Chronik rechtsextremer, rassistischer und antisemitischer Gewalt im Juni 2015.
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Chronik: Gewalt und Bedrohung durch Neonazis, Rassist_innen, Antisemit_innen - Juni 2015

Saalfeld: Morddrohung gegen sächsische Linken-Abgeordnete Katharina König +++ München: Ausstellung "Jüdisches Leben in München gestern & heute" geschändet +++ Stuttgart: Hakenkreuz und antisemitischer Spruch auf Friedhof. +++ Dresden: Neues islamfeindliches Graffiti an Kunstwerk "Post it" +++ Lübeck: Brandanschlag auf Flüchtlingsunterkunft ... Permanent bedrohen Neonazis Menschen in Deutschland, schüchtern sie ein oder greifen sie sogar an. Sie schaffen so ein Klima der Angst. Chronik Juni 2015 - ohne Anspruch auf Vollständigkeit. 

Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Fehlende Vorfälle bitte per Mail an netz@amadeu-antonio-stiftung.de.

29.06.2015, Saalfeld

Linken-Abgeordnete Katharina König erhält in ihrem Saalfelder Wahlkreisbüro ein Brief mit Morddrohung: »Wir werden dafür sorgen, dass du linke antideutsche Ratte deinen 38. Geburtstag nicht mehr erleben wirst«, lauten die ersten zwei Zeilen. Dann folgen weitere Beleidigungen und die Warnung, dass die Polizei König ohnehin nicht schützen werde. Der Brief ist offenbar an einem Computer geschrieben und dann auf weißes Standardpapier ausgedruckt worden. (ND)

29.06.2015, München

Unbekannte haben am Wochenende die Ausstellung "Jüdisches Leben in München gestern & heute" auf dem Sankt-Jakobs-Platz in der Münchner Altstadt beschädigt. Das teilte die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) am Montag mit. Auf mehreren Bildern wurden den dargestellten Personen offenbar mit Zigaretten Löcher ins Gesicht gebrannt. Die Brandstellen befinden sich meist auf der Oberlippe, sodass der Eindruck eines "Hitler-Bartes" entsteht. In einem Fall wurde die Augenpartie verbrannt. Bei der Polizei ermittelt das Kommissariat 44, das für politisch motivierte Straftaten aus dem rechten Spektrum zuständig ist. 
Süddeutsche Zeitung 

29.06.2015, Stuttgart

Mittags kam eine Frau aufs Polizeirevier in der Martin-Luther-Straße und informierte die Beamten über einen Farbanschlag auf den Friedhof. Eine Streife fuhr hin, entdeckte die Schmierereien. Auf die Mauer des Friedhofs hatten die Täter ein Hakenkreuz geschmiert. Dazu den Schriftzug „Hitler“. Und auf dem Gehweg vor der Mauer stand in großen Buchstaben das Wort „Judenbank“.
Bild

29.06.2015, Dresden 

Am Montagmorgen tauchten erneut islamfeindliche Schmierereien auf Nezaket Ekicis (44) Kunstwerk „Post it“ auf - direkt vor dem Dresdner Landgericht. Nachdem Vandalen am 25. Mai das Kunstwerk mit der Parole „Scheiß Islam“ verunstaltet hatten, prangte am Montg „Der Islm ist scheiße“ (Rechtschreibung im Original) auf der Rückseite der Orientteppiche. Die Künstlerin ist schockiert: „Das geht wirklich an die Grenzen“, sagte sie traurig. „Es ist schon der neunte Vorfall und wird meine fünfte Anzeige bei der Polizei. Zwei Mal beschmiert und über 13 Teppiche geklaut.
MoPo24

29.06.2015, Lübeck 

Eine Flüchtlingsunterkunft im Lübecker Stadtteil Kücknitz ist Montag in den frühen Morgenstunden Ziel eines Brandanschlags geworden. Die Staatsanwaltschaft geht von einem rassistischen Motiv aus.  Dafür spreche, dass an einem Bauschild rassistische Parolen und Aufkleber der NPD hinterlassen worden seien. In Schleswig-Holstein wäre es damit bereits der dritte Übergriff auf Flüchtlingsunterkünfte in diesem Jahr.
Süddeutsche Zeitung 

28.06.2015, Meißen (Sachsen)

In einem vor der Eröffnung stehenden Flüchtlingsheim in Sachsen hat es in der Nacht zum Sonntag gebrannt. Die Polizei bestätigte auf Anfrage von MDR Sachsen, dass das Feuer kurz nach Mitternacht in dem Gebäude auf der Rauhentalstraße ausbrach. Bei der Ankunft der Feuerwehr brannte es in einem Raum in der ersten Etage. Die Feuerwehr konnte den Brand zügig löschen. Dennoch brannte das Zimmer vollständig aus. Der Eigentümer der Asylunterkunft sagte dem Sender: "Das war ein Anschlag mit Ansage, die Polizei hat meine Anzeige nicht angenommen." Am Vorabend hatten sich etwa zwei Dutzend Neonazis in der Stadt an der Elbe zusammengerottet. Sie versammelten sich zu einer Demonstration auf einer Eisenbahnbrücke, um gegen eine angebliche Gefährdung durch steigende Ausländerkriminalität zu protestieren. Die Aktion wurde von der unter dem Einfluss von Rechtsextremisten stehenden Organisation "Initiative Heimatschutz" gestartet. Der Eigentümer der geplanten Flüchtlingsunterkunft in Meißen sprach indessen von einem „Anschlag mit Ansage“. Anfang Juni habe er einen Zettel an der Tür des Gebäudes gefunden mit einer klaren Drohung, sagte Ingolf Brumm, Geschäftsführer der gleichnamigen Baufirma, am Sonntag. Darauf seien die Asylbewerber ironisch willkommen geheißen worden - mit der Aufforderung, das Land so schnell wie möglich wieder zu verlassen. Als er bei der Polizei Anzeige erstatten wollte, habe man ihn „an der Tür abserviert“, so Brumm. Begründung sei gewesen, dass man nur Anzeige erstatten könne, wenn ein Schaden vorliege, fügte er hinzu. (Tagesspiegelmz-web).

28.06.2015, Wismar

Unbekannte haben in der Nacht zu Sonntag einen muslimischen Gebetsraum in Wismar attackiert. Wie die Polizei mitteilte, zerstörten die Täter ein Fenster, drangen aber nicht in das Gebäude ein. Im Gebetsraum entdeckten Ermittler später einen Stein, auf den ein Blatt Papier geklebt war. Darauf standen nach Polizeiangaben rassistische Äußerungen. 
SVZ

27.06.2015, Wittstock/Dosse

Gegen eine Ver­an­stal­tung von unge­fähr 65 Neo­na­zis hat­ten am Frei­tag­abend ca. 40 Men­schen auf dem Witt­s­to­cker Markt­platz zunächst ohne Zwi­schen­fälle pro­tes­tiert. Nach zunächst ver­ba­len Aus­ein­an­der­set­zun­gen bega­ben sich jedoch Grup­pen von Teilnehmer_innen der neo­na­zis­ti­schen Ver­samm­lung direkt zur Gegen­ver­an­stal­tung und such­ten dort die gewalt­tä­tige Kon­fron­ta­tion. Bereit­schafts­po­li­zei ging aller­dings im letz­ten Moment dazwi­schen und schickte die Aggres­so­ren weg. An einer ande­ren Stelle ver­such­ten Neo­na­zis wei­ter­hin offen­bar eine kleine Gruppe von Gegendemonstrant_innen auf dem Nach­hau­se­weg abzufangen.
Inforiot

27.06.2015, Köln

In Köln ist es in der Nacht zu einer Massenschlägerei zwischen 30 Leuten gekommen. Beteiligt: Bewohner eines Asylbewerberheims und eine Gruppe von Abiturienten. Diese hatten die Flüchtlinge mit Witzen über Muslime und den Ramadan provoziert. Die Bilanz der Nacht: Drei Verletzte, zwei davon müssen ins Krankenhaus. Eine Gruppe von Abiturienten war auf dem Weg zu einer Feier angetrunken an dem Heim vorbeigekommen. Wegen des lauten Gegröle bitten die Heimbewohner um etwas Ruhe. Die Zeitung zitiert einen Bewohner: "Mehrere haben rausgerufen, dass die da unten bitte leiser sein sollen, weil unsere Kinder schlafen. Aber die haben nur gelacht und dann Witze über Muslime und den Ramadan gemacht." Dann sei die Situation eskaliert, heißt es. 20 Personen seien aus dem Heim gekommen, mit Baseballschlägern und Knüppeln in den Händen. So sagt es zumindest ein Zeuge. Eine Polizeisprecherin teilte später mit, die Polizei hätte "in der Umgebung keine Schlagwaffen gefunden" (Kölner ExpressFocus)

27.06.2015, Berlin-Köpenick

An der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in der Köpenicker Landstraße wurden mehrere Hakenkreuze mit schwarzer Farbe geschmiert. 
Berliner Register

27.06.2015, Berlin-Niederschöneweide

Unbekannte haben in der Nacht zu Sonnabend mehrere Hakenkreuze an ein Flüchtlingsheim in Berlin-Niederschöneweide geschmiert. Im Internet wird heftig gegen die Unterkunft polemisiert.
Tagesspiegel

27.06.2015, Freital (Sachsen)

Auch am Samstagabend standen sich wieder 80 Flüchtlingsunterstützer und 40 Asylgegner gegenüber (taz).

26.06.2015, Bamberg

Nach rechtsextremen Schmierereien an einem Bamberger Flüchtlingsheim hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen. Wie die Beamten am Samstag mitteilten, wurde die vier Meter breite und rund ein Meter hohe Parole an der Hauswand am Samstagmorgen entdeckt. Der Schriftzug, den die Täter vermutlich im Schutz der Dunkelheit in der Nacht zum Samstag aufgemalt hatten, wurde nach der Spurensicherung entfernt. 
Main-NetzBayerischer Rundfunk

26.06.2015, Freital (Sachsen)

Bei der bislang größten Solidaritätskundgebung für die Asylbewerber_innen in Freital zählte die Polizei am Freitagabend 550 Menschen. Ihnen standen 250 Sympathisanten der rechtsgerichteten Gruppe entgegen, die bereits seit mehreren Tagen Stimmung gegen das Heim macht - unter anderem mit "Wir wollen Euch hängen sehen"-Sprechchören (taz).

25.06.2015, Freital (Sachsen)

Sachsens Ministerpräsident Stanislav Tillich (CDU) kommt nach Freital, um mit den Flüchtlingen und Kommunalpolitiker_innen zu sprechen. Als Tillich geht, bleiben die Demonstrationen aus rassistischen Anwohner_innen und Menschen, die die Flüchtlinge schützen, zurück. Plötzlich tauchten einige Männer vor dem Hotel auf, offensichtlich aus der rechten Szene. Sie gehen auf einige Männer mit den Deutschlandfahnen los und lieferten sich ein kurzes Handgemenge mit den Asylgegnern, dessen Auslöser unklar bleibt. Dabei kam es laut Polizei zu einer Körperverletzung, als eine 31-jährige Frau einem 21-jährigen Mann einen Kopfstoß verpasste. Die demoralisierten Asylgegner_innen zogen sich danach zurück. Die Angreifer stellten sich anschließend provozierend vor den Polizisten auf und zumindest einer von ihnen rief „Sieg heil“. Wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen muss sich der 36-Jährige nun gegenüber der Justiz verantworten, meldet die Polizeidirektion Dresden.
Sächsische Zeitung

25.06.2015, Berlin-Mitte

Polizeibeamte nahmen in Tiergarten am Rande des Christopher-Street-Days einen Mann wegen Beleidigung und Körperverletzungen vorübergehend fest. Nach Angaben von Zeugen ging gegen 21 Uhr ein 28-Jähriger auf der Straße des 17. Juni mit einem Ausruf des Erschreckens oder der Verwunderung auf eine Gruppe von Teilnehmern des Demonstrationszuges zu und schlug unvermittelt mit der flachen Hand einem 25-Jährigen ins Gesicht. Die Betroffenen berichteten weiter, dass der Angreifer einem 19-jährigen Begleiter ins Gesicht gespuckt hatte, als dieser zu schlichten versuchte. Schließlich beleidigte er die Gruppe homophob und entfernte sich. Polizisten gelang es wenig später, den Tatverdächten auf dem Platz des 18. März festzunehmen. Bei seiner Festnahme leistete er Widerstand, konnte jedoch von den Beamten überwältigt werden. Die Ermittlungen dauern an.
Berliner Register

24.06.2015, Berlin-Köpenick

An einer Schule in Köpenick wurden mehrere Hakenkreuze in den Toiletten geschmiert. / In der Nähe der Unterkunft für Geflüchtete in der Alfred-Randt Straße fand eine rassistisch motivierte Mahnwache statt. An der Mahnwache nahmen ca. 18 Personen teil.
Berliner Register

24.06.2015, München 

Unbekannte begehen am frühen Mittwochmorgen Brandstiftung an einem Nebengebäude der DITIB-Moschee in der Planegger Straße (München-Pasing). Dazu benutzen der/die Täter_In bzw die Täter_innen einen Brandsatz aus kleinen Holzstücken, der vom Nachbargrundstück aus auf einem Mauervorsprung an der Seite des Holzhauses platziert und angezündet wird. Die Seitenwand fängt dadurch schließlich Feuer und der Brand greift ins Innere über. Gegen 4.20 Uhr bemerkt der Imam das Feuer und kann es selbst löschen. Zu einem Übergreifen der Flammen auf die 1,5 Meter entfernte Moschee kommt es nicht mehr. In einer Pressemitteilung fordert der Ausländerbeirat München am Folgetag Polizei und bayerisches Innenministerium auf, für "lückenlose Aufklärung" zu sorgen: "Der/die Täter haben unserer Auffasssung nach gezielt einen Zeitpunkt gewählt, an dem viele Menschen wegen Ramadan in die Moschee gehen".
AIDA

 

24.06.2015, Freital (Sachsen)

Beim dritten Abend in Folge, an dem Flüchtlingsfeinde vor dem Flüchtlingsheim in Freital demonstrieren, werden die Menschen, die die Flüchtlinge schützen, mit einer Flasche beworfen. Ein Mann wird leicht verletzt.
MDRMopo24NDZEIT

23.06.2015, Freital (Sachsen)

Beim zweiten Abend, an dem Flüchtlingsfeinde vor dem Flüchtlingsheim in Freital demonstrieren, sind es 80 rassistische Asylfeinde, aber immerhin 200 Gegendemonstrant_innen. Beide Gruppen beschimpften sich lautstark, die Rassist_innen warfen Eier auf die Menschen, die sich schützend vor die Flüchtlinge stellten. Auf das Gebäude wurden nach Augenzeugenberichten Böller geworfen, auch ein Stein flog gegen die Unterkunft. Als sich die Demonstrationen am späten Abend auflösten, blieben rund 20 Beschützer_innen am Heim zurück, um die Flüchtlinge vor mutmaßlichen nächtlichen Angriffen zu schützen. Bei der Abreise kam es zu einem Angriff durch Nazis mit Baseballschlägern auf Gegendemonstrant_innen, bei dem die Autoscheiben zu Bruch gingen und eine Person leicht verletzt wurde. Die Polizei konnte inzwischen Tatverdächtige feststellen. Zudem wurden nach Polizeiangaben die Reifen von mehreren Autos der Asyl-Unterstützer in Freital zerstochen.
NgNStern.deND

23.06.2015, Mittweida (Mittelsachsen)

An einem Firmengelände wurden meterhohe Hakenkreuzschmierereien entdeckt.
RAA Sachsen

22.06.2015, Freital (Sachsen)

Als bekannt wird, dass das Flüchtlingsheim in Freital zur Erstaufnahmeeinrichtung erweitert wird, versammelt sich spontan ein rassistischer Mob von 80 Menschen, die gegen die Flüchtlinge demonstrieren. Aus der Gruppe werden mehrmals Böller auf das Heim geworfen. Alternative Dresdner NachrichtenMDR.

21.06.2015, Bamberg (Bayern)

Wie die Polizei mitteilt, stellten Polizeibeamte am Sonntagmorgen an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet selbstgemacht Banner sicher. Die etwa fünf Meter langen, bunt besprühten Leinenstücke waren mit Parolen versehen, die sich konkret gegen die Aufnahme von Flüchtlingen richteten.
Nordbayerischer KurierInFranken.de

20.06.2015, Weißenburg

Am Samstag, den 20 Juni 2015, nahmen 50 Personen an einer Demonstration durch Weißenburg teil. In der Schulhausstraße kam es dabei zu einem Zwischenfall mit vermummten Neonazis. Diese entrollten auf dem obersten Parkhausdeck ein Transparent mit der Aufschrift “Antifa und Repression von uns erntet ihr nur Spott und Hohn”. Die Polizei griff nicht ein und konzentrierte sich viel lieber auf die angemeldete Demonstration. Gleichzeitig wurden die Demonstrationsteilnehmer/innen aus Richtung der Rosenstraße vom rechtsradikalen Aktivisten Martin B. aus Weißenburg abfotografiert.
Wug-gegen-rechts.de

20.06.2015, Herne (NRW)

Unbekannte haben im Bereich des ehemaligen Geländes der Zeche Pluto V, Heinrich-Imbusch-Straße in Herne, Skulpturen und Wände mit fremdenfeindlichen rassistischen Parolen und Symbolen beschmiert. Der bisher ermittelte Tatzeitraum liegt zwischen den Morgenstunden des Samstags, 20.6.2015, und Dienstag, 23.6.2015, 8:25 Uhr. 
Halloherne.de

20.06.2015, Dresden Leubnitz/Neuostra

Am Samstag gegen 19 Uhr beleidigten 3 Männer in einem Supermarkt in der Johannes-Paul-Thilmann-Straße einen somalischen jungen Mann. Als sie schließlich nach ihm traten, forderte ein anderer Mann das Trio auf damit aufzuhören. Daraufhin erhielt er einen Faustschlag ins Gesicht.
RAA Sachsen 

16.06.2015, Espelkamp

In der Nacht zum Dienstag, 16.06.2015, befestigten bisher unbekannte Täter an der Eingangstür des türkischen Sportvereins "Türk GüCü Espelkamp 1979" an der Neißer Straße 45 in Espelkamp ein Plakat mit volksverhetzendem Inhalt.
Presseportal

15.06.2015, Jena

Die drei indischen Studenten sind am 15.06.2015 in Jena von einer Gruppe offenkundig deutscher Männer angegriffen und verprügelt worden. Dabei hätten die Angreifer rassistische Parolen gebrüllt und den Hitlergruß gezeigt, heißt es in einem Bericht der Opfer. Nach dem offenkundig rassistischen Überfall erheben die Studentenschwere Vorwürfe gegen die örtliche Polizei. Die Beamten hätten ihre Aussagen nicht ernst genommen, dass es sich bei den Angreifern um Neonazis handelte. „Ihnen war das alles egal“, sagte gestern einer der Betroffenen unserer Zeitung. „Sie haben uns einfach nicht geglaubt.“
Thüringer Allgemeine I
Thüringer Allgemeine II

15.06.2015, Dresden

In der Nacht zum Montag wurden auf der Markusstraße und angrenzende Starßen mehrere Hakenkreuze geschmiert.
RAA Sachsen 

14.06.2015, Rathenow

In Rathenow und Umgebung waren Ende Mai / Anfang Juni 2015 zum ersten mal seit Jahren wieder vermehrt Schmierereien mit deutlichem NS-Bezug aufgetaucht. Entlang eines 5km langen Radwegabschnittes zwischen einer ehemaligen Eisenbahnbrücke in Rathenow bis kurz vor der Gemeinde Stechow hatten Unbekannte ungefähr ein dutzend Hakenkreuze im Brückenbereich, auf der Fahrradstraße, an Sitzbänken, Verkehrszeichen und Hinweisschildern angebracht. Möglicherweise dieselben Täter_innen hatten sich auch an einem ehemaligen Kino in Ferchesar zu schaffen gemacht. Im Eingangsbereich des Gebäudes hatten die Unbekannten ebenfalls Hakenkreuze sowie ausländerfeindliche und antisemitische Parolen angebracht. In einem Schuppen hinter dem Kino fanden sich weitere NS Symbole und Slogans, aber auch Pentagramme.
Presseservice Rathenow

13.06.2015, Berlin-Pankow

Am Rande einer antifaschistischen Demonstrationen bepöbelt erst ein stark alkoholisierter Mann zwischen 50-55 Jahren, Teilnehmende und zeigt den "Hitler Gruß". Es gesellen sich drei bis vier weitere, stark alkoholisierte Männer, gleichen Alters hinzu und fingen auch an zu pöbeln. Die Polizei drängt diese von der Demonstration ab und führt diese weg.
Berliner Register 

13.06.2015, Berlin-Buch

In der Nacht zwischen 01:00 und 03:00 Uhr kommt es mehrfach zu rassistischen Gegröle am Zaun der Flüchtlingsunterkunft in Berlin-Buch.
Berliner Register

13.06.2015, Frankfurt-Oder (Brandenburg)

Unbekannte haben ein künftiges Wohnheim für Asylbewerber in Frankfurt (Oder) beschädigt. Nach Zeugenangaben warfen drei Unbekannte im Alter von etwa 20 Jahren Bierflaschen gegen das Gebäude. Eine Scheibe an der Eingangstür wurde nach den Angaben beschädigt. Spuren wurden gesichert. Die Täter konnten flüchten.
Berliner Morgenpost

13.06.2015, Dresden-Altstadt

Am späten Abend beleidigten, schlugen und traten zwei alkoholisierte junge deutsche Männer (beide 23) in der Straßenbahn der Linie 1 zwei Afghanen (37, 42). Die Betroffenen wurden dabei leicht verletzt. Die gerufenen Polizei konnte beide Angreifer vorläufig festnehmen.
RAA Sachsen 

12.06.2015, Berlin-Westend

Unbekannte haben in der Nacht zu Freitag Benzin an der Außenfassade des Flüchtlingsheims in der Soorstraße verschüttet. Der Polizeiliche Staatsschutz wurde eingeschaltet. War es ein misslungener Brandanschlag oder "nur" eine unverhohlene Drohung? Wachleute des Flüchtlingsheims in der Soorstraße haben in der Nacht zu Freitag gegen 2 Uhr eine laut Polizei "leicht entflammbare Flüssigkeit" an der Außenfassade im Erdgeschoss entdeckt. Zuvor hatten sie stechenden Benzingeruch wahrgenommen. Das Flüchtlingsheim ist nach Angaben eines Polizeisprechers umzäunt; entweder waren der oder die Täter unbemerkt auf das Gelände gelangt oder hatten einen Molotowcocktail über den Zaun geworfen. Dazu wollte sich die Polizei am Freitag nicht äußern. Feuer oder Verletzte gab es nicht. Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. Erst Mitte Mai hatte sich, wie berichtet, ein mit Schwert und Pistole schwer bewaffneter Mann auf dem Innenhof des Flüchtlingsheims herumgetrieben. Der Unbekannte drohte drei Heimbewohnern mit den Waffen, beschimpfte sie fremdenfeindlich und verletzte einen 20-jährigen Kosovaren durch einen Schnitt in die Hand.
Tagesspiegel

12.06.2015, Obermehler (Thüringen)

Am Rande eines Festivals v​on Medizinstudenten aus ganz Deutschland ist es im Unstrut-Hainich-Kreis zu Schlägereien mit mehreren Verletzten gekommen. Einer Gruppe von Asylbewerbern sei am Freitagabend in Obermehler der Zutritt zu dem Gelände verweigert worden, teilte die Polizei am Samstag in Nordhausen mit. Daraufhin ließ sich die Gruppe zu einer Sitzblockade am Eingang nieder. Als diese aufgelöst wurde, kam es zu den Rangeleien. Auf dem Flugplatz in Obermehler versammeln sich an diesem Wochenende nach Angaben der Polizei 8000 Menschen. Dabei handelt es sich um die Fußball-Meisterschaften von Medizinstudenten. Neben Turnieren wollen die Studenten feiern. Im Vorfeld dieses Festivals halfen Bewohner eines nahe gelegenen Asylbewerberheims beim Aufbau. Sie hätten plötzlich keinen Zutritt mehr zu dem Gelände bekommen, erklärte ein Polizeisprecher. Offenbar habe es Schwierigkeiten bei der Verständigung gegeben. Laut Polizei gerieten mehrere kleinere Gruppen aneinander. Dabei wurden zwei Mitarbeiter eines privaten Wachdienstes verletzt. Außerdem trug ein Busfahrer Verletzungen davon, der Besucher zu dem Veranstaltungsort fuhr.
Mitteldeutsche Zeitung

12.06.2015/ 13.06.2015, Berlin-Buch

Am Abend wurden ab 20:00 Uhr immer wieder abreisende kleine Gruppen von Teilnehmenden des Jugendfestival "vosifa" in Berlin-Buch von einer Gruppe Neonazis bei der Abreise bedroht. Die Gruppe der Täter fotografierte kleinere abreisende Gruppe, begleitete diese in der S-Bahn, bepöbelte diese und stieg dann am S-Bahnhof Karow aus. Die Gruppe der Täter fuhr dann meistens zurück zum S-Bahnhof Buch und bedrohte erneut kleinere abreisende Gruppen von Teilnehmenden. Die Gruppe der Täter bestand ausschließlich aus Männer und waren fünf bis sechs an der Zahl. / Am Abend wurden Festival Teilnehmende am S-Bahnhof Berlin-Buch bei der Abreise von Neonazis bedroht und bepöbelt. Als eine kleine Gruppe auf den Bahnsteig kam, fing Christian S., der sich bereits auf dem Bahnsteig befand, an zu telefonieren. Daraufhin kamen drei bis vier weitere Neonazis, die sich mit Handschuhen und Flaschen bewaffneten und anfingen die Gruppe zu bepöbeln. Die Täter stiegen mit in die S-Bahn ein und stiegen am S-Bahnhof Blankenburg aus.
Berliner Register

11.06.2015, Berlin, Charlottenburg 

Am 12. Juni 2015 um 2 Uhr morgens stellten Securitydienstlende des Flüchtlingslagers Soorstraße fest, dass Benzin an der Außenfassade im Erdgeschoss angebracht worden war. Die Täter blieben unbekannt. Es befanden sich zu dieser Zeit Bewohner*innen im Gebäude.
Berliner Register

10.06.2015, Berlin-Buch

Der Berliner Stadtteil Buch gilt als neue Hochburg der lokalen Neonaziszene. Immer wieder kommt es zu Bedrohungen, Schmierereien und gezielten Angriffen auf Engagierte. Mit einem bunten Musikfestival wollen jetzt Jugendliche an diesem Wochenende ein klares Zeichen gegen Rechtsextremismus und Rassismus in Buch setzen. Doch bereits beim Aufbau am Donnerstag wurden die Helfer von Neonazis mit Flaschen und Pfefferspray attackiert. Für Freitagabend hat die NPD jetzt auch noch einen Aufmarsch ganz in der Nähe angemeldet.
Die Zeit

09.06.2015, Meiningen (Thüringen) 

Am Abend des 9. Juni 2015 kam es im Vorfeld eines Naziaufmarsches in Meiningen zu einem Übergriff von bekannten Neonazis auf zwei Meininger Antifaschisten. Bei den Tätern, die sich in den vergangenen Wochen immer wieder an SÜGIDA- und THÜGIDA- Aufmärschen beteiligten, handelt es sich um Mitglieder der Gruppe „Brigade Werratal/ Rennsteig“. Trotz Verletzungen seitens der Betroffenen, wurden diese durch die Polizei kontrolliert und mussten schließlich im Krankenhaus behandelt werden."

Ezra.de

09.06.2015, Berlin-Weißensee

Ein Taxifahrer wurde in der Nacht vom 09. zum 10. Juni in Weißensee von einem Unbekannten rassistisch beleidigt und geschlagen. Laut Aussagen des 66-jährigen Fahrers wurde er nach Ankunft am vermeintlichen Zielort in der Falkenberger Straße von einem Fahrgast unvermittelt mit der Faust gegen den Kopf geschlagen und rassistisch beleidigt. Der Täter flüchtete ohne den Fahrpreis zu zahlen. Der Taxifahrer erlitt bei dem Übergriff leichte Kopfverletzungen.Die Polizei ermittelt.
Berliner Register

09.06.2015, Berlin 

An eine Scheibe an der Alice-Salomon-Hochschule wurde von außen ein Hakenkreuz geschmiert.
Berliner Register 

09.06.2015, Dortmund

Eine Gruppe Rechtsextremer hat am Dienstagabend (09.06.2015) in Dortmund versucht, Flüchtlinge einzuschüchtern, die für ein beschleunigtes Asylverfahren demonstrieren. Fünf Personen wurden in Gewahrsam genommen, darunter auch ein Ratsvertreter der Partei "Die Rechte". "Abschieben!", skandierte die etwa 15 Mann starke Gruppe Rechter und versuchte, die rund 40 Syrer des Flüchtlingscamps vor dem Dortmunder Amt für Migration einzuschüchtern. Die Neonazis gehören zur gleichen Gruppe, die seit Monaten in Dortmund gegen Flüchtlinge hetzt, darunter führende Köpfe der rechtsextremistischen Partei "Die Rechte".
WDRII
Nordstadtblogger

07.06.2015, Bamberg

Mehrere Männer haben am Sonntag versucht, in das "Balthasar" in Bamberg einzudringen, in dem ein Festival gegen Rassismus stattfindet. Fünf Angreifer konnten festgenommen werden, der Staatsschutz ermittelt. Im Rahmen des "festival contre le racisme", einem einwöchigen Anti-Rassismus-Festival in Bamberg, nahmen etwa 40 Personen an einer Vortragsreihe im "Balthasar" in Bamberg teil. Laut Polizei haben mehrere Männer versucht, die Veranstaltung zu stören. Einige von ihnen hatten sich Halstücher ins Gesicht gezogen, um nicht gleich erkannt zu werden. Gegen 20.30 Uhr standen sie vor dem "Balthasar" im Balthasargäßchen in Bamberg. Schon mehrfach gab es in der Vergangenheit Schmierschriften und Beschädigungen am "Balthasar" Deshalb war die Polizei am Veranstaltungsort. Die Einsatzkräfte sprachen die maskierten Männer an, die Bilder von den Veranstaltungsräumen machten und offensichtlich in das Lokal wollten. Kurz darauf flüchtete die Gruppe. Die Polizei fahndete mit mehreren Streifenwagen nach den Männer. Diese konnten wenig später vorläufig festgenommen werden. Sie sind im Alter zwischen 20 und 29 Jahren und gehören der örtlichen rechten Szene an. Bei einem 24-Jährigen fanden die Beamten einen als Schlagwerkzeug getarnten Kugelschreiber, ein 20-Jähriger trug ein T-Shirt mit verbotenen Runen. 
inFranken.de

07.06.2015, Dessau

In der Dessauer Innenstadt sind in der Nacht zum 7. Juni rechtsextreme Sticker geklebt worden. Die Aufkleber bezogen sich auf eine rechtsextreme Großveranstaltung, die am 6. Juni in Neuruppin stattgefunden hat.
MZ-web.de

07.06.2015, Nauen

Das Parteibüro der Linken in Nauen wird immer wieder attackiert - mit Farbbeuteln, NPD-Stickern und nicht ausgebrüteten Eiern. Nun wurden zwei Männer bei einem erneuten Übergriff erwischt. Am frühen Sonntagmorgen hatte eine Zeugin beobachtet, wie zwei dunkel bekleidete Personen Farbbeutel auf die Fassade des Parteisitzes warfen und anschließend wegrannten. Die Polizei konnte die beiden Tatverdächtigen – zwei Männer im Alter von 26 und 29 Jahren – in unmittelbarer Nähe zum Linke-Büro stellen. Die beiden Männer standen unter erheblichem Alkoholeinfluss, zur Ausnüchterung wurden sie in Gewahrsam genommen. Ob sie der rechtsextremen Szene angehören, könne die Polizei derzeit noch nicht sagen, so ein Sprecher. Wie die PNN aus Sicherheitskreis erfuhren, sollen bei den Tätern aber auch Aufkleber der rechtsextremen NPD gefunden worden sein.
PNN

07.06.2015 Treuen (Vogtlandkreis)

Durch unbekannte Täter wurden am Samstag gegen 17:15 Uhr auf den Fußweg am Mittleren Ring in Treuen ein Judenstern sowie das Wort „RAUS“ mit schwarzer Farbe aufgesprüht. Ein Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung wurde eingeleitet.
RAA Sachsen 

06.06.2015, Berlin Marzahn

In der Nacht vom 5. auf den 6. Juni 2015 wurde auf die russisch-orthodoxe Kirche in Marzahn ein Anschlag verübt. Der Briefkasten der Gemeinde wurde zerstört und am Tatort Flugblätter hinterlassen, die sich gegen die Kirche wenden. Bereits im April wurde die russisch-orthodoxe Gemeinde angegriffen und von Neonazis rassistisch bedroht, Link zum Vorfall.
B
erliner Register

06.06.2015, Eisenach

Zwei stadtbekannte Neonazis und NPD-Mitglieder waren in der Nacht zu Sonntag an der Eisenacher Wandelhalle in eine Prügelei mit mehreren Beteiligten verwickelt. Ermittelt wird nun auch gegen sie wegen des Verdachtes der Körperverletzung. Das bestätigte der Leiter der Kriminalpolizeiinspektion, Matthias Kehr, am gestrigen Sonntag. Demnach kam es nach einer Freiluftdisko zunächst zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen aus dem linken und rechten Spektrum, die später eskalierte. Ermittelt werden müsse nun die Tatbeteiligung der Einzelnen. Eine Person liege noch im Krankenhaus. Art und Schwere der Verletzung würden geprüft, hieß es.
TLZ

06.06.2015, Pfaffenhofen

Pfaffenhofens Dritter Rathauschef Roland Dörfler (Grüne) hat sich unmissverständlich gegen eine islam-kritische Kundgebung positioniert, die am Samstag parallel zur Moschee-Eröffnung stattfinden soll. Dem Bundesvorsitzenden der Kleinpartei "Die Freiheit", die zu der Protest-Aktion aufruft, attestierte Dörfler, er habe "keinen IQ, sondern einen AQ – einen Arschquotienten". Daraufhin bekam Dörfler beklemmende E-Mails. Das Bündnis „Pfaffenhofen gegen Rechts – Bürger für Toleranz“ plant nun am Samstag eine Gegen-Demo unter dem Motto "Pfaffenhofen ist bunt." 
pfaffenhofen-today.de

04.06.2015, Berlin-Buch

Am Nachmittag gegen 15:30 Uhr wurde an der Wand einer Einzelhandelskette in der Bruno-Apitz-Straße im Ortsteil Berlin-Buch die Schmiererei mit dem Slogan "Nein zum Heim" entdeckt. Mitarbeiter*innen der Filiale wurde darüber informiert.
Berliner Register

03.06.2015, Hoyerswerda

Im sächsischen Hoyerswerda haben Unbekannte versucht, eine Notunterkunft für Asylbewerber anzuzünden. Nach Angaben der Polizei warfen sie in der Nacht zu Mittwoch einen Behälter mit brennbarer Flüssigkeit in Richtung der Turnhalle, wo gegenwärtig 27 Menschen verschiedener Nationalität untergebracht sind. Der Brandsatz landete auf dem Straßenpflaster. Ein Mitarbeiter des Wachdienstes habe die Flammen gelöscht, es sei niemand verletzt worden, hieß es. Die Polizei vermutet ein rassistisches Motiv.
taz
Lausitzer Rundschau
Mopo24

03.06.2015, Nauen

Zum fünften Mal in nur wenigen Wochen: Das Büro der Linkspartei in Nauen ist erneut attackiert worden. Nachdem am vergangenen Wochenende einschlägige Aufkleber einer rechtsextremen Partei auf die Fassade der Geschäftsstelle angeheftet worden waren, sind nun in der Nacht von Dienstag zu Mittwoch wieder einmal die Fensterscheiben offensichtlich mit einem Hammer traktiert worden. Zudem verklebten die Täter die Schlösser der Eingangstür und des Briefkastens.
MOZ

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