Presseschau ... 26.09.2017

+++ 18-Jähriger skandiert rassistische Parolen +++ Betrunkener pöbelt Flüchtlinge an +++ Baden-Württemberg: Moschee, Auto und Haus beschmiert +++ Imam im Großraum Manchester niedergestochen +++ Mitarbeiter liest am Arbeitsplatz "Mein Kampf" - Behörde darf ihn fristlos kündigen +++ Reichsbürger im Hochsicherheitstrakt vor Gericht +++ VW-Chef: "AfD-Ergebnis stellt demokratische Stabilität auf die Probe" +++ Das sind die Radikalen in der AfD-Fraktion +++ AfD-Protest auf Twitter: #87Prozent +++

 

Brandenburg: 18-Jähriger skandiert rassistische Parolen

Rassistische Parolen sind am Sonntagmorgen gegen 0.10 Uhr vor dem Asylbewerberheim in Kremmen gerufen worden. Sie kamen aus einer Gruppe heraus, die aus fünf männlichen Personen und einer weiblichen Person bestand – alle im Alter zwischen 16 und 18 Jahren. Der Wachschutz verständigte daraufhin die Polizei.

 

Betrunkener pöbelt in Kasseler Straßenbahn Flüchtlinge an: Festnahme

Ein betrunkener Mann hat in einer Straßenbahn vier junge Flüchtlinge angepöbelt. Passanten verhinderten jedoch ein Handgemenge. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben vom Montag den 52-Jährigen fest. Er habe die 18 bis 23 Jahre alten Männer lautstark beleidigt und provoziert.

 

Baden-Württemberg: Moschee, Auto und Haus beschmiert

Eine Moschee mit rassistischen Parolen, ein Auto mit Hakenkreuz, eine Hausfassade mit sexuellen Beleidigungen – die Polizei prüft einen Zusammenhang mehrerer Schmierereien, die am Wochenende in Murrhardt aufgebracht wurden.

 

Imam im Großraum Manchester niedergestochen

Ein Imam ist vor einer Moschee im Großraum Manchester beschimpft und von hinten niedergestochen worden. Die Polizei geht von rassistischen Motiven aus; es handle sich nicht um eine Terrorattacke. Sie nahm zwei Männer im Alter von 32 und 54 Jahren fest.

 

Rassistische Diskriminierungen an TU Darmstadt

Das Präsidium der Technischen Universität hat einem Biologie-Dozenten die Lehrerlaubnis entzogen. Der Mann soll sich in Seminaren rassistisch und diskriminierend geäußert haben.

 

Mitarbeiter liest am Arbeitsplatz "Mein Kampf" - Behörde darf ihn fristlos kündigen

Ein Mitarbeiter des Berliner Bezirksamtes Reinickendorf hat während seiner Arbeitszeit im Pausenraum des Dienstgebäudes die Originalausgabe von Adolf Hitlers „Mein Kampf“ gelesen. Auf dem Buchdeckel war ein Hakenkreuz eingeprägt. Daraufhin kündigte ihm die Behörde.

 

Reichsbürger aus Reuden: Adrian Ursache kommt im Hochsicherheitstrakt vor den Richter

Der Prozessauftakt gegen den unter Verdacht des versuchten Mordes stehenden Reichsbürger Adrian Ursache in Halle findet unter verstärkten Sicherheitsvorkehrungen statt.

 

Wir sind ein blödes Volk

Der Wahlerfolg der AfD macht kenntlich, wie Deutschland tickt.
»Die AfD wurde genau für das gewählt, was sie auch ist, eine reaktionäre, rassistische, antifeministische, teils antisemitische Partei«, heißt es im jüdischen Onlinemagazin haGalil.

 

Die AfD und der wütende Osten

Bestünde die Bundesrepublik nur aus ostdeutschen Männern, hätte die AfD einen Regierungsauftrag.

 

Antisemitismus: "Ich kenne diese Leute"

In München ist die AfD noch vergleichsweise schlecht weggekommen, sie erhielt 8,4 Prozent der Zweitstimmen und damit erheblich weniger als im bundesweiten Durchschnitt. Und doch: Auch hier empfinden jüdische Bürger den Wahlerfolg der rechtsnationalen Partei als beklemmend.
Was Münchner Juden über den Wahlerfolg der AfD denken:

 

Nie wieder "nie wieder"

Die Wahrheit ist, dass zur AfD ziemlich alles gesagt wurde. Es hat nichts geholfen. Völkische Ideologie ist in Deutschland leider noch immer attraktiv.

 

VW-Chef: "AfD-Ergebnis stellt demokratische Stabilität auf die Probe"

Deutschlands Konzernbosse äußern harsche Kritik am Wahlerfolg der AfD: VW-Chef Müller zeigt sich "schockiert" vom AfD-Erfolg bei den Wahlen in Deutschland. Die AfD sei "rechtsextrem und ausländerfeindlich". Siemens-Chef Kaeser sieht ein Versagen der Elite.

 

Das sind die Radikalen in der AfD-Fraktion

Sie sprechen von "Umvolkung", suchen den Schulterschluss mit Pegida und hetzen gegen Minderheiten: Eine Übersicht der Radikalen in der AfD, die es in den Bundestag geschafft haben.

 

NPD im freien Fall

Die NPD hat bei der Bundestagswahl ihr Ziel verfehlt, mehr als 0,5 Prozent der Zweitstimmen einheimsen zu können. Damit bleibt die rechtsextreme Partei bei der Wahlkampfkostenerstattung außen vor.

 

NSU-Prozess verzögert sich erneut

Im NSU-Prozess kommt es erneut zu einer Verzögerung. Weil noch Befangenheitsanträge offen sind, setzte das Oberlandesgericht (OLG) München am Montag die Verhandlungstermine in dieser Woche ab. Damit können die Plädoyers der Nebenklage frühestens nächste Woche Mittwoch beginnen.

 

Rechte Parteien in Europa eint der Hass

Rechtspopulisten und Extremisten im Parlament - das gab es in den vergangenen Jahren in Deutschland nicht. Jetzt ändert sich das. Was die Rechte in Europa verbindet, was sie trennt - ein Überblick.

 

Moskau: Kalaschnikow-Statue mit Nazi-Gewehr

Am vergangenen Dienstag wurde in Moskau ein Denkmal zu Ehren des russischen Waffenbauers Michail Kalaschnikow enthüllt. Patrioten jubelten, Kritiker sahen darin eine Gewaltverherrlichung. Inzwischen wird über eine Demontage diskutiert. Dabei spielt vor allem ein kleines Detail eine wichtige Rolle: in einem Sockelrelief zwischen martialischen Darstellungen von Waffen der Marke Kalaschnikow findet sich auch die schematische Zeichnung eines Sturmgewehrs vom Typ StG 44 -  die Waffe der Nazi-Truppen im Zweiten Weltkrieg.

 

AfD-Protest auf Twitter: Das hat es mit dem Hashtag #87Prozent auf sich

Die AfD erhielt knapp 13 Prozent der Stimmen – und entsprechend 87 Prozent der Wählerstimmen nicht. Das wollen die Kritiker der Rechtspopulisten damit deutlich machen und zeigen, dass es auch noch eine andere, viel größere Gruppe gibt, die nicht hinter der AfD steht.

 

Die Jugend historisch-politisch alphabetisieren

Jugendliche können aus der Geschichte von Diktaturen lernen: Wie die Schule dem Rechtspopulismus begegnen kann:

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