Großdemo gegen "Hass und Rassismus im Bundestag" am Sonntag

Mit 12,6 Prozent wurde die AfD in den Bundestag gewählt, fast sechs Millionen Menschen haben den Rechtspopulisten ihre Stimme gegeben. Für viele Aktivisten, Politiker und Menschen, die an ein weltoffenes Deutschland glauben, war der Wahlabend eine Ernüchterung, auch wenn die Umfragen schon vorher auf das Ergebnis hindeuteten.  Am kommenden Sonntag, also zwei  Tage vor der konstituierenden Sitzung des neuen Bundestages, wird deshalb in Berlin demonstriert. Ein breites Bündnis ruft zur Demo gegen "Hass und Rassismus" auf.

Die Idee zur Aktion hatte Ali Can, 23-jähriger Lehramtsstudent, der durch seine Gespräche mit Pegida-Anhängern und durch die “Hotline für besorgte Bürger” bekannt wurde. Ali Can sagt: "Ich kam mit zwei Jahren als Asylbewerber nach Deutschland, ich habe meine Heimat hier gefunden. Im September habe ich zum ersten Mal gewählt. Am Wahlabend war ich geschockt - deswegen organisiere ich diese Großdemo vor dem Reichstag und hoffe dass viele tausende mit mir für ein vielfältiges und weltoffenes Deutschland demonstrieren."

Das Klima im Bundestag wird sich verändern und Einfluss auf das in der Gesellschaft nehmen. Schon jetzt kann man beobachten, wie sich Diskussionen verschärfen. Die AfD arbeitet konstant daran, den Diskurs weiter nach rechts zu schieben und Unsagbares wieder sagbar zu machen. Gerade deswegen ist es wichtig zu zeigen, dass die große Mehrheit nichts mit Rassismus und Intoleranz zu tun haben will. Je früher desto besser. Das Ziel der Demo-Organisatoren: der Bundestag wird eingekreist von Menschen, die für ein weltoffenes Deutschland stehen: "Wir machen klar: Wer in den nächsten vier Jahren den Bundestag als Bühne für Rassismus, Diskriminierung und Geschichtsverfälschung verwendet, trifft auf unseren entschlossenen Widerstand." Am Sonntag soll es um 12 Uhr am Bundestag losgehen.

Unterstützt wird der Aufruf unter anderem vom Berliner Bündnis gegen RechtsAufstehen gegen Rassismus, dem DGB, der Amadeu Antonio Stiftung, dem LSVD und vielen anderen. Mittlerweile haben bereits über 3.000 Menschen ihr Kommen auf Facebook angekündigt.

Auch am 24. Oktober, dem ersten Tag der AfD im Parlament, wird es eine Demo vor dem Bundestag geben.  Die Veranstalter wollen vor allem Solidarität mit denjenigen Zeiten, die von den rassistischen, antifeministischen, antisemitischen und homofeindlichen Politikversuchen der Rechtspopulisten betroffen sind: "Wir stehen solidarisch an der Seite von Muslimen, Jüd*innen, Geflüchteten, LGBTIQA* und allen von der AfD diskriminierten und bedrohten Menschen."

Informationen zur AfD finden Sie hier:

 

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