Neue Internetseite zu Gender und Rechtsextremismus

Parallel zum Kinostart des Spielfilms „Kriegerin“, der die Geschichte einer jungen Rechtsextremistin in der Provinz erzählt, präsentiert die Fachstelle „Gender & Rechtsextremismus“ der Amadeu Antonio Stiftung ihren neuen Internetauftritt.

Von Heike Radvan

Auf www.gender-und-rechtsextremismus.de finden sich Informationen darüber, warum es auch in der präventiven Arbeit gegen Rechtsextremismus unabdingbar ist, stereotype Geschlechterrollen zu beachten. Lange wurde die Nazi-Szene als ausschließlich „männliches“ Phänomen wahrgenommen. Doch mit die sem verkürzenden Blick geraten nicht nur rechtsextreme Frauen und ihre Strategien aus dem Blick. Völkische Familien aber auch Männer, die dem Klischee des martialisch daherkommenden „Stiefelnazi“ nicht entsprechen, werden mit ihrer Ideologie nicht erkannt. Auch bleiben verschiedene Handlungs¬möglichkeiten verschlossen, die sich mit einer Gender-Perspektive in der Arbeit gegen Rechtsextremismus durchaus ergeben können. Die Amadeu Antonio Stiftung plädiert daher dafür, einen geschlechterreflektierenden Blick als Querschnittsaufgabe in der Arbeit gegen Rechtsextremismus zu implementieren. Auf der Homepage finden Sie Informationen zum Thema, Erfahrungen aus der Praxis und Hinweise für Literatur und Film.

Der Film „Kriegerin“ macht öffentlichkeitswirksam auf die Präsenz von Frauen in der rechten Szene aufmerksam. Dabei geht es um junge Frauen, die ihre rassistischen, antisemitischen Einstellungen gewalttätig in Cliquen ausleben. Es ist wichtig, dass diese Perspektive gezeigt wird und Fragen gestellt, wie Pädagog/innen mit diesen jungen Frauen arbeiten können/sollten. Gleichzeitig handelt es sich hierbei um einen Ausschnitt aus der Nazi-Szene: Nach wie vor wird oft übersehen, dass es immer mehr rechtsextreme Frauen gibt und die se verschiedene Rollen übernehmen. So sind es oft Frauen, die als nette Nachbarin oder Mutter in der Kindertagesstätte versuchen, ihre Ideologie zu verbreiten oder in soziale Berufe gehen. Die Stiftung bildet Pädagog/innen aus Kitas und Schulen für den Umgang mit rechten Müttern und Eltern aber auch für die Arbeit mit Kindern fort, die bei rechtsextremen Eltern aufwachsen. Die Fachstelle wird von der Dreilinden gGmbH gefördert.

Mehr im Internet:
www.gender-und-rechtsextremismus.de

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