Presseschau ... 13.10.2015

Geplante Flüchtlingsunterkunft in Boizenburg brennt bis auf die Grundmauern nieder +++ Rauchkerze in Flüchtlingsheim in Altheim geworfen ++43-Jähriger greift 22-Jährigen mit Elektroschocker in Berlin an +++ Pegida" mit Zulauf - und brutaler Bildsprache

 

Geplante Flüchtlingsunterkunft in Boizenburg brennt bis auf die Grundmauern nieder

In Boizenburg brannte am Sonntagabend ein dreistöckiges Mehrfamilienhaus komplett aus, in das diesen Donnerstag Flüchtlinge einziehen sollten. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen an sich gezogen. Ob es sich um einen Anschlag handelt, ist zur Stunde unklar. Erst vor wenigen Wochen waren rund 200 Rassisten durch die Kleinstadt gezogen – mit Plakaten, auf denen „Wehrt euch!“ stand.

Endstation Rechts

LN-Online

Rauchkerze in Flüchtlingsheim in Altheim geworfen

Die Reihe von Zwischenfällen in Asylbewerberheimen im Land reißt nicht ab. Nach dem Wurf einer Rauchkerze in eine Flüchtlingsunterkunft in Altheim (Alb-Donau-Kreis) sucht die Polizei nun nach den Tätern. Unbekannte hatten in der Nacht zum Sonntag eine Rauchkerze durch ein Küchenfenster in die Wohnung einer 33-jährigen Frau geworfen. Der Rauchmelder weckte daraufhin die Asylsuchende. Sie brachte sich und ihren vierjährigen Sohn in Sicherheit und verständigte die übrigen Hausbewohner. Die Frau erlitt leichte Verletzungen.

Südwest Presse

43-Jähriger greift 22-Jährigen mit Elektroschocker in Berlin an

Ein 43-Jähriger hat einen 22-jährigen Schwarzen in Berlin-Neukölln verletzt und rassistisch beleidigt. Der Tatverdächtige hielt seinem Opfer am Sonntagmorgen im U-Bahnhof Britz-Süd einen Elektroschocker an die Schläfe und löste aus.

Der 22-Jährige habe dort auf einer Bank geschlafen, wie die Polizei am Montag mitteilte. Es habe ein Gerangel gegeben, bei dem der Angreifer den 22-Jährigen rassistisch beleidigt habe. Der 43-Jährige sei in eine Grünanlage geflohen, so die Polizei. Sein Opfer habe ihn dort gestellt, es habe ein weiteres Gerangel gegeben.

Berliner Morgenpost

Brände in Flüchtlingsheimen in Mecklenburg-Vorpommern: Anklage wegen versuchten Mordes

Erneut hat es in Flüchtlingsheimen in MV gebrannt. Bei dem Feuer in Boizenburg entstand ein Schaden von 350 000 Euro. Nach Bränden in zwei für die Flüchtlings-Unterbringung vorgesehenen Häusern in Boizenburg (Kreis Ludwigslust-Parchim) und Trassenheide auf Usedom laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. In Trassenheide hat sich der Staatsschutz eingeschaltet, weil dort Unbekannte zwei Brandsätze gegen das Haus geworfen haben sollen. Am Montag wurde klar, dass auch das Feuer in Boizenburg vorsätzlich gelegt worden ist. Bei beiden Vorfällen vom Wochenende hatte es keine Verletzten gegeben.

Ostsee Zeitung

Focus

Hakenkreuz-Schmierereien in Tostedt alarmieren Behörden

Am vergangenen Sonnabend beschmierten zwei Unbekannte mehrere Türen und Rollläden der Flüchtlingsunterkunft an der Todtglüsinger Straße mit seitenverkehrten Hakenkreuzen und fremdenfeindlichen Sprüchen. 

Hamburger Abendblatt

Neues Deutschland

Bürgerbündnis gegen Rechts blockiert „Thügida“-Aufmarsch in Weimar

Rund 700 Menschen haben gestern Abend in Weimar gegen einen Aufmarsch des „Thügida“-Bündnisses mit 150 Teilnehmern protestiert. Drei Teilnehmer der „Thügida“-Demonstration wurden verletzt.

Thüringische Landeszeitung

Pegida-Ableger in Würzburg demonstriert wieder

Fünf Monate hat es keine Pegida-Kundgebungen in Würzburg gegeben. Nun sind 100 Menschen, die eine zunehmende Islamisierung der Gesellschaft befürchten, wieder durch das Zentrum der Domstadt gezogen. An den Protesten gegen Pegida nahmen bis zu 800 Menschen teil.

BR

Pegida" mit Zulauf - und brutaler Bildsprache

Mit der Flüchtlingskrise gewinnt "Pegida" wieder an Zulauf. Zu einer Kundgebung in Dresden kamen rund 9000 Demonstranten. Einer von ihnen würde Kanzlerin Merkel und ihren Vize Gabriel am liebsten am Galgen sehen. Das könnte ein juristisches Nachspiel haben.

Tagesschau

Potsdamer Neuste Nachrichten

Zeit

Geraer SPD-Mitglied demonstrierte mit Neonazis: „Bin ebenso guter Genosse wie Sarrazin“

Der frühere Stadtrat der Sozialdemokraten hatte auch kein Problem damit, neben den bekannten Ostthüringer Neonazis David Köckert und Christian Bärthel ans Mikrofon zu treten und zu den Demonstranten zu sprechen. Damit habe Patzelt „eine Grenze überschritten“, sagte gestern SPD-Landesgeschäftsführer Michael Klostermann. Bei aller Toleranz und gelebter Meinungsvielfalt in einer großen Volkspartei, so Klostermann: „Wer an der Seite von Vertretern einer verfassungsfeindlichen Partei das Wort ergreift, der weiß, was er tut.“ Das könne nicht ohne Konsequenzen bleiben.

Ostthüringer Zeitung

„Merkel muss weg“: der Schulterschluss von Montagsdemo und Brigade Halle

Der Tross setzte sich von der Montagsdemo aus in Bewegung, angeführt von einem früheren Blood&Honour- sowie Combat-18-Kader. Die beiden rechtsterroristischen Organisationen sind inzwischen verboten. Unter den Teilnehmern waren zudem etliche Vertreter der rechtsextremen „Brigade Halle“ sowie Personen, die an der Demo am Samstag der Neonazi-partei „Die Rechte“ teilgenommen hatten. Auf der Montagsdemo selbst ging es unter anderem darum, dass es sich bei Merkel um keine Regierungschefin handele, sondern „um eine Geschäftsführerin einer Nichtregierungs-Organisation“.

Hallespektrum

Gericht verhandelt Verbot von Neonazi-Netzwerk

Das bayerische Innenministerium hat die Neonazi-Organisation Freies Netz Süd (FNS) im Juli 2014 zerschlagen, dagegen klagen nun vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof 41 Personen, darunter namhafte Neonazis und verurteilte Rechtsterroristen.

BR

Dunkles Deutschland: "Herrschaft des Mobs"

500 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland: So lautet die erschreckende Bilanz des Jahres 2015. Wie entsteht dieser Fremdenhass? Was für Menschen sind die Brandstifter? Und wie kann man ihnen begegnen? Mit solchen Fragen beschäftigt sich der Dokumentarfilm "Dunkles Deutschland".

NDR

FAZ

RBB

Nach Brandanschlag auf Unterkunft in Altena: Rechtsradikal? Die haben nur Angst

Zwei Männer zünden ein Flüchtlingshaus an. Die Staatsanwaltschaft lässt sie frei, denn die Täter seien nicht rechtsradikal, heißt es.

TAZ

AfD punktet in der Flüchtlingskrise

Es war das bisher beste Abschneiden der AfD bei Kommunalwahlen: Ihr Bewerber für den Posten des Landrats im Kreis Dahme-Spreewald, Jens-Birger Lange, kam überraschend auf Platz zwei hinter SPD-Mann und Amtsinhaber Stefan Loge. Offensichtlich holte Lange dort viele Stimmen, wo es umstrittene Asylunterkünfte gibt.

Märkische Allgemeine

AfD will Homosexuelle in Thüringen zählen lassen

Wie viele Homosexuelle gibt es in Thüringen? Wie viele Bi- und Transsexuelle? Die AfD möchte das wissen - und erntet Kopfschütteln. Die Initiatorin bekräftigte nun ihre Anfrage.

Berliner Tagesspiegel

Antisemitismus verändert sich

Die niedersächsische Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz (Grüne) sieht in der deutschen Gesellschaft eine veränderte Form des Antisemitismus grassieren. Abstrakte Vorstellungen aus der NS-Zeit, wie die von einer jüdischen „Weltverschwörung“, spielten dabei keine Rolle mehr, sagte sie am Sonnabend in Hannover. Stattdessen glaubten offenbar viele Menschen, Juden seien irgendwie „anders“, ohne dass sie genau benennen könnten, worin der Unterschied bestehe.

NWZ Online

Temperaturen sinken gen Null: Tausende Flüchtlinge leben noch in Zelten

In den Nächten bewegen sich die Temperaturen in Deutschland in Richtung Nullpunkt - und Zehntausende Flüchtlinge frieren: Mehr als 42.000 Menschen sind derzeit noch in unbeheizten Zeltunterkünften untergebracht.

N-TV

Europarat beklagt wachsende Fremdenfeindlichkeit in Österreich

Alle fünf Jahre nimmt das Antirassismus-Komitee des Europarats auch die Lage in Österreich unter die Lupe. Der jüngste Bericht prangert eine wachsende Zahl von Hassreden an.

Deutsche Welle

Handelsblatt

LKA registriert mehr Hetze im Internet

Im vergangenen Jahr hat das Landeskriminalamt in Magdeburg rund 280 Fälle von Volksverhetzung, Beleidigung oder Bedrohung im Internet ausgemacht. Vor allem gegen Flüchtlinge wird gehetzt, aber auch Politiker sind betroffen.

Mitteldeutsche Zeitung

Bundesverband kritisiert Dachauer Tafel

Auch Asylbewerber müssten Lebensmittel von der Hilfsorganisation erhalten, heißt es sinngemäß aus Berlin. Die Landesgeschäftsstelle des Roten Kreuzes warnt hingegen vor einer Benachteiligung einheimischer Bedürftiger

Süddeutsche

 

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