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CHRONIK RECHTSEXTREMER UND RASSISTISCHER GEWALT IM JUNI 2017

Zur Illustration der Lage in Deutschland stellen wir monatlich rechtsextreme, rassistische und antisemitische Gewalttaten bundesweit zusammen, die in unserer Presseschau vorkommen - diese Chronik basiert also auf Zeitungsmeldungen. Die Chronik ist damit absolut unvollständig, soll aber das Ausmaß klarmachen und wichtigste Vorkommnisse enthalten.

Für speziell flüchtlingsfeindliche Gewalttaten empfehlen wir die Chronik von Aktion Schutzschild bei www.mut-gegen-rechte-gewalt.de.

Für antisemitische Vorkommnisse empfehlen wir die Chronik der Amadeu Antonio Stiftung.

Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Wenn Sie weitere Vorfälle kennen, senden Sie bitte eine Mail an belltowernews@amadeu-antonio-stiftung.de.

 

01.06.2017

 

Oldenburg: "Reichsbürger" prügelt am Hauptbahnhof auf Polizisten ein

Ein mit Haftbefehl gesuchter mutmaßlicher „Reichsbürger“ hat sich am Dienstagnachmittag im Hauptbahnhof Oldenburg eine Auseinandersetzung mit einer Streife der Bundespolizei geliefert. Der 23-jährige Deutsche hatte offenbar bewusst die Aufmerksamkeit der Bundespolizisten erweckt, da er vor den Augen der Gesetzeshüter mehrfach die Hausordnung im Hauptbahnhof missachtete. Ein sachliches Gespräch mit dem 23-Jährigen über die offensichtliche Provokation war aber nicht möglich. Er machte verwirrte Aussagen und verweigerte mehrmals die Angaben zu seiner Person. Stattdessen erklärte der 23-Jährige, er würde den Staatsapparat in seiner derzeitigen Form nicht anerkennen. Gegen eine Personalien-Feststellung wehrte sich der Mann massiv, indem er mehrfach nach den Beamten trat und sich mit den Fäusten zur Wehr setzte. Der wild um sich schlagende Mann wurde überwältigt und gefesselt.

02.06.2017

 

Berlin-Tempelhof: Auto bleibt liegen – Fahrerin wird rassistisch beschimpft

Eine Autofahrerin in Berlin-Tempelhof hat am Mittwochabend eine andere rassistisch beleidigt. Eine Autopanne zwang eine 25 Jahre alte Frau zum Stopp. Neben ihr hielt ein anderer Wagen, dessen unbekannte Fahrerin die 25-Jährige volksverhetzend beleidigt haben und dann weiter gefahren sein soll.

 

05.06.2017

 

Berlin: Zwei Frauen wurden am Ostkreuz bespuckt

Zwei nichtdeutsche Frauen waren morgens um 4.50 Uhr am Ostkreuz. Sie sind in die S41 eingestiegen als ein aggressiv auftretender Mann (ca 30 jahre, 1,80 groß, schwarze Haare) herein kam. Er sagte, dass sie in der falschen Bahn seien. Die Frauen waren daraufhin verwirrt und sind ausgestiegen, um auf die Anzeige zu schauen. Als sie wieder in die Bahn hinein wollten, stellte sich der Mann in die Tür und blockierte sie. Auf ihre Frage was das soll, spuckte er die Frauen an. Danach verließ er die Bahn.

 

Kamenz (Sachsen): Bürgerbüro der Partei "Die Linke" beschmiert

Über das Pfingstwochenende haben Unbekannte zwei Hinweisschilder am Bürgerbüro der Partei "Die Linke" auf der Grüne Straße mit schwarzer Farbe besprüht.

 

06.06.2017

 

Schwerin: Schlägerei nach rassistischen Beleidigungen

Bei einer Schlägerei in Schwerin sind zwei Männer verletzt worden. Vorausgegangen waren der Auseinandersetzung am Montagnachmittag fremdenfeindliche Beschimpfungen vonseiten dreier Männer im Alter zwischen 27 und 42 Jahren, wie die Polizei mitteilte. Sie beleidigten zwei junge Männer syrischer und afghanischer Herkunft sowie einen Deutschen. Die beiden Gruppen gingen schließlich vor einem Dönerimbiss aufeinander los, es flogen Flaschen und Stühle. Der 19-jährige Afghane sowie sein 21 Jahre alter deutscher Begleiter wurden im Gesicht und am Bein verletzt.

 

Gruppe grölt rechtsradikale Parolen: Staatsschutz ermittelt in Cottbus

Eine Gruppe junger Leute ist durch den Cottbuser Stadtteil Sandow gezogen und hat rechtsradikale Parolen gegrölt. Der Staatsschutz ermittelt in einem Strafverfahren wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, wie die Polizei am Montag mitteilte. Die herbeigerufenen Beamten kontrollierten in der Nacht zu Sonntag sieben Personen zwischen 16 und 19 Jahren, zum Teil sind sie der Polizei bereits bekannt. Die kontrollierten Menschen leben alle in Cottbus, wie es weiter hieß.

 

Berlin: Hakenkreuze und SS-Runen in Dönerimbiss

In den Kloräumen des Dönerimbisses am oberen Ausgang des S-Bhf. Frankfurter Allee waren mehrere mit Filzstift angemalte Hakenkreuze und SS-Runen (teilweise über linken Aufklebern). Sie wurden mit entsprechenden Aufklebern überklebt.

http://www.berliner-register.de/chronik/friedrichshain-kreuzberg

 

07.06.2017

 

Nazi-Attacke auf zehnjährigen Jungen in Schwerin

Ein massiv angeschwollenes Gesicht, mehrere Hämatome, ein aufgeplatztes Auge und ein blutendes Ohr. Das ist die traurige Bilanz eines Ausfluges einer Schweriner Familie am 25. Mai. Dabei wollten sie am sogenannten Herrentag nur gemeinsam grillen. Als sie ihre Sachen zusammenpacken und nach Hause gehen wollten, lief die jüngste Tochter zu ihrer Mutter und schrie, jemand würde ihren Bruder Tarek totschlagen. Ein Mann zwischen 30 und 40 Jahren hatte sich dem Spielplatz genähert, berichten Augenzeugen. Dort stürzte sich der alkoholisierte Mann auf den zehnjährigen Tarek und schlug ihn brutal zusammen. Dabei soll er mehrmals »Sieg Heil« gerufen haben. Auch seine Freundin beteiligte sich laut Augenzeugen an dem Angriff und warf Sand auf den kleinen Tarek. Nur durch das beherzte Eingreifen einer Gruppe laut Augenzeugen »afrikanisch« aussehender Männer, die ebenfalls den Vatertag feierten, konnte Schlimmeres verhindert werden. Als Susanne Öniz den Schauplatz erreichte, flüchtete der Täter in den nahe gelegenen Wald.

 

“Scheiß Moslems” Mann beschimpft Jogger-Paar und zeigt sein Geschlechtsteil in Mülheim

Rassistische Attacke in Mülheim: Ein Mann hat in der Nacht von Sonntag auf Montag ein joggendes Paar beleidigt und mit einer Flasche beworfen. Ein bislang Unbekannter war am Montag gegen 0.45 Uhr auf der Aktienstraße/ Ecke Nordstraße unterwegs, als ihm ein Joggerpärchen (beide 51) entgegenkam. Mit den Worten „Ihr scheiß Moslems, verpisst euch von hier” beleidigte der Mann die beiden Mülheimer, die ihn daraufhin zur Rede stellten. Auf die Frage, warum er so etwas sagen würde, nahm der Unbekannte eine Glasflasche und bewarf das Ehepaar. Die Flasche verfehlte ihr Ziel, woraufhin er sowohl seine Hose als auch seine Unterhose herunterzog und seinen Intimbereich zeigte.

 

Berlin: Rassistischer Angriff in Charlottenburg

Am 7. Juni 2016 um 16:50 Uhr schubste ein Mann in einem Geschäft der Wilmersdorfer Straße in Charlottenburg einen 49-jährigen Mann, sodass der in ein Regal stürzte. Der Gestoßene stellte den Angreifer zur Rede. Daraufhin beleidigte dieser den Betroffenen mit rassistischen Worten.

 

08.06.2017

 

Hakenkreuz auf Stromverteilerkasten in Dresden-Gorbitz geschmiert

Unbekannte haben mit grüner Farben ein etwa einen Meter großes Hakenkreuz auf einen Stromverteilerkasten am Tanneberger Weg in Dresden-Gorbitz gesprüht. Festgestellt wurde die Schmiererei am Montagmorgen. Unbekannte haben mit grüner Farben ein etwa einen Meter großes Hakenkreuz auf einen Stromverteilerkasten am Tanneberger Weg in Dresden-Gorbitz gesprüht. Festgestellt wurde die Schmiererei am Montagmorgen. Die Polizei ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

 

Nazi-Parolen in Schwandorfs Innenstadt

In Schwansdorf sind viele Nazi-Aufkleber an mehreren Orten aufgetaucht. Mittlerweile haben aufmerksame Bürger die meisten Aufkleber abgenommen. Auch die Stadt kümmerte sich um die Angelegenheit. „In zwei bis drei Tagen werden Mitarbeiter die restlichen Aufkleber entfernt haben“, versprach Lothar Mulzer, Pressesprecher der Stadt.

 

Bautzen: Bedrohung in Zug und Bus

Am Donnerstagnachmittag wurden ein Mann aus Indien sowie seine Lebensgefährtin in einem Zug der Länderbahn von Dresden nach Bautzen von einer Gruppe Mitreisender verbal angegriffen. Als die beiden in Bautzen in einen Bus umstiegen, folgten ihnen die Personen und beleidigten sie auch während der Busfahrt. Unter anderem sollen dem Mann Schläge angedroht worden seien.

 

09.06.2017

 

Jüdischer Friedhof in Gotha geschändet

Auf dem jüdischen Friedhof in Gotha sind 20 Grabsteine mit Nazi-Symbolen beschmiert worden. Nach Polizeiangaben waren unter anderem Hakenkreuze und SS-Runen mit schwarzer Farbe aufgemalt worden. Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung haben die Schmierereien am Mittwoch entdeckt. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Sachbeschädigung und Störung der Totenruhe.

 

Berlin: Homophob beleidigt und bespuckt

Vergangene Nacht wurde die Polizei wegen eines homophoben Übergriffs zum U-Bahnhof Mehringdamm gerufen. Dort gab der 20-jährige Geschädigte an, aus einer Gruppe heraus von einem 18-Jährigen aufgrund seiner Frauenkleider beleidigt und bespuckt worden zu sein. Bei der anschließenden Personalienfeststellung des Tatverdächtigen ließ dieser ein Tütchen mit Drogen fallen, die von den Beamten gesichert wurden.

 

10.06.2017

 

Berlin: Mann verprügelte zwei Obdachlose an der Frankfurter Allee und ruft nationalsozialistische Parolen

Ein Mann schlug gegen 2.45 Uhr an der S-Bahnbrücke an der Frankfurter Allee auf zwei schlafende Obdachlose ein. Zeugen beobachteten, dass der Angreifer, zunächst mit Fäusten auf einen 52-jährigen Schlafenden einschlug. Anschließend soll er mit Füßen einen nebenanliegenden 65-Jährigen getreten haben. Während der Prügelattacke soll der Mann wiederholt nationalsozialistische und rassistische Parolen gerufen haben. Bevor er vom Ort flüchtete, soll er noch eine Eisenstange nach vorbeilaufenden Passanten geworfen haben. Die Ermittlungen führt der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt. 

 

11.06.2017

 

Dresden: Angriff auf 18-jährigen Jugendlichen aus dem Iran

Auf der Behringstraße wurde am Sonntagabend ein 18-jähriger Jugendlicher iranischer Herkunft von drei Männern verbal angegangen und sodann attackiert. Der Jugendliche erlitt bei dem Angriff Verletzungen. 

 

12.06.2017

 

Anklam: Brandanschlag auf »Demokratiebahnhof«

Unbekannte haben in der Nacht zu Samstag einen Brand- und Farbanschlag auf das Jugendzentrum »Demokratiebahnhof« im vorpommerischen Anklam verübt, während sich Jugendliche im Gebäude befanden. Die Angreifer warfen gegen drei Uhr nachts zwei Brandsätze und mehrere mit Latexfarbe gefüllte Handschuhe auf das ehemalige Gebäude der Deutschen Bahn. Wie es in einer Mitteilung des Jugendprojekts heißt, seien die Jugendlichen durch die Geräusche und Stimmen der Angreifer wach geworden. Nur dadurch hätten sie die Flammen schnell löschen können. Die Flammen beschädigten eine Tür der Bahnhofshalle (NordkurierNDRND).

 

Dresden: Unbekannte beschmieren Landeszentrale mit Hakenkreuzen

Unbekannte haben in der Nacht zum Sonnabend die Landeszentrale für politische Bildung in Dresden mit antisemtischen Parolen und Symbolen beschmiert. Ein Sprecher der Landeszentrale sagte MDR SACHSEN, dass unter anderem zwei Hakenkreuze auf einen Schaukasten im Eingangsbereich aufgesprüht wurden. 

http://www.mdr.de/sachsen/dresden/hakenkreuze-an-der-landeszentrale-sachsen-100.html

 

Bautzen: Jugendlicher auf Nachhauseweg verfolgt

In der Nacht von Sonntag auf Montag wurde ein 19-Jähriger von einer etwa fünfköpfigen Gruppe maskierter Rechter auf dem Nachhauseweg verfolgt. Der Jugendliche wählte den Notruf, als er die Gruppe bemerkte und bat einen vorbeikommenden Passanten vorerst bei ihm zu bleiben. Beim Eintreffen der Polizei zerstreute sich die Gruppe. Ein 15-Järhiger konnte von den Beamten gestellt werden.

http://www.raa-sachsen.de/chronik-details/bautzen-3796.html

 

AWO-Scheiben in Remscheid eingeschmissen

Ein Unbekannter hat am Samstagmorgen (10.06.2017) in Lennep mehrere Scheiben einer Einrichtung der Arbeiterwohlfahrt eingeschlagen. Gegen 3.45 Uhr alarmierte ein Nachbar die Polizei, weil ihm ein dunkel gekleideter Mann auffiel. Der Vorsitzende des AWO-Ortsvereins, Antonio Scarpino, geht von Tätern aus der rechtsextremen Szene aus. In der AWO-Einrichtung am Mollplatz werden Flüchtlinge in Deutsch unterrichtet. Bereits vor Wochen seinen dort Scheiben eingeworfen worden. Man werde sich dadurch aber nicht einschüchtern lassen und weiter Flüchtlinge betreuen, betonte Scarpino. "Ihr macht uns nicht klein", so seine "Jetzt erst recht"-Parole an die Rechtsextremen. Laut Polizei haben sich in den letzten Monaten in Lennep Sachbeschädigungen gehäuft. Der Staatsschutz werde jetzt ermitteln.

http://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/awo-remscheid-scheiben-eingeschmissen-100.html

 

13.06.2017
 

60 Angreifer: Poliziei verhindert Attacke auf Asylbewerber in Wurzen

Ein Großaufgebot der Polizei hat am Freitag Übergriffe auf ein von Flüchtlingen bewohntes Haus in Wurzen verhindert. Wie die Polizei in Leipzig mitteilte, waren dutzende Personen einem Internet-Appell gefolgt und hatten sich in der Muldestadt versammelt. Auslöser war ein Zwischenfall vom Pfingstmontag, als zwei Männer von Asylbewerbern angegriffen worden. Ein Aufruf bei Facebook hat am Freitagabend einen größeren Polizeieinsatz in der Wurzener Innenstadt ausgelöst. Dem Schreiben nach sollten sich Bürger auf dem Marktplatz treffen, um zu zeigen, dass ihnen „die Straßen der Stadt“ und „die ganze Stadt“ gehören. Damit nahmen die Verfasser Bezug auf einen Zwischenfall am Pfingstmontag in der Wenceslaigasse. Dort gerieten zwei Anwohner mit einer Gruppe von fünf jungen Asylbewerbern aneinander, die kurz nach Mitternacht mit lauter Musik die Nachtruhe störten. In der Folge wurden die beiden Männer mit Holzklappstühlen angegriffen und verletzt, sodass sie sich in ärztliche Behandlung begeben mussten. Am Sonntag trafen sich rund 60 Personen auf dem Marktplatz von Wurzen. Eine größere Gruppe setzte sich schließlich gegen 21.30 Uhr zum Wohnhaus der Flüchtlinge in der Wenceslaigasse in Bewegung. Dabei skandierten die Teilnehmer ausländerfeindliche Parolen. Nur durch das sofortige Einschreiten der Ordnungshüter konnten Übergriffe auf das Gebäude und auf die Mieter, darunter Kinder, verhindert werden.

http://www.lvz.de/Region/Wurzen/60-Angreifer-Polizei-verhindert-Attacke-auf-Asylbewerber-in-Wurzen

 

Halle: Studenten von Rechtsextremen bedroht

Mehrere bewaffnete Rechtsextreme haben auf dem Universitäts-Gelände in Halle Studenten beleidigt und bedroht. Die fünfköpfige Gruppe sei am Montagmittag in der Mensa aufgetaucht und habe anwesende Studenten beschimpft, teilte die Polizei in Halle mit. Die alarmierten Beamten konnten eingreifen, bevor es zu tätlichen Übergriffen kam. Die Polizei stellte bei den Rechten, Mitgliedern der „Identitären Bewegung“ unter anderem ein Einhandmesser, Quarzhandschuhe und Pfefferspray sicher. 

Ein Augenzeuge berichtet: „Plötzlich kam eine Gruppe von ca. 5, junge Männer und eine Frau, darunter der bekannte Neonazi Mario M. aus dem Mensagebäude heraus und marschierten als Gruppe zielstrebig auf einen Tisch zu, an dem zwei Studierende (ein Mann und eine Frau) saßen und zu Mittag aßen. Ich habe die Gruppe sehr schnell („dank“ früherer öffentlichkeitswirksamer Aktionen) als Mitglieder der „Kontrakultur Halle“, dem lokalen Ableger der rechten „Identitären Bewegung“ erkannt. Sie umstellten den Tisch und fingen an lautstark die beiden, insbesondere jedoch den jungen Mann, zu bedrohen, bis hin zu „Wenn ich dich nachts treffe, mach ich dich kalt“, zu einem körperlichen Austragen des, Streites zu zweit aufzufordern und zu beleidigen u.a. mit „Fotze“, „Scheißlinksextremisten“ und „Zeckenschlampe“. Die Frau, die zu Kontrakultur gehört, filmte dabei. Die beiden Bedrohten blieben ruhig. Nur wenige der vielen, die das Geschehen mitbekamen, ca. 10 Leute, standen nun auf und forderten die „Identitären“ auf zu gehen. Mario M. hatte derweil schon Quarzsandhandschuhe an und machte aggressive Gebärden. Sie machten keine Anstalten zu gehen. Dann trafen mehrere Polizist*innen ein, die jemand gerufen hatte, trennten die Gruppen und vernahmen die Beteiligten, sowie ein paar Zeugen und nahmen Personalien auf.“

 

Schwarzbach bei Nabburg (Bayern): Brückenpfeiler mit Nazi-Symbolen besprüht

In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde ein Pfeiler der stillgelegten Eisenbahnbrücke über die A 93 bei Wölsendorf im Gemeindebereich Schwarzach mit einem ca. 80 x 80 cm großen Hakenkreuz und einem eisernen Kreuz besprüht. Außerdem hinterließen die Täter auf dem rechten Fahrstreifen der Fahrbahn in Richtung Süden noch den Schriftzug „ACAB“.

 

15.06.2017

 

Anschlag gegen Herausgeber der "Beobachter News": Schwarze Farbe, zerstochene Reifen

In der Nacht von Montag auf Dienstag, 12. auf 13. Juni, haben Unbekannte einen Farbanschlag auf das Wohnhaus des Chefredakteurs von Beobachter News verübt. An seinem Auto wurden zwei Reifen zerstochen. Aufgrund aller Umstände ist davon auszugehen, dass die Tat neonazistischen Kreisen zuzuordnen ist. Auch die Polizei geht von einem rechtsradikalen Hintergrund aus.

 

Berlin-Mitte: Hitlergruß gegen kopftuchtragende Frauen gezeigt

Am 15. Juni 2017 wurde an der Bernauer Straße Ecke Brunnenstraße ein rassistischer Vorfall beobachtet. Zwei Frauen, beide Kopftuchträgerinnen, gingen mit Kinderwägen über die Bernauer Straße. Ein ihnen entgegen kommender Fahrradfahrer wurde direkt vor den Frauen kurz langsamer, zeigte ihnen den Hitlergruß, sagte etwas und fuhr schnell weiter.

 

Fürth: Gedenktafel am Mahnmal für die jüdischen Antifaschisten Rudolf Benario und Ernst Goldmann gestohlen

In der Zeit zwischen Montag, 12. Juni 2017, 16.00 Uhr, und Dienstag, 13. Juni 2017, 11.30 Uhr schrauben Unbekannte die Gedenktafel am Mahnmal für die jüdischen Antifaschisten Rudolf Benario und Ernst Goldmann an der Uferpromenade ab und entwenden diese. Außerdem beschädigen sie eine benachbarte Birke mit einer Axt; Der Baum war von den später Ermordeten noch selbst gepflanzt worden. Seit der Errichtung des Gedenkortes im Jahr 2007 hatten Neonazis das Mahnmal immer wieder angegriffen und teilweise zerstört.

16.06.2017

 

"Sprichst Du Deutsch?" - Drei Männer greifen 22-Jährigen in Jena an

In Jena haben drei Männer einen 22-Jährigen angegriffen, nachdem er zugab, kein Deutsch zu sprechen. Der junge Mann war in der Nacht zum Donnerstag im Damaschkeweg zu Fuß in Richtung Anna-Siemsen-Straße unterwegs. Auf der Höhe der Apotheke umzingelten ihn drei Männer. Die fragten ihn, ob er Deutsch spreche. Er verneinte die Frage, woraufhin einer der Unbekannten ihm mit der Faust ins Gesicht schlug.

 

Ense: Graffiti-Hakenkreuze in der "Ense-Passage" entdeckt 

Wie die Kreispolizeibehörde Soest mitteilte, wurden die veschiedensten Graffiti-Schmierereien und auch vereinzelt Hakenkreuze in der Zeit zwischen Mittwochabend, 19 Uhr, und Donnerstagmorgen, 4 Uhr, an Flächen aufgesprüht.

 

Neonazi fotografierte beim Tag der offenen Tür am Hagenower Ring in Berlin

Während des Tags der offenen Tür des Flüchtlingsheims Hagenower Ring erschien Jens I., der Betreiber der rassistischen Falkenberger „Nein zum Heim“-Facebookseite, und fertigte Fotos des Hauses an. Dazu platzierte er NPD-Flyer am Zaun des Objekts. Anschließend veröffentlichte er die Fotos auf der Facebookseite und kommentierte den Zuzug von Flüchtlingen nach Hohenschönhausen als „Landnahme deutschen Bodens“.

http://www.berliner-register.de/chronik/lichtenberg-hohensch%C3%B6nhausen

 

19.06.2017

 

Übergriffe: Wismar, Berlin, Cottbus, Stahnsdorf 

Wismar: "Sprich deutsch!": Männer greifen Asylbewerber mit Messer an.

Berlin: rassistische Beleidigung Zehlendorf

Berlin: Mann prügelt auf Obdachlose ein und ruft Nazi-Parolen

Cottbus: Männerparty fällt durch Volksverhetzung auf

Stahnsdorf: Gräber von NS-Widerstandskämpfer und Juden geschändet

 

Dresden: Angriff bei Protest gegen PEGIDA

Auf dem Neumarkt kam es am Montagabend während einer Kundgebung gegen die Demonstration von PEGIDA zu einem Angriff durch einen 24-jährigen Mann. Nach einer kurzen verbalen Auseinandersetzung schlug dieser gegen ein Transparent und traf dabei einen 48-jährigen Gegendemonstranten. Als dem Geschädigten Personen zur Hilfe eilten, darunter die Anmelderin des Gegenprotests, packte der 24-Jährige erst die Anmelderin und versuchte dann erneut auf den 48-Jährigen loszugehen. Das schnelle Eingreifen eines Ordners sowie der Polizei konnte Schlimmeres verhindern.

 

20.06​.2017

 

Bedrohung und Rassismus in der Münchner S-Bahn

Am Freitagabend (16. Juni), gegen 22:25 Uhr, bedrohte ein 33-jähriger Deutscher aus Kronach am S-Bahnsteig Markt Schwaben eine Gruppe junger Migranten.Er beleidigte einen 17-jährigen Iraker, einen 17-jährigen Afghanen, einen 16-jähriger Eritreer sowie einen 17-Jährigen, dessen Herkunft noch zu klären ist. Der Mann aus Oberfranken bedrohte die Gruppe zudem mit einem Kombi-Klappmesser, bei dem auf der einen Seite eine Klinge und am an anderen Ende ein Teppichschneider ausgeklappt werden kann.

 

Hakenkreuze und rechte Parolen an Flüchtlingsunterkunft in Kassel

Unbekannte haben eine Einrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge beschmiert. Nun sucht die Polizei nach Zeugen.
Mit schwarzer und silberner Farbe haben Unbekannte rechte Symbole und Parolen an und um eine Flüchtlingsunterkunft in der Windhukstraße in Kassel gesprüht. Die Ermittlungen führen Beamte des für Staatsschutzdelikte zuständigen Zentralkommissariats 10 der Kriminalpolizei im Polizeipräsidium Nordhessen. Sie bitten Zeugen, sich bei der Polizei in Kassel zu melden.

 

Berlin-Lichtenberg: Bierflasche auf Flüchtlingsheim in der Magdalenenstraße geworfen

Gegen Mittag warf ein Mann, der mit einem Fahrrad unterwegs war, eine Bierflasche gegen die Fassade einer Flüchtlingsunterkunft in der Magdalenenstraße.

 

21.06.2017

 

Bahnhof Hildesheim: Betrunkener pöbelt und zeigt Hitler-Gruß

 
Er grölte Nazi-Parolen, zeigte den Hitler-Gruß und wehrte sich mit Händen und Füßen gegen die Bundespolizei – am Sonntagmittag hat ein betrunkener 29-Jähriger im Hauptbahnhof Hildesheim randaliert.
 
 
 

Körperverletzung am Rande von "Pegida"-Demonstration

 
Montagabend demonstrierten mehrere Dutzend Personen unter dem Motto "Nationalismus raus aus den Köpfen" gegen die Versammlung des Pegida Fördervereins e.V.. Als sich die Gruppe am Neumarkt befand, schlug ein junger Mann gegen das Plakat eines der Teilnehmer und traf dabei auch den Mann, der es hielt. Die Versammlungsleiterin, die sich dem Angreifer in den Weg stellte, wurde von diesem ebenfalls attackiert.
 

 

Flüchtlinge in Guben bei rassistischer Attacke verletzt

Ein afghanischer Vater und sein Sohn sind nach Polizeiangaben vom Samstag in Guben bei einem Angriff verletzt worden. Die beiden waren mit Begleitern unterwegs, als sie von einer Gruppe attackiert wurden - laut Polizei "eindeutig fremdenfeindlich". Vier afghanische Flüchtlinge sind in Guben (Spree-Neiße) angepöbelt und dann angegriffen worden. Ein 34-jähriger Mann und sein 13 Jahre alter Sohn wurden dabei verletztund mussten im Krankenhaus behandelt werde. Sie seien auf dem Nachhauseweg von einem Fußballspiel auf die Gruppe von etwa zehn deutschen Jugendlichen getroffen. Die Tatverdächtigen hätten die Asylbewerber nach bisherigem Kenntnisstand beschimpft und zwei von ihnen ins Gesicht geschlagen.

 

25.06.2017

 

Berlin-Mitte: Lesbisches Paar von Mann geschlagen, getreten und gewürgt

Am 25.06.2017 wurde ein lesbisches Paar geschlagen, getreten und gewürgt, weil sie nicht von einem Mann angesprochen werden wollten. Der 45 Jahre alte Mann sprach die zwei Frauen gegen 17 Uhr in englischer Sprache an, als sie auf einer Bank am Reichstagufer Ecke Neustädtische Kirchstraße saßen. Als ihm die beiden Frauen zu verstehen gaben, dass sie kein Interesse an einem Gespräch haben, zog er zunächst von dannen. Kurz darauf trat er erneut auf die beiden zu und stellte sich direkt vor die 30-Jährige, die ihn beiseiteschob. Unvermittelt soll der Mann der 30-Jährigen ins Gesicht getreten und geschlagen haben. Als sich ihre 28 Jahre alte Partnerin einmischte, kam es zum gegenseitigen Schlagabtausch, in dessen Verlauf der Mann der 28-Jährigen eine Flasche gegen den Kopf warf und sie mit dem Unterarm würgte, bis sie zu Boden ging und kurzfristig das Bewusstsein verlor. Erst zu Hilfe eilende Zeugen konnten die Frau befreien und den Mann bis zum Eintreffen der alarmierten Polizisten festhalten. Die Beamten nahmen ihn fest und brachten ihn zu einer Gefangenensammelstelle. Die Frauen konnten nach ambulanter Behandlung die Klinik wieder verlassen.

 

27.06.2017

 

Tunesier mit Bierkrug in Dresdner Bar ins Gesicht geschlagen und rassistisch beleidigt

Mit einem Bierkrug hat ein Unbekannter am frühen Sonntagmorgen einen Tunesier in einer Bar in Dresden malträtiert. Er schlug dem 41-Jährigen gegen 6.30 Uhr unvermittelt mit dem Gefäß ins Gesicht, wie die Polizei am Montag mitteilte. Dabei äußerte sich der Schläger rassistisch.

 

Halle: Neonazi schreit rechtsextreme Parolen und bedroht Polizisten

Am Freitag Abend, dem 23. Juni 2017 wurden in Halle Polizisten über einen Mann informiert, der sich im Hauptbahnhofes aufhielt und Reisende sowie Bahnmitarbeiter belästigte und beleidigte. Nachdem er die daraufhin eingesetzte Streife erblickte, führte er seine Beleidigungen gegenüber den Bundespolizisten fort und schrie rechtsextreme Parolen. Zudem bedrohte er die Polizisten und versuchte, sie anzugreifen. Die brachten den um sich sclagenden Mann zu Boden.

 

29.06.2017

 

Stendal (Sachsen-Anhalt): Nazi-Schmierereien an Linken-Büro

Schmierereien an verschiedenen Gebäuden in Stendal sorgen weiterhin für Ärger. In dieser Woche ist ein Hinweisschild am Büroeingang der Geschäftsstelle der Linken beschmiert worden. Die Partei vermutet eine politisch motivierte Sachbeschädigung. Auf das Schild wurde sowohl ein Hakenkreuz als auch der Schriftzug „Freie Jugend SDL“ in schwarzer Farbe gekritzelt.

 

Borna (Sachsen): Erneuter Anschlag auf Bon Courage Büro

In der Nacht vom 28. auf den 29.06. griffen Unbekannte das Büro des Vereins Bon Courage mit Steinen an. Der Angriff gilt insbesondere dem Engagement in der Beratung und Inklusion von Geflüchteten. Vor genau einem Jahr gab es bereits einen Anschlag mit Buttersäure. Erneut griffen bisher Unbekannte die Räumlichkeiten des gemeinnützigen Vereins Bon Courage e.V. in Borna bei Leipzig an. In der Nacht vom 28. auf den 29.06. warfen vermutlich mehrere Personen Steine an die beiden Schaufensterscheiben des Büros und versuchten diese zu zerstören. Glücklicherweise waren sie erfolglos und konnten keinen größeren Schaden anrichten. Die Scheiben waren stärker als die Steine der Angreifenden. Leider ist dies jedoch nicht der erste Anschlag auf das Büro des mit dem Integrationspreis ausgezeichneten Vereins. Vereinsmitglied Sandra Münch sagte dazu: „Es wäre naheliegend an dieser Stelle unsere Stellungnahme aus dem vergangenen Jahr zu wiederholen. Erneut gibt es keinen Zweifel daran, dass dieser Angriff unserer Beratung von Geflüchteten gilt.“ Vor fast genau einem Jahr war der Verein bereits Ziel eines Angriffs. Im Mai 2016 wurden ebenfalls Scheiben zerstört und Buttersäure in die Räumlichkeiten geworfen. Die verantwortlichen Personen sind bis heute nicht ermittelt wurden.

http://www.raa-sachsen.de/chronik-details/borna-3806.html

 

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