Presse- und Blogschau 7.2.-13.2.2013

Fan-Shops liefern Trikots mit Neonazi-Symbolen +++ Inter-Anhänger beleidigen Balotelli rassistisch +++ Brandenburger Neonazis unterwandern den Wachschutz +++ Warten auf Fortuna +++ Israel: Die Ultra-Rassisten von Beitar +++ Darfur United: eine Geschichte der Hoffnung +++ Rassismus: Henry will Punktabzüge +++ 1860 München als Wohlfühlzone für Nazis? +++ Gemeinsam gegen Rassismus und Homophobie +++ Hatun-Sürücü-Preis an Türkiyemspor +++ Werder Bremen: Ultras unterstützten "Dresden Nazifrei" +++ "Football v Homophobia" fördert Aktionen gegen Homophobie

Die wöchentliche Presse- und Blogschau von Fussball-gegen-nazis.de

Fan-Shops liefern Trikots mit Neonazi-Symbolen

Bei Fanshops des Deutschen Fußball-Bundes und zahlreicher Fußballclubs kann man sich problemlos Trikots mit rechten Symbolen bestellen. Das haben Recherchen des MDR-Nachrichtenmagazins "Exakt" ergeben. Das Magazin ließ sich zum Test von Online-Fan-Shops des DFB und von Vereinen aus Regional- und Bundesliga Fan-T-Shirts mit bekannten Zahlenchiffren wie "88" bedrucken. Von der Mehrheit der angefragten Vereine waren die Trikots anstandslos geliefert worden. Die "88" ist in Neonazikreisen als Übersetzung für "Heil Hitler" gebräuchlich. Die Ziffer 8 steht hier für den achten Buchstaben im Alphabet. Auch beim Bedrucken der Fan-Shirts mit Namen einstiger NS-Führer habe es keine Probleme gegeben, berichtet das Magazin "Exakt". Namen wie Fritz Sauckel (NS-Gauleiter Thüringen) und Reinhard Heydrich (Chef des Reichssicherheitshauptamtes) seien ebenso akzeptiert worden wie die der NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt. Die Sendung läuft am Mittwochabend (13.2.), um 20.15 Uhr im MDR-Fernsehen. (MDR)

Inter-Anhänger beleidigen Balotelli rassistisch

Italien-Rückkehrer Mario Balotelli ist am Sonntagabend von einigen Anhängern von Milans Stadtrivale Inter Mailand rassistisch beleidigt worden. Die Sorgen vor dem Mailänder Derby am 24. Februar wachsen. (kicker) Der lombardische Klub ist dafür zu einer Geldstrafe von 15.000 Euro verurteilt worden. (Handelsblatt)

Brandenburger Neonazis unterwandern den Wachschutz

Brandenburger Neonazis versuchen verstärkt Sicherheitsunternehmen zu unterwandern. Davor warnen die Brandenburger Sicherheitsbehörden. Rund zehn Prozent der 1150 im Land bekannten Neonazis arbeiten bei einem Wachschutzdienst. Besonders bei Veranstaltungen wie Fußballspielen oder Konzerten werden Ordner aus der rechten Szene eingesetzt. (Märkische Allgemeine)

Warten auf Fortuna, mit UPDATE!

Der 11 Freunde-Beitrag "Comeback der Gewalt" über die drohende Einflussnahme von zum Teil rechtsradikalen Hooligans in der Fanszene von Fortuna Düsseldorf hat hohe Wellen geschlagen. Die Reaktionen auf den Text waren vielfältig – nur der Verein lässt auf seine Stellungnahme warten, sagt die Redaktion der 11 Freunde. (11 Freunde) UPDATE: Die Fortuna hat sich just am heutigen Mittwoch in einer ausführliche Erklärung zum Thema geäußert: Website Fortuna Düsseldorf

Israel: Die Ultra-Rassisten von Beitar

Weil der mehrfache israelische Meister Beitar Jerusalem erstmals muslimische Spieler verpflichtet hat, haben vermutlich Hardcore-Fans des Clubs das Vereinsheim angezündet. Die dominierende Ultra-Gruppe "La Familia" gilt seit langem als rassistisch und rechtsextrem, noch nie hatte der Verein einen arabischen oder palästinensischen Spieler im Kader. (Publikative)

Darfur United: eine Geschichte der Hoffnung

Während der humanitären Krise in der sudanesischen Darfur-Region mit Krieg, Vökermord und Hungersnot, entstand in einem Flüchtlingslager ein Fußballteam, das auf den Prinzipien von Toleranz und Hoffnung aufgebaut ist. (tFt)

Rassismus: Henry will Punktabzüge

Bei rassistischen Entgleisungen ihrer Fans sollten Vereine mit Punktabzügen bestraft werden. Das fordert Stürmerstar Thierry Henry vom MLS-Klub Red Bull New York in einem Interview. (Sport1, SZ)

1860 München als Wohlfühlzone für Nazis?

Die Münchner Löwen feiern einen Sieg in Duisburg. Im Auswärtsblock sind währenddessen rassistische Beleidigungen zu hören: "Nigger raus", "Scheiß Kanacke" und, als die drei Punkte sicher waren, auch ein augenzwinkerndes "Sieg ... pscht" zu vernehmen. Zeit, einmal genauer hinzuschauen, wer sich denn da unter den Löwenfans tummelt, wohl fühlt und vehement als "echter Löwenfan" verteidigt wird. (LFgR)

Gemeinsam gegen Rassismus und Homophobie

Ein Fußballverein mit türkischem Namen schreibt sich den Kampf gegen Homophobie auf die Fahnen?! Rassistische Vorfälle in Fußballstadien werden von Lesben und Schwulen protokolliert?! Der Schulterschluss zwischen dem LSVD Berlin-Brandenburg und dem Kreuzberger Türkiyemspor zeigt, dass ein besseres Zusammenleben möglich ist. (LSVD)

Hatun-Sürücü-Preis an Türkiyemspor

Der Berliner Landesverband von Bündnis 90/Die Grünen verlieh vergangene Woche zum ersten Mal den Hatun-Sürücü-Preis. Er richtet sich an Projekte sowie Mädchen und Frauen, "die in herausragender und vorbildhafter Weise ihren eigenen Weg gehen, unabhängig von überkommenen Rollenvorgaben", wie es in der Ausschreibung heißt. Die Mädchen- und Frauenfußballabteilung von Türkiyemspor Berlin erhielt die erste Auszeichnung. (Xhain.net)

Werder Bremen: Ultras unterstützten "Dresden Nazifrei"

Beim Spiel Werder Bremen gegen Hannover 96 zeigte die antifaschistische Ultra-Gruppe Caillera zu Beginn der zweiten Hälfte Spruchbänder mit den Slogans ”Kommt nach vorne!" und "Dresden Nazifrei". (Caillera)

"Football v Homophobia" fördert Aktionen gegen Homophobie

Football v Homophobia, eine Organisation die sich unermüdlich, gegen Homophobie engagiert hat im Laufe ihres Aktionsmonats Februar 10 Aktionen bestimmt die von der Initiative mit "small Grants", also kleinen Fördergeldbeträgen, unterstützt werden.  (Fussball-Kultur.org)

 

drucken