Kevin-Prince Boateng hält Rede vor UNO, wird Botschafter gegen Rassismus und sagt vor Gericht aus+++"Geh zurück in den Dschungel!"- Spieler rassistisch beleidigt+++ Antisemitische Pöbeleien von 1860-Fans?+++ Sperre gegen Ikenna Onukogu vorerst aufgehoben+++ Marco Antwerpen tritt zum Saisonende zurück+++"Wir brauchen einen Klimawandel in den Stadien"+++ Stadionbesuch mit Asylsuchenden+++ Antirassistisches Fußballturnier in Braunschweig+++"Rosa Kurve"+++ Jerome Boateng: "Ich werde als Sicherheitsrisiko dargestellt"+++Gigi Riva: Mario Balotelli könnte Italiens Mittel gegen Rassismus sein+++ Babacar N’Diaye: "Der Argwohn spielt mit"+++ Gerd Wagner: "Rassismus ist ein länderübergreifendes Problem"+++ Partizan Minsk auf Deutschlandtour+++"Outing – den Druck hält keiner aus"+++"Der Fall Fashanu"+++
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Kevin-Prince Boateng hält Rede vor UNO, wird Botschafter gegen Rassismus und sagt vor Gericht aus
In seiner Rede vor den Vereinten Nationen hat Kevin-Prince Boateng zu einem stärkeren Engagement gegen Rassismus aufgerufen. "Rassismus muss aktiv bekämpft werden, er verschwindet nicht von selbst", betonte der Stürmer des AC Mailand in Genf. Anfang des Jahres hatte Boateng für den Abbruch des Testspiels gegen den Viertligisten Pro Patria gesorgt. Fans der Gastgeber hatten ihn und weitere schwarze Milan-Spieler rassistisch beleidigt. (welt.de, handelsblatt.de) FIFA-Päsident Joseph Blatter stellte derweil Kevin-Prince Boateng als erstes Mitglied der neuen Anti-Diskriminierungs-Taskforce des Weltverbands vor. "Die FIFA braucht starke Persönlichkeiten wie @KPBofficial (Kevin-Prince Boateng), die Erfahrung und Glaubwürdigkeit mit sich bringen", twitterte der Schweizer Fußball-Funktionär. (sueddeutsche.de, sportal.de) Wegen der Vorfälle während des Freundschaftsspiels gegen Pro Patria hat Boateng mittlerweile auch vor Gericht ausgesagt: "Immer wenn ich den Ball bekam, gab es Schmährufe und Affenlaute gegen mich", so der gebürtige Berliner laut italienischen Medien. Und: "Ich glaube, ich wurde verspottet, weil ich dunkelhäutig bin. Dies ist auch in Deutschland geschehen. Es handelt sich offenbar um Rassismus." (handelsbaltt.de)
"Geh zurück in den Dschungel!"- Spieler rassistisch beleidigt
Beim Spiel zwischen dem SC Paderborn II und dem TSV Marl-Hüls soll Glen Akama Eseme von einem Gegenspieler rassistisch beleidigt worden sein. Der SC Paderborn wollte sich zu den Vorwürfen gegen seinen Spieler nicht äußern und verweist in einer Stellungnahme auf die laufenden Ermittlungen des DFB-Kontrollausschusses. Der Trainer des TSV Marl-Hüls weiß allerdings zu berichten, dass der betroffene Spieler sich persönlich entschuldigen wolle. (reviersport.de)
Antisemitische Pöbeleien von 1860-Fans?
Durch antisemitische Äußerungen sollen Anhänger von 1860 München bei einer Kartenverkaufsstelle in der Orlandostraße auffällig geworden sein. (abendzeitung-münchen.de)
Sperre gegen Ikenna Onukogu vorerst aufgehoben
Der Fußballverband Niederrhein (FVN) hat die Sperre gegen Ikenna Onukogu vorerst aufgehoben. Als Grund nannte der Verband "eine unklare Sachlage". (rp-online.de) Der Fall des Torhüters von Hertha Hamborn hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. (spiegel.de, fr-online.de, wdr.de, zeit.de, faz.net) Sportbild sprach mit dem Torwart über die Ereignisse. (sportbild.de)
Marco Antwerpen tritt zum Saisonende zurück
Ahlens Trainer Marco Antwerpen hört zum Saisonende auf. Antwerpen soll Nassirou Ouro-Akpo bei einem Spiel seiner Mannschaft gegen den SV Schermbeck rassistisch beleidigt haben, bestreitet dies aber. Am 4. April soll vor einer Spruchkammer über eine eventuelle Bestrafung von Marco Antwerpen verhandelt werden. (derwesten.de, die glocke.de)
"Wir brauchen einen Klimawandel in den Stadien"
Anhand der Beispiele Dortmund und Cottbus analysiert Olaf Sundermeyer den Umgang von Fußballvereinen mit Rechtsextremen in den Kurven. (rbb-online.de)
Stadionbesuch mit Asylsuchenden
Anlässlich der "Internationalen Wochen gegen Rassismus“ hat die antirassistische Faninitiative "1953international" der SG Dynamo Dresden gemeinsam mit der AG Asylsuchende aus Pirna eine Gruppe von Flüchtlingen ins Dynamo-Stadion eingeladen, um gemeinsam das Spiel gegen den 1. FC Köln anzuschauen. Das Projekt wird auch vom Verein unterstützt, der einen Teil der Eintrittskarten vergünstigt zur Verfügung gestellt hat. (1953international.de)
Antirassistisches Fußballturnier in Braunschweig
Am vergangenen Wochenende setzte die DGB-Jugend mit einem antirassistischen Fußballturnier in Braunschweig ein Zeichen gegen Neonazis in den Kurven. (neue braunschweiger.de)
"Rosa Kurve"
"11 Freunde" berichtet vom Treffen der schwul-lesbischen Fanclubs am vergangenen Wochenende in Duisburg. (11 Freunde.de)
Jerome Boateng: "Ich werde als Sicherheitsrisiko dargestellt"
In einem Interview mit dem Magazin "11 Freunde" spricht Jerome Boateng unter anderem über seinen Bruder Kevin-Prince und Rassismus in den Stadien. (11freunde.de)
Gigi Riva: Mario Balotelli könnte Italiens Mittel gegen Rassismus sein
Gigi Riva äußerte gegenüber der Zeitung "Corriere dello Sport" die Hoffnung, dass Mario Balotelli eine "Symbolfigur gegen Rassismus und Diskriminierung" wird. "Er ist stark und hat große moralische Qualitäten. Ein Schwarzer als Symbol Italiens wäre das beste Mittel gegen Rassismus überhaupt“, so der ehemalige italienische Nationalspieler. (goal.com)
Babacar N’Diaye: "Der Argwohn spielt mit"
Babacar N’Diaye ist Assistenztrainer bei Preußen Münster- und der erste Schwarze, der es im professionellen Trainergeschäft in Deutschland so weit gebracht hat. „Ich will irgendwann Bundesligatrainer werden“, sagt der gebürtige Senegalese- gleichzeitig berichtet er aber auch über seine Erfahrungen mit Rassismus in Deutschland. (faz.net)
Gerd Wagner: "Rassismus ist ein länderübergreifendes Problem"
In einem Interview spricht Gerd Wagner, Rassismus-Experte der Koordinationsstelle der Fanprojekte bei der Deutschen Sportjugend, über die Situation im Profi- und Amateurbereich sowie über die Lage in Italien. (morgenpost.de)
Partizan Minsk auf Deutschlandtour
Der noch junge Verein Partizan Minsk wird von seinen eigenen Fans verwaltet und tritt offen gegen Rassismus und Diskriminierung ein. Der "Deutschlandfunk“ und "Zeit-Online" nehmen die Deutschlandtour des weißrussischen Vereins zum Anlass für ein Portrait. (dradio.de, zeit.de)
"Outing – den Druck hält keiner aus"
Stefan Leitl und Ralph Gunesch vom FC Ingolstadt sprechen in einem Interview über das vermeintlich letzte Tabu im deutschen Fußball: Homosexualität. (donaukurier.de)
"Der Fall Fashanu"
In seinem Sonderheft berichtet "11Freunde“ über das erste Coming-out im englischen Fußball: Justin Fashanu bekannte sich im Oktober 1990 öffentlich zu seiner Homosexualität. Acht Jahre später nahm er sich das Leben. (11freunde.de)