Presseschau ... 29.08.2016

+++ Berlin: Drei Männer homophob beleidigt und mit Säure bespritzt +++ Neuruppin: Jugendliche schlägt syrisches Mädchen und beleidigt es rassistisch +++ Angriff auf Besucher eines linken Buchladens in der Dortmunder Nordstadt +++ Für eine handvoll Likes bei Instagram klettern „Identitäre“ sogar aufs Brandenburger Tor +++

 

Berlin: Drei Männer homophob beleidigt und mit Säure bespritzt

Ein Unbekannter hat in der Nacht auf Freitag, den 26. August 2016, drei Männer im Berliner Stadtteil Tiergarten homophob beleidigt und sie anschließend mit einer ätzenden Flüssigkeit bespritzt und verletzt.

 

Neuruppin: Jugendliche schlägt syrisches Mädchen und beleidigt es rassistisch

Ein zwölfjähriges syrisches Mädchen ist im Jugenddorf Gnewikow (Ostprignitz-Ruppin) beschimpft und geschlagen worden. Eine 15-jährige Deutsche beleidigte das Mädchen zunächst ausländerfeindlich, teilte die Polizeiinspektion Ostprignitz-Ruppin am Sonntag mit. Dann habe sie ihr Opfer mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen. Das Kind fiel vom Stuhl, blutete aus dem Mund und wurde ins Krankenhaus gebracht.

 

Angriff auf Besucher eines linken Buchladens in der Dortmunder Nordstadt

Mit Flaschen haben drei betrunkene Neonazis am Samstagabend Besucher des anarchistischen Buchladen "Black Pigeon" in der Nordstadt angegriffen. Die Angegriffenen wehrten sich mit Reizgas. Zwei Nazis mussten in Polizeigewahrsam.

 

Für eine handvoll Likes bei Instagram klettern „Identitäre“ sogar aufs Brandenburger Tor

15 Neurechte hissen Slogans auf dem Brandenburger Tor. Die kurzzeitige Besetzung ist nach Einschätzung der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus (MBR) eine typische Aktion der Neurechten. „In Berlin haben wir es nur mit einer kleinen Gruppe von rund 15 Personen zu tun, die aber mit öffentlichkeitswirksamen Provokationen auf sich aufmerksam macht“.

Nach Besetzung: Berliner Senat will für besseren Schutz des Brandenburger Tors sorgen

Spartanischer Aktivismus: Wie die „Identitären“ linke Aktionsformen kopieren

 

Ludwigslust-Parchim: Unbekannte mauern Eingang einer Moschee zu

Unbekannte haben den Eingang einer Moschee im Landkreis Ludwigslust-Parchim zugemauert. Wie die Polizei erst am Sonntag mitteilte, war der Eingang des derzeit im Umbau befindlichen Gebäudes in Parchim bereits in der Nacht zum Freitag mit Gasbetonsteinen verschlossen worden. Außerdem sei eine Wand mit Blättern beklebt worden, auf denen rassistische Parolen standen.

 

Freital: Hakenkreuze und SS-Runen gesprüht

Erneut sind in Freital rechtsextreme Schmierereien aufgetaucht. An einem Gebäude in Hainsberg brachten Unbekannte in der vergangenen Woche verschiedene Graffiti an. Die Beamten stellten unter anderem ein Hakenkreuz und SS-Runen fest, teilt die Polizei mit.

 

Zahlreiche Autoreifen zerstochen: Nazi-Attacke auf Konzert gegen rechts in Jamel

Beim Festival in Jamel traten prominente Bands wie Fettes Brot, Die Ärzte, Madsen und die Ohrbooten auf - in Hörweite der lokalen Neonazi-Szene. Dem Publikum wurden Autoreifen zerstochen.

 

Hermeskeil: „Identitäre“ Parolen im Stadtgebiet gesprüht

In Hermeskeil (Rheinland-Pfalz) wurden in der Nacht von Samstag auf Sonntag durch unbekannte Täter Neonazi-Parolen gesprüht, darunter „Volkstod stoppen Remigration“. Diese Worte wurden mittels Schablone mit lila Leuchtfarbe auf den Teerbelang aufgetragen.  Kurz hinter dem ersten Auftrag wurden dann noch die Worte „Wert-Tradition-Heimat-Identität bewahren“ mit gelber Sprühfarbe und ebenfalls mit Schablone aufgetragen.

 

Die Bundeswehr bildet Neonazis an der Waffe aus – 230 Verdachtsfälle

In 230 Fällen werden Bundeswehrsoldaten rechtsextremistischer Handlungen verdächtigt. Das geht aus einer Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Ulla Jelpke (Linke) hervor. Nach Angaben der "Welt" entließ die Bundeswehr in der Folge drei Soldaten und einen zivilen Mitarbeiter. Dabei handelte es sich um einen NPD-Funktionär, ein NPD-Mitglied, einen Soldaten mit rechtsextremistischer Tätowierung und einen Freiwilligen, der in einer rechten Kameradschaft aktiv sein soll.

 

Nach antisemitischen Beleidigungen: Jüdischer Gemeindevorsitzender erstattet Anzeige gegen „Die Rechte“

Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Herford/Detmold, Matitjahu Kellig, hat Strafanzeige gegen die Partei „Die Rechte“ wegen Volksverhetzung und Beleidigung erstattet. Anlass seien „ekelhaft brutale“ E-Mails an seine persönliche Mailadresse, unterschrieben mit „Die Rechte OWL“, sowie beleidigende Kommentare auf der Homepage der rechtextremen Partei. Dort wird Kellig unter anderem als „selbstgefälliger frecher Juden-Funktionär“ bezeichnet.

 

Leipzig: Eine Festung für den rechten „Freefight“

1000 Antifaschisten demonstrieren in Leipzig gegen einen Kampfabend unter Rassisten.

 

Legida-Anhänger terrorisieren in Leipzig den Grünen-Landeschef

"Man will mich in meiner Existenz zerstören": Jürgen Kasek ist für Legida eine Hassfigur. Anhänger der Islamfeinde bedrohen Sachsens Grünen-Chef und seine Familie, sabotieren den Anwalt beruflich.

 

Wie ein AfD-Kandidat aus MV die „Identitäre Bewegung“ hofiert

Die AfD tut sich schwer mit der Abgrenzung zur extremen Rechten. Der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern macht da keine Ausnahme. Kurz vor den Landtagswahlen übt ein Vorstandsmitglied den Schulterschluss mit der „Identitären Bewegung“.

 

Wie das BKA die Telegram-Accounts der „Oldschool Society“ geknackt hat

Im Frühsommer 2015 organisiert die „Oldschool Society“ ein Treffen in der Kleingartenanlage „Sommerfreude“ nahe der sächsischen Kleinstadt Borna. Doch die Neonazi-Clique möchte in der Laube nicht einfach nur die Seele baumeln lassen—man will die Zukunft planen, und die reicht weit über die Hecken der Anlage hinaus. Dass die Gruppe, der die Generalbundesanwaltschaft die Bildung einer terroristischen Vereinigung vorwirft, zu diesem Zeitpunkt längst abgehört wird, ahnt sie nicht.

 

Kein NPD-Kongress in Berlin-Neukölln

Die rechtsextreme NPD in Berlin ist mit dem Versuch gescheitert, einen Kongress in Neukölln abzuhalten. Das Oberverwaltungsgericht bestätigte die Entscheidung des Bezirks, der NPD die Halle zu verweigern, wie eine Sprecherin am Freitag sagte.

 

Die „Reichsbürger“: Wutbürger eigener Art

Wer würde sich nicht gern auf höheres Völkerrecht berufen, wenn der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht? Die "Reichsbürger" aber sind inzwischen zu Wutbürgern eigener Art mutiert - und erinnern irgendwie an den IS. Eine Glosse.

 

Vier Männer diskutieren den Umgang mit der AfD – Ein Kammerspiel in Anklam

Reporter Carsten Schönebeck findet, er müsse über die AfD berichten wie über jede andere Partei. Das linke Bündnis „Anklam für alle“ findet, er spiele den Rechten so in die Hände. Und schwärzte ihn an beim deutschen Presserat. Anlass der Debatte: der heutige Auftritt von Frauke Petry. In einem Sitzungssaal treffen die vier Männer aufeinander.

 

Als weiblich denunzieren – Feminismus als zentrales Feindbild der Neuen Rechten

Der Feminismus ist ein zentrales Feindbild rechter Bewegungen. Ihr Politikverständnis basiert auf der Ungleichheit der Geschlechter.

 

CSU-Politiker Friedrich: "Mir geht es bei dem ganzen linken Pack genauso"

Vize-Kanzler Gabriel steht zu seinem "Stinkefinger" gegenüber rechten Demonstranten. Er bekommt dafür sogar Unterstützung aus der CSU – in provokanter, die Geste umdeutender Weise.

 

Gabriel würde nächstes Mal zwei Stinkefinger zeigen

SPD-Chef Sigmar Gabriel verteidigt seine Mittelfinger-Geste gegenüber Neonazis. Einen Fehler gibt er in einem Interview jedoch zu: "Ich habe nicht beide Hände benutzt."

 

Schrei nach Liebe in Jamel

Beim Anti-Nazi-Festival in Jamel traten zum zehnjährigen Jubiläum prominente Bands wie Fettes Brot, Madsen, ZSK und die Ohrbooten auf – in Hörweite der lokalen Neonazi-Szene. Als Überraschungsgäste spielten spontan Die Ärzte. Die rechtsextreme Szene schäumt vor Wut.

 

„Paintback“: Mit Graffitikunst gegen rechte Schmierereien

Hakenkreuze lassen sich an einigen Häuserfassaden in Berlin finden. Der Graffiti-Künstler Ibrahim Omari wollte sich damit nicht abfinden und zog mit Künstlerfreunden los und verwandelte die rechten Schmiereien in bunte Graffitis. Der Aktion gab er den Titel "Paintback", die mittlerweile auch international für Aufmerksamkeit gesorgt hat.

 

Da lacht das Netz: Peinlicher Photoshop-Fail bei der AfD

An einem Infostand der AfD haben sich zehn Anhänger der Partei versammelt und grinsen für ein gemeinsames Foto in die Kamera. Doch Moment mal, da stimmt doch etwas nicht! Vier AfD-Fans wurden offenbar per Photoshop in das Bild eingefügt – zwei sind jetzt sogar doppelt zu sehen.

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