Veranstaltungstipp: "Opferperspektiven – Rechte Gewalt in NRW und deren Opfer"

Alle drei Tage wird in NRW eine politisch rechts motivierte Gewalttat begangen. Doch eine Opferberatung für Opfer rechtsextremer Gewalt gibt es bisher nicht. Warum eigentlich? Politiker, Engagierte und Betroffene diskutieren am Mittwoch, den 16. März 2011, in Düsseldorf.

Veranstaltungstipp

Alle drei Tage wird in NRW eine politisch rechts motivierte Gewalttat begangen. Die Betroffenen sind vor allem linke, alternative und nicht-rechte junge Erwachsene und Jugendliche, engagierte AntifaschistInnen, MigrantInnen und Flüchtlinge, Schwarze Deutsche, Schwule und Lesben, Obdachlose oder von der extremen Rechten als politische GegnerInnen wahrgenommene Personen – Menschen eben, die aus welchen Gründen auch immer nicht in ein extrem rechtes Welt- und Menschenbild passen.

Allzu oft werden die Betroffenen alleine gelassen: MigrantInnen und Flüchtlinge erleben rassistische Gewalt als Zuspitzung von Ausgrenzung und Vorurteilen. Eltern stellen mitunter fest, dass ihre Kinder nahezu schutzlos neonazistischem Terror ausgeliefert sind und sie selbst ebenfalls zur Zielscheibe rechter Gewalt werden, wenn sie sich an die Seite antifaschistisch engagierter Jugendlicher stellen. Rechte Gewalt gegen linke Treffpunkte, Angriffe auf alternative Jugendliche und vermeintliche AkteurInnen „der Antifa“ sind in einigen NRW-Regionen schon lange keine Ausnahmen oder gar Einzelfälle mehr, sie gehören vielmehr zum Alltag. Die TäterInnen agieren zunehmend selbstbewusster und nutzen offensiv die Freiräume, die ihnen vor Ort geboten werden.

Die Betroffenen rechter und rassistischer Gewalt nicht alleine zu lassen und sie unabhängig und parteilich zu beraten ist das Angebot der Beratungsstellen für Opfer rechter Gewalt in den neuen Bundesländern und Berlin. Denn die Erfahrung zeigt, dass den TäterInnen erst dann Grenzen aufgezeigt werden, wenn die Betroffenen rechter und rassistischer Gewalttaten nicht mehr alleine dastehen und sie solidarische und praktische Unterstützung erfahren. Zunehmend wenden sich auch Betroffene aus NRW an diese Beratungsstellen in Ostdeutschland, weil eine professionelle unabhängige und spezialisierte Opferberatung in NRW nicht existiert.

Deshalb laden Initiativen aus NRW nun zum "Input-Themenabend" mit dem Titel "Opferperspektiven - Rechte Gewalt in NRW und deren Opfer". Auf der Veranstaltung werden ExpertInnen, Betroffene und nordrhein-westfälische Landtagsabgeordnete über die Notwendigkeit und Möglichkeiten einer unabhängigen Beratungsstelle für Betroffene rechter Gewalt in NRW diskutieren.

INPUT – antifaschistischer Themenabend

Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion über die Notwendigkeit und Möglichkeiten einer unabhängigen Beratungsstelle für Betroffene rechter Gewalt in NRW.

Datum:
Mittwoch, 16. März 2011, 20.00 Uhr
Ort:
Kulturzentrum zakk, Fichtenstr. 40, Düsseldorf
Raum:
Halle

Referentin:
Heike Kleffner (Mitglied des Beirats der Mobilen Beratung für Opfer rechter Gewalt in Sachsen-Anhalt)

PodiumsteilnehmerInnen:
Thomas Stotko (MdL, SPD)
Verena Schäffer (MdL, B90/Die Grünen)
Anna Conrads (MdL, Die Linke)
ein von neonazistischer Bedrohung betroffener Mensch aus Dortmund
eine Aktivistin aus antifaschistischen Zusammenhängen

Moderation:
Prof. Dr. Stephan Bundschuh (FH Koblenz, ehemaliger Geschäftsführer IDA NRW)

VeranstalterInnen:
Antifa-Arbeitskreis an der FH Düsseldorf, Antirassistisches Bildungsforum Rheinland, AG INPUT, Beratungsnetzwerk Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Düsseldorf, Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus der FH Düsseldorf, Landesintegrationsrat NRW, fiftyfifty – das Straßenmagazin, AStA FH Düsseldorf, Autonomes Schwulenreferat an Uni und FH Düsseldorf, Autonomes Lesbenreferat an der FH Düsseldorf, Kulturzentrum zakk.

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