim bei Hannover in Brand

Auf ein im Bau befindliches Flüchtlingswohnheim in Barsinghausen bei Hannover ist am Samstagmorgen ein Brandanschlag verübt worden. Menschen kamen dabei nach Angaben der Polizei nicht zu Schaden. Allerdings stießen die Feuerwehrleute bei den Löscharbeiten auf mehrere im Gebäude zurückgelassene geöffnete Gasflaschen, die zu einer Explosion hätten führen können. Die Täter brachten die eingesetzten Wehrmänner dadurch in akute Lebensgefahr, teilte die Feuerwehr mit. Die Gasflaschen wurden ins Freie gebracht und dort gekühlt. Nach ersten Ermittlungen wurde das Feuer absichtlich gelegt, sowohl im Erdgeschoss als auch im Obergeschoss stieß die Feuerwehr auf brennendes Dämmmaterial. Anwohner waren auf den Qualm aufmerksam geworden und hatten Alarm geschlagen. 

Unbekannte setzen geplantes Flüchtlingsheim in Bismark (Sachsen-Anhalt) unter Wasser

Unbekannte sind in der Nacht zu Samstag in ein künftiges Flüchtlingsheim in Sachsen-Anhalt eingedrungen und haben dieses unter Wasser gesetzt. Bereits der zweite Fall dieser Art. In Sachsen-Anhalt ist erneut eine geplante Flüchtlingsunterkunft unter Wasser gesetzt worden. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, drangen Unbekannte in der Nacht zu Samstag in ein leerstehendes Wohnhaus in Bismark (Landkreis Stendal) ein und drehten in fünf von zehn Wohneinheiten sämtliche Wasserhähne auf: Schaden: 30.000 Euro.

Fulda: Rocker schlagen Asylbewerber zusammen - Festnahmen

Gefährlicher Übergriff in der Fuldaer Innenstadt. Eine Rocker-Gruppe hat in der Nacht zum Samstag gegen 1:30 Uhr einen Asylbewerber zusammengeschlagen. Wie die Polizei Fulda mitteilt, sei es am Peterstor vor einer Gaststätte zu dem Angriff auf den 40 Jahre alten Iraker - er wohnt in einer Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge - gekommen. Zeugen beobachteten, dass der Mann von einer Personengruppe angegriffen und zu Boden gestoßen wurde. Die Täter schlugen und traten ihn ein. Anschließend flüchteten sie zu Fuß in das nahe gelegene Rocker-Clubhaus des Gremium MC. Die Polizei konnte dort kurze Zeit später sieben Mitglieder festnehmen. Das Opfer erlitt durch die Schläge Prellungen und eine Nasenbeinfraktur. Mit einem Rettungswagen kam der 40-Jährige zur weiteren Behandlung ins Klinikum Fulda. Zu den Hintergründen und Umständen, die zu der Tat führten, kann die Polizei derzeit noch keine Angaben machen. "Die Ermittlungen laufen", heißt es auf Nachfrage unserer Redaktion. 

http://osthessen-news.de/n11521949/rocker-schlagen-asylbewerber-zusammen-festnahmen.html

Rassistische Parolen in Drögerheide vor dem Asylbewerberheim

Am 24.01.2016, gegen 04:00 Uhr kam es in Drögerheide/Torgelow vor dem Asylbewerberheim zu einem ausländerfeindlichem Vorkommnis. Vor dem Heim war eine Gruppe von 5 jungen Männern mit einem PKW erschienen und riefen lautstark ausländerfeindliche Parolen. Noch vor dem Eintreffen von Einsatzkräften der Polizei hatten sie sich in unbekannte Richtung entfernt. Es konnten jedoch Anhaltspunkte für die Identifizierung der Personen erfasst werden. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/108747/3232706

Friedberg (Hessen): Neonazis zerstören Wahlplakate

In Friedberg werden zahlreiche Plakate zerstört oder beschädigt. Betroffen sind neben SPD und CDU auch Vereine. Ein Sticker auf einem der Plakate weist in die rechte Szene.

26.01.2016

Viereck (MV): Bierflaschen durch Fenster von Flüchtlingsunterkunft geworfen

Unbekannte haben Polizeiangaben zufolge eine Flüchtlingsunterkunft in Viereck attackiert und beschädigt. Nach Angaben der Polizei vom Montag warfen Unbekannte bereits am Sonntag Bierflaschen durch eine Fensterscheibe im Erdgeschoss und beschädigten die Haustür des Gebäudes im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Dabei hätten die Angreifer ausländerfeindliche Parolen gerufen. In dem Haus wohnen den Angaben zufolge syrische Flüchtlinge.

Witten (NRW): Feuer in Flüchtlingsunterkunft aus Holzhäusern

In Witten in Nordrhein-Westfalen ist in der Nacht zu Montag in einer geplanten Unterkunft für Flüchtlinge Feuer ausgebrochen, berichtet die Zeitung »Der Westen«. Die Unterkunft besteht aus Holzhäusern, in der in der nächsten Woche 25 Personen, Familien aus Syrien und dem Irak, einziehen. Mindestens zwei Drittel eines Gebäudes wurden zerstört, der Einzug ist nun erst einmal hinfällig. Ob die restlichen Gebäude noch nutzbar sind, ist derzeit noch unklar, ebenso wie die Brandursache. Schon im September 2015 brannte in der Nähe eine geplante Unterkunft – die Ermittlungen blieben bis heute erfolglos. 

Velen (NRW): Stein durch Fenster von Flüchtlingsunterkunft, trifft Person

In Velen in Nordrhein-Westfalen haben bisher Unbekannte am Sonntagabend einen Stein durch ein Fenster im Erdgeschoss einer Asylunterkunft geworfen, wie die »Westfälischen Nachrichten« berichten. Der Stein durchschlug die Scheibe und traf eine Person, die sich zu dieser Zeit im Raum aufhielt. Bei der Aktion wurde glücklicherweise niemand verletzt. Ein weiterer Bewohner aus dem Obergeschoss konnte die Täter auf Fahrrädern fliehen sehen. Der Oberstaatsanwalt schließt einen fremdenfeindlichen Hintergrund nicht aus, sodass der Staatsschutz Münster die Ermittlungen übernommen hat.

Wiegleben (Thüringen): Bäckerei brennt, Schriftzug an der Wand "Kein Asyl" - Hausbesitzer wollten Wohnungen für Flüchtlinge vermieten

In Wiegleben (Thüringen) hat es bereits in der Nacht zu Sonntag in einer Bäckerei gebrannt, berichtet die »Thüringer Allgemeine« Die Landeseinsatzzentrale der Polizei sprach am Sonntag vom Verdacht auf Brandstiftung. Der Schaden liegt nach Polizeiangaben bei 100,000 Euro. Menschen waren zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Ob von einer fremdenfeindlichen Tat ausgegangen werden muss, bestätigte die Polizei am Sonntag nicht. Neben den Hauseingang zur Backstube hatte aber jemand mit weißer Farbe den Schriftzug »Kein Asyl« geschmiert. »Wir haben dem Landkreis angeboten, die Wohnungen für Asylbewerber zu vermieten«, sagte am Sonntag vor der Lebensgefährte der Eigentümerin des Hauses laut Zeitung.

Berlin: 20-Jähriger von Randalierern rassistisch beschimpft und angegriffen

In Berlin haben Unbekannte am Sonntag einen couragierten 20-jährigen in einem Bus angegriffen. Die zwei Männer hatten sich im Bus daneben genommen, Bier getrunken und geraucht, wie die »Berliner Zeitung« berichtet. Als ein junger Mann, die beiden Fahrgäste aufforderte ihr Verhalten zu unterlassen, beleidigten sie ihn und seine Freundin auf rassistische und volksverhetzende Art und Weise. Einer der Randalierer versuchte den 20-Jährigen mit der Bierflasche zu schlagen. Der Busfahrer alarmierte daraufhin die Polizei. Doch bevor diese kommen konnte, verließen die beiden Randalierer den Bus - nicht ohne einen Hitlergruß zu zeigen.

Anschlag auf Linken-Politiker und Flüchtlingsheim in Naunhof

In Naunhof (Landkreis Leipzig) haben Unbekannte am Wochenende einen Anschlag auf die Wohnung eines Linken-Politikers verübt. Auch eine Asylunterkunft und eine geplante Einrichtung waren betroffen. Die Schäden wurden am Sonntagmorgen entdeckt. Auf die Asylunterkunft in der ehemaligen Pension Paulchen und eine geplante Asylunterkunft in der Schlossmühle in Naunhof sowie auf die Wohnung des Vorsitzenden des Linken-Ortsverbandes Naunhof, Michael Eichhorn, sind am Sonntag Anschläge verübt worden. Das teilte der Sprecher der sächsischen Linken, Thomas Dudzak, mit. So wurden gegen 6 Uhr fünf Pflastersteine auf das Wohngebäude von Eichhorn geworfen. Einer durchschlug sein Wohnzimmerfenster und verfehlte ihn nur knapp. An die Zaunpfeiler vor dem Haus sprühten die Täter „Handeln statt zuschauen“. Diese Schmierereien finden sich nach Angaben von Dudzak auch an der ehemaligen Pension „Paulchen“, die als Asylunterkunft genutzt wird, sowie der Schlossmühle.

27.01.2016

Zeithain (Sachsen): Sieben Asylbewerber mit Baseballschlägern und Samurai-Schwert angegriffen

Brutaler Überfall auf sieben Asylbewerber in Zeithain! Mit Baseballschlägern, Reizgas und sogar einem Samuraischwert rückten sechs mutmaßliche Neonazis an. Die Asylbewerber hatten wohl noch Glück im Unglück. Ein Mann, der einen Baseballschläger auf den Rücken bekam, wurde leicht verletzt. Was war passiert in Zeithain? Der organisierte Überfall passierte am Montagnachmittag in der Teninger Straße. Die Asylbewerber hatten sich dort getroffen. Kurz vor 15 Uhr geschah die Attacke. Die sechs deutschen Angreifer stürmten auf die Asylbewerber zu, riefen unter anderem „kill you“. Offenbar gelang den Asylbewerbern aber schnell die Flucht. Polizeisprecher Marko Laske (41): „Eine rechtsmotivierte Tat ist nicht auszuschließen, die Ermittlungen laufen in diese Richtung. Die Fahndung nach den Tätern läuft.“

Schmölln: 15 Jugendliche belästigen 2 Asylbewerber

Etwa 15 Jugendliche belästigen zwei Asylbewerber, ein Schmöllner setzt Pfefferspray gegen die beiden ein. Die Gruppe verfolgt sie auf dem Weg zur Gemeinschaftsunterkunft, ein bislang Unbekannter wirft mit einer Flasche und verletzt einen Asylbewerber am Kopf, dem anderen Asylbewerber wird ins Gesicht geschlagen (Pressestelle Landespolizeiinspektion Gera  28. Januar 2016)
 

31.01.2016

Baden-Württemberg: Unbekannte werfen scharfe Handgranate auf Flüchtlingsheim

In Baden-Württemberg haben Unbekannte eine Handgranate auf das Gelände eines Flüchtlingsheims mit 170 Bewohnern geworfen. Sie war scharf, explodierte jedoch nicht. Die scharfe Handgranate landete um 1.15 Uhr auf dem Gelände der Unterkunft im Schwarzwald-Baar-Kreis. Der Splint, mit dem solche Sprengkörper gesichert werden, war gezogen, die Granate explodierte jedoch nicht. In der Hülle befand sich Sprengstoff. Es sei aber unklar, ob sich auch ein Zünder darin befand. Sicherheitskräfte entdeckten die Granate, Entschärfer sprengten sie. Menschen kamen nicht zu Schaden. Laut Polizei handelte es sich um den ersten derartigen Vorfall in Villingen-Schwenningen. Die Sonderkommission "Container" hat die Ermittlungen übernommen. Derzeit suchen Ermittler die Umgebung des Tatorts nach Beweisen ab. In der Flüchtlingsunterkunft, einer ehemaligen Kaserne, sind rund 170 Asylbewerber untergebracht. 20 Bewohner der Einrichtung mussten kurzzeitig ihre Wohnungen verlassen. Zu möglichen Verdächtigen sagte Thomas Kalmbach, Sprecher der Polizei in Tuttlingen, SPIEGEL ONLINE: "Zur Gruppe 'Refugees Welcome' gehörte der Täter sicher nicht."

Bautzen: Asylbewerber angegriffen, Jugendliche bedroht

Am Bautzener Kornmarkt-Center und auf der Reichenstraße kam es am Sonnabend zu Auseinandersetzungen. Die Polizei sucht jetzt nach Zeugen. Am Rande einer rechtsextremen Demonstration sind am Sonnabend in Bautzen zwei Asylbewerber angegriffen worden. Anschließend zog eine Gruppe von Flüchtlingen in die Innenstadt und bedrohte dort drei deutsche Jugendliche. Nach Darstellung der Polizei haben sich die Vorfälle folgendermaßen zugetragen: Gegen 19.30 Uhr verließen zwei pakistanische Flüchtlinge im Alter von 19 und 25 Jahren das Kornmarkt-Center. Dort wurden sie von einer Gruppe umringt und von zwei Männern ins Gesicht geschlagen. Kurz zuvor hatte auf dem Hauptmarkt eine rechtsextreme Demonstration stattgefunden. An dieser nahmen etwa 100 Personen teil - und damit nur halb so viele wie von den Organisatoren erwartet. Als einer der Hauptredner war der vorbestrafte Neonazi Alexander Kurth angekündigt worden. Dieser ist Landesvorsitzender der Partei „Die Rechte“. Es sei derzeit nicht auszuschließen, dass die Angreifer von dieser Demonstration kamen, so die Polizei. Die beiden Asylbewerber entkamen zunächst und flohen in ihre Unterkunft. Von dort aus brach daraufhin eine zweite Gruppe von etwa 20 Asylsuchenden auf. In der Bautzener Innenstadt suchten sie laut rufend nach den Angreifern. Gegen 20.45 Uhr erreichte die Polizei ein Notruf vom Reichenturm. Drei 16 und 17 Jahre alte Jugendliche sollen dort von etwa zehn Asylsuchenden beleidigt und bedroht worden sein. Zu einem tätlichen Übergriff sei es den Schilderungen nach nicht gekommen.

Zu einem weiteren Vorfall kam es am Sonnabend in Großröhrsdorf. Dort wurde in einem Supermarkt ein 17-jähriger Asylbewerber beleidigt und ins Gesicht geschlagen. Der Täter entkam unerkannt.

Duisburg: Auseinandersetzung zwischen Pegida-Anhängern und Anti-Pegida-Bündnis 

Sechs Streifenwagen fuhren am Samstag in die City, um eine Auseinandersetzung zwischen Pegida- und „Duisburg stellt sich quer“-Anhängern zu beenden. Am Infostand des Anti-Pegida Bündnisses „Duisburg stellt sich quer“ am Samstagmittag vor dem Forum in der Innenstadt ist es zu Auseinandersetzungen mit Pegida-Anhängern gekommen, bei denen es auch handgreiflich wurde. Stand-Teilnehmer seien nach Angaben des Bündnisses angegriffen worden: Es habe Anzeigen und Platzverweise gegeben. Die Polizei bestätigt zwar, dass es zu körperlichen Auseinandersetzungen gekommen ist und sie mit mehreren Streifenwagen eingreifen musste. Ein Sprecher machte am Sonntag aber keine weiteren Angaben keine Angaben dazu, ob und gegen wen Anzeige erstattet wurde. Laut der Facebook-Seite von Pegida NRW seien die Provokationen von den „Duisburg stellt sich quer“-Aktivisten ausgegangen. Nach den Schilderung des Bündnisses „Duisburg stellt sich quer“, das am Samstag auf der Königstraße mit Flugblättern über die islam- und fremdenfeindliche Pegida aufklären wollte, hätten mehrere Pegida-Anhänger den Infostand aufgesucht, provoziert und ihrerseits Flugblätter verteilt. Nach verbalen Auseinandersetzungen sei es auch zu Attacken seitens der Angreifer "mit Gegenständen und Fäusten" gekommen.

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