06.05.-11.05.2015

Sportpolitik in Bremen - Der Kampf ums Stadion +++ Aus der Kommentarspalte in den bewaffneten Kampf – ein Hintergrundartikel zum OSS +++ "Löwenfans gegen Rechts" T-Shirt führt zu Attacke durch Chemnitzer Hooligans +++ "Verpisst Euch": Ultras mit klarer Botschaft an "Die Rechte" +++ "Rassismus dulde ich hier nicht" +++ Frauenfußball in der DDR: Keine Medaillen - Keine Förderung +++ Tröglitz will ganz anders sein - Folge 65 der nd-Serie "Ostkurve" +++ "Ohne den Fußball hätten wir hier nichts zu tun" +++ DFB-Flüchtlingshilfe - Geld fürs gute Gewissen +++ "Refugees Welcome": Fußballturnier in Dortmund will Jugendliche für die Situation von Flüchtlingen sensibilisieren +++ Nazi-Plakate: DFB-Sportgericht reduziert Geldstrafe für Aue +++ Leipziger NPD-Stadtrat und Ex-Hooligan zu Haftstrafe verurteilt +++ Homosexuelle im Sport: Sie dürfen nicht mitspielen

Die wöchentliche Presse- und Blogschau auf Fussball-gegen-nazis.de

Sportpolitik in Bremen - Der Kampf ums Stadion

Auseinandersetzungen zwischen linken Werder-Ultras und rechten Bremer Hooligans nennt das Innenressort des Senats "unpolitisch". (taz) Beim Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt kam es erneut zu Auseinandersetzungen: Bremer Hooligans bedrohten und attackierten linke Ultras, die das Spiel aufgrund von Stadionverboten außerhalb vom Stadion verfolgten. (Kreiszeitung, Weserreport.blogsport.de, Fanzeit.de) Unterdessen hat Fußball in Bremen eine weitere politische Dimension: Im Streit über die Kosten von Polizeieinsätzen in Fußballstadien legt die Stadt Bremen nach. Erneut hat sie der Deutschen Fußball Liga einen saftigen Gebührenbrief geschickt, der dem SPIEGEL exklusiv vorliegt. Nun werden sich Gerichte mit dem Fall befassen. (Spiegel Online)

Aus der Kommentarspalte in den bewaffneten Kampf – ein Hintergrundartikel zum OSS

“‘Oldschool Society’ erhebt sich. National, volksgerecht und sozial! […] Deutschland braucht keine Alternative, keine Scheinasylanten und keine durch Medien kontrolliert und manipulierten Gutmenschen.” So beginnt die Selbstbeschreibung der extrem rechten Gruppierung OSS (Oldschool Society), deren zentrale Aktivisten in den Morgenstunden verhaftet wurden und Räume von ihnen und einigen weiteren Gruppenmitgliedern durchsucht wurden. An den Durchsuchungen beteiligten sich 250 Polizist_innen des BKA, Bundespolizei sowie der Landesbehörden, durchsucht wurden Objekte in Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern. (Wutimbau.ch) Mehr auf Netz-gegen-nazis.de

"Löwenfans gegen Rechts" T-Shirt führt zu Attacke durch Chemnitzer Hooligans

Grünen-Politiker wurden am späten Samstagnachmittag am Rande des Landesjugendkongresses in Regensburg von fünf Chemnitzer Hooligangs attackiert und beleidigt. Es passierte, als das Quintett nach dem Spiel ihres Vereins gegen den SSV Jahn in Richtung Innenstadt abzog. In Höhe der Pindl-Schule, Tagungsort der Grünen, pöbelten sie den Mitarbeiter der Landesgeschäftsstelle an. Sie störten sich offenbar an seinem Sweatshirt mit der Aufschrift "Löwen gegen Rechts" – eine Aktion des Fußballvereins 1860 München gegen Neonazis. (Mittelbayrische.de)

"Verpisst Euch": BVB-Ultras mit klarer Botschaft an "Die Rechte"

Die Jubos, Ultras von Borussia Dortmund sendeten gestern beim Heimspiel gegen Hertha BSC eine klare Botschaft in Richtung der Partei "Die Rechte". „Ihr habt mit unserem Derby nichts zu tun. Verpisst Euch“ war auf einem Spruchband auf der Südtribüne zu lesen. (Faszination-fankurve.de) Über die Wirkungskraft von Spruchbändern kann man gemeinhin streiten – die Botschaft der Dortmunder Ultra-Gruppe "Jubos" hat ihren Adressaten zweifelsfrei erreicht. Nachdem sich die BVB-Anhänger mit klaren Worten gegen eine Instrumentalisierung durch die Partei "Die Rechte" gewehrt hatten (Fanzeit berichtete), haben diese nun ihrerseits auf die unfreundlichen Grüße von der Südtribüne geantwortet. Große Teile der Partei rekrutieren sich aus der Neonazi-Szene, darunter auch einige Mitglieder mit Verbindungen zur Dortmunder Fanszene. (Fanzeit.de)

"Rassismus dulde ich hier nicht"

Nach dem Abitur reist Miriam Schöps für ein Jahr in die Dominikanische Republik. Als Fußballtrainerin gelingt es ihr, ein Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen und zwei gespaltene Ethnie miteinander zu verbinden. (Deutsche Welle)

Frauenfußball in der DDR: Keine Medaillen - Keine Förderung

Vor 25 Jahren fand am 9.Mai in Potsdam-Babelsberg das erste und einzige Spiel einer DDR-Frauenfußballmannschaft statt. Jahrzehntelang hatten die Fußballerinnen um Anerkennung und Förderung kämpfen müssen. Als ihr Traum von einer Nationalelf schließlich Wirklichkeit wurde, zerplatzte er auch schon wieder. (Deutschlandfunk)

Tröglitz will ganz anders sein - Folge 65 der nd-Serie "Ostkurve"

Seit in Tröglitz im südlichen Sachsen-Anhalt das geplante Asylbewerberheim in Flammen stand, ist dort nichts mehr, wie es war. Der Fußballverein des Dorfes will die Flüchtlinge willkommen heißen. (neues deutschland)

"Ohne den Fußball hätten wir hier nichts zu tun"

Sport als Integrationshilfe: Egal ob Fußball oder Skateboard – beim Sport kommt man mit Menschen in Kontakt. Projekte wie "H.O.P.E. – Hoffnung durch Sport" bieten Flüchtlingen neue Möglichkeiten. (Welt Online) Der Alltag eines Flüchtlings ist nicht immer leicht. Die Brüder Moses Kandeh und Lamin Taiteh aus Gambia gewinnen beim Fußballspielen in Gründelhardt wieder neue Lebensfreude - und neue Freunde. (Hohenloher Tagblatt) Was für eine wichtige Rolle Sportvereine bei der Integration von Flüchtlingen spielen, beweist der FC Kaichen. Die ausländischen Kicker verstärken die Mannschaft auf unterschiedlichen Positionen und nehmen am Vereinsleben teil. Hiervon profitieren beide Seiten. (Frankfurter Neue Presse)

DFB-Flüchtlingshilfe - Geld fürs gute Gewissen

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) setzt sich für Flüchtlinge ein – mit gerade einmal 500 Euro jährlich für ausgewählte Vereine. Bis die Asylbewerber einen Spielerpass bekommen, vergehen Wochen oder Monate. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

"Refugees Welcome": Fußballturnier in Dortmund will Jugendliche für die Situation von Flüchtlingen sensibilisieren

Nicht nur der Fußball stand am Sonntag in der Halle Nord im Mittelpunkt, sondern auch politische Inhalte. Erstmalig fand ein Turnier der DIDF-Jugend Dortmund unter dem Motto "Refugees Welcome" statt. DIDF ist eine Organisation von hauptsächlich türkisch- und kurdischstämmigen Arbeitern in Deutschland und den Nachbarländern. (Nordstadtblogger.de)

Nazi-Plakate: DFB-Sportgericht reduziert Geldstrafe für Aue

Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat die Geldstrafe für den Zweitligisten FC Erzgebirge Aue auf 25.000 Euro reduziert. Fans von Aue hatten die Gäste aus RB Leipzig als Nazis bezeichnet. (Rheinische Post)

Leipziger NPD-Stadtrat und Ex-Hooligan zu Haftstrafe verurteilt

Enrico Böhm (32) muss ins Gefängnis. Das Amtsgericht verurteilte den vielfach vorbestraften NPD-Stadtrat am Donnerstag wegen Körperverletzung zu acht Monaten Haft. Die Strafe wurde nicht zur Bewährung ausgesetzt, da von dem früheren Hooligan nach Auffassung des Gerichts weitere Straftaten zu erwarten seien. (Leipziger Internetzeitung)

Homosexuelle im Sport - Sie dürfen nicht mitspielen

Laut einer internationalen Studie werden 46 Prozent der homosexuellen Sportler nicht akzeptiert. Einer von vier schwulen Männern wurde im Sport schon bedroht. (taz) Erstmals haben sich Wissenschaftler auf internationaler Ebene mit dem Thema Homophobie und Sport auseinandergesetzt. Die 9500 Teilnehmer der Online-Umfrage "Out on the Fields" kamen aus dem Vereinigten Königreich, Irland, Nordamerika, Kanada, Neuseeland und Australien. Ein Viertel bezeichnete sich selbst als heterosexuell. Die Ergebnisse zeigen, dass Homophobie, also Diskriminierung von Homosexuellen, im englischen Sport weit verbreitet ist: 85 Prozent der Teilnehmer aus dem UK glauben demnach, dass Schwule und Lesben auf der Zuschauertribüne nicht sehr sicher seien. Trotzdem bekennen sich mehr schwule und lesbische Sportler zu ihrer Homosexualität als je zuvor. 60 Prozent der schwulen Männer und 54 Prozent der lesbischen Frauen gaben an, persönlich mit Homophobie konfrontiert worden zu sein. Nahezu die Hälfte der homosexuellen Männer, die nicht in einem Sportverein sind, sei bereits im Turnunterricht an der Schule durch homophobe Erlebnisse "entmutigt" worden. Nur ein Drittel der homosexuellen Studienteilnehmer, die in einem Sportverein sind, gab an, sich im Team geoutet zu haben. (Kurier.at)

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