Presseschau... 14.09.2016

+++ Neustadt an der Orla: Rassistischer Überfall durch Neonazis +++ Stollberg: Jugendlicher aus Afghanistan durch Flaschenwurf auf Flüchtlingsheim verletzt +++ Hipster-Nazis stören RBB-Sendung mt Augstein und Käßmann +++ Umfrage: Nur ein Viertel der Deutschen hält AfD für demokratisch +++

 

Neustadt an der Orla: Rassistischer Überfall durch Neonazis

Bei einem rassistischen Angriff in der thüringischen Kleinstadt Neustadt an der Orla sind zwei Männer verletzt worden. Zunächst hätten ein polizeibekannter Neonazi sowie einer seiner beiden Begleiter am Montagabend auf einen russischstämmigen Mann eingeschlagen, der mit einem Somalier unterwegs war. Dabei habe der Angreifer nach Zeugenangaben den Hitlergruß gezeigt und rechte Parolen gerufen. Später seien die drei Deutschen erneut auf den 20-jährigen Russischstämmigen getroffen und hätten ihn und einen weiteren Mann aus Libyen mit Pfefferspray und einem Schlagstock attackiert.

 

Stollberg: Jugendlicher aus Afghanistan durch Flaschenwurf auf Flüchtlingsheim verletzt

In Stollberg (Sachsen) haben Unbekannte in der Nacht vom vergangenen Freitag auf Samstag eine Glasflasche auf ein Wohnhaus geworfen, in dem sich eine Gemeinschaftsunterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge befindet. Dabei wurde ein 17-jähriger aus Afghanistan leicht verletzt. Bereits am späten Freitagabend wurde der Polizei gemeldet, dass sich in der Nähe der Gemeinschaftsunterkunft mehrere Personen befänden und rassistische Parolen skandieren würden. Die Polizei konnte noch nicht sagen, ob zwischeb beiden Vorfällen ein Zusammenhang besteht.

 

Hipster-Nazis stören RBB-Sendung mt Augstein und Käßmann

Mitglieder der „Identitären Bewegung“ versuchten am Montagabend, eine Diskussionsrunde mit Jakob Augstein und Margot Käßmann zu sprengen. Das Podiumsgespräch fand im Berliner Maxim-Gorki-Theater statt. Als das Thema auf das Für und Wider eines Burka-Verbotes kam, störten mehrere junge Männer die Veranstaltung, brüllten rassistische Parolen und enthüllten eine gelbe Fahne mit dem griechischen Lambda-Zeichen, dem Symbol der sogenannten Identitären.

 

Umfrage: Nur ein Viertel der Deutschen hält AfD für demokratisch

Sind die Aussagen der AfD und die Partei selbst noch demokratisch? Eine Umfrage hat zu dieser Frage überraschende Antworten parat.

 

Prozess in Memmingen: Der „Blood and Honour“-Sumpf

Für den Verkauf von Tonträgern mit gewaltverherrlichendem, neofaschistischem Inhalt muss sich der Betreiber des Allgäuer Plattenlabels »Oldschool Records«, Benjamin Einsiedler, seit Donnerstag vor dem Amtsgericht Memmingen verantworten. Sein Verteidiger spielte früher selbst in einer Neonaziband.

 

NSU-Prozess: Zschäpe-Anwalt kündigt weitere Stellungnahme an

Im Münchner NSU-Prozess entscheidet das Gericht, dass mehrere Hundert Fragen der Nebenkläger an die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe zulässig sind.

 

Exklusiv-Interview mit Zschäpe?

Beate Zschäpe soll morgen auf Fragen haben von Opferanwälten antworten. Einige davon hat das Gericht als unzulässig kassiert. Doch ob die Angeklagte die Rechte an ihren Memoiren verkauft hat, muss sie sich fragen lassen.

 

Berlin: Hitlergruß gezeigt und Mann verprügelt – Polizei sucht Täter

Nach einer Schlägerei auf einem Berliner U-Bahnhof am 15. Mai dieses Jahres fahndet die Polizei nun mit Bildern nach den Tätern, die von einer Überwachungskamera aufgezeichnet wurden.

 

Amnesty kritisiert Versäumnisse nach Hoyerswerda

Unter dem Beifall von Anwohnern griffen Rechtsextreme in Hoyerswerda 1991 ein Ausländerheim an. Laut Menschenrechtlern hat Deutschland zu wenig aus den Ereignissen gelernt.

 

Pegida in Dresden: Eine Stadt zerbricht

Montag, 18.30 Uhr in der Dresdner Neustadt. Es herrscht Feierabendstimmung. Die grünen Wiesen des Alaunparks sprenkeln Bier trinkende Gruppen und Eis essende Paare. Montag, 18.30 Uhr in der Dresdner Altstadt. Auf der anderen Seite der Elbe versammeln sich die Pegida-Anhänger. Sie füllen die warme Sommerluft mit Parolen und schwenkenden Fahnen. Eine Handvoll asiatischer Touristen starrt misstrauisch auf die Demonstranten. Pegida-Aufpasser mit „Ordner“-Armbinde, Bomberjacke und Springerstiefeln starren misstrauisch zurück.

 

Deutsche, die vor Flüchtlingen fliehen - nach Ungarn

Auswanderer suchen im Land Viktor Orbáns eine neue Heimat. Sie finden Aldi, deutsche Speisekarten und Immobilienmakler, die sich die Hände reiben. Ein Besuch am Plattensee.

 

Nationalismus: Was das Volk von der Nation unterscheidet

Soll man sich empören, wenn Frauke Petry das "Völkische" aufwerten will? Nein, dafür ist der sprachgeschichtliche Befund zu eindeutig. Aber man darf das Nationale nicht den Rechten überlassen.

 

Meinung: Das Ende der Toleranz ist das Ende der Demokratie

Warum ein Burkaverbot in unserem Land einer Selbstverletzung gleichkäme.

 

Unruhe in Deutschland: Die offene Gesellschaft retten

Was tun gegen gesellschaftliche Nervosität? Eine Podiumsdiskussion mit Anetta Kahane, Zefar Senocak und Harald Welzer.

 

Ex-Manager berichtet aus dem Inneren des Konzerns: "Facebook ist legales Crack"

Niemand, der bei Facebook arbeitet, darf öffentlich darüber sprechen. Antonio Martínez tut es doch. Er war dort Manager und berichtet aus dem Inneren des US-Konzerns.

 

Linguist: Rechtsextreme Sprache sickert in die Öffentlichkeit – und beeinflusst so das Denken

Vor allem in der Flüchtlingsdebatte wird die Sprache roher. Wie gefährlich ist das? Georg Schuppener, Linguistik-Professor an der Leipziger Universität und Autor der Publikation „Sprache des Rechtsextremismus“ im Gespräch.

 

Über Kritik an der AfD – und eine erstaunliche Reaktion

Ich lese oft, die Partei AfD sei gegen die Zuwanderung von Muslimen eingestellt. Das ist Lügenpresse. Jeder Mensch kann morgen in die AfD eintreten und dort dafür eintreten, dass nur noch Muslime nach Deutschland einwandern dürfen, sie müssen aber außerdem schwarz und schwul sein.

 

Ärger beim Sachsen-Anhalt-Tag: Streit um Freibier am AfD-Stand in Sangerhausen

Sangerhausen: 2,50 Euro kostete das kleine Bier. Vier Euro waren für das große an den Getränkeständen während des Sachsen-Anhalt-Tages zu zahlen. Nur am Zelt der „Alternative für Deutschland“ im Themendorf „Weltoffenes Sachsen-Anhalt“ gab es das kühle Blonde gratis. Mit dem Freibier haben die Rechtspopulisten nun eine Kontroverse ausgelöst.

 

Göttingen: Satire-Partei schlägt NPD

Ganz Niedersachsen lacht über die Göttinger NPD. Bei den Kommunalwahlen wollte diese siegessicher in den Kreistag einziehen und hatte schon ihren Kandidaten für das Landratsamt gekürt. Daraus wird nichts, denn der von der NPD anvisierte Sitz ging ausgerechnet an die Satirepartei „Die Partei“.

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