Aktuell gibt es zu viele Übergriffe, um eine auch nur ansatzweise vollständige bundesweite monatliche Chronik rechtsextremer, rassistischer und antisemitischer Gewalt zu erstellen. Zur Illustration der Lage stellen wir allerdings monatlich die Gewalttaten bundesweit zusammen, die in unserer Presseschau vorkommen - sie basiert also auf Zeitungsmeldungen. Die Chronik ist damit absolut unvollständig, soll aber das Ausmaß klarmachen und wichtigste Vorkommnisse enthalten.
Für speziell flüchtlingsfeindliche Gewalttaten empfehlen wir die Chronik von Aktion Schutzschild bei www.mut-gegen-rechte-gewalt.de.
Für antisemitische Vorkommnisse empfehlen wir die Chronik der Amadeu Antonio Stiftung.
Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Wenn Sie weitere Vorfälle kennen, senden Sie bitte eine Mail an netz@amadeu-antonio-stiftung.de.
01.03.2016
Rinsecke (NRW): Der fünfte Anschlag auf die gleiche geplante Flüchtlingsunterkunft
Gegen 22 Uhr bemerkten aufmerksame Passanten am Sonntagabend Feuerschein in einem designierten Flüchtlingsheim in Kirchhundem-Rinsecke (Kreis Olpe). Schnell war den Polizeibeamten vor Ort klar, dass es sich um Brandstiftung und einen erneuten Anschlag auf die Flüchtlings-Unterkunft handelte. Denn im Erdgeschoss waren die Scheiben eines Fensters mit einem Stein eingeschlagen worden. Das Feuer hat die Innentreppe des Gebäudes zu einem großen Teil zerstört. Zweimal war im Laufe der letzten 13 Monate das Gebäude mutwillig unter Wasser gesetzt worden, jetzt wurde auch zum zweiten Mal die Innentreppe in Brand gesteckt. Der Besitzer des renovierten Hauses hatte Ende letzten Jahres festgestellt, dass der Einfüllstutzen für Heizöl zubetoniert worden war. Eigentlich sollte bereits am letzten Freitag eine Flüchtlingsfamilie in das bezugsfertige Haus in Rinsecke einziehen. Bürgermeister Andreas Reinéry: „Es war der reine Zufall, dass der Einzugstermin auf diese Woche verschoben wurde“.
Brandstiftung in Flüchtlingsheim Sonneberg: Eine Frau verletzt
Bei einem Brand in einem auch von Flüchtlingen bewohnten Haus im thüringischen Sonneberg ist am Sonntagabend eine Irakerin verletzt worden. Sie erlitt eine Rauchgasvergiftung und wurde am Ort versorgt. Wahrscheinlich sei das Feuer vorsätzlich oder zumindest fahrlässig ausgelöst worden, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Das Haus ist unbewohnbar, der Schaden wird auf mindestens 50 000 Euro geschätzt.
Magdeburg: Unbekannte legen Feuer an Flüchtlingsunterkunft
Mutmaßlich Rassisten haben in der Nähe von Magdeburg ein Feuer an einem Flüchtlingsheim gelegt. Sieben Syrer wohnen in der Unterkunft. Verletzte gab es bei dem Vorfall am Wochenende nicht. Die Polizei geht davon aus, dass die bislang unbekannten Täter einen Brandbeschleuniger an der Tür des Gehöfts anzündeten. Das Feuer an dem Gebäude in Bahrendorf verlosch den Angaben zufolge von selbst, ohne großen Schaden anzurichten. Die syrischen Bewohner selbst waren am Sonntagmorgen auf Brandspuren an der Haustür aufmerksam geworden und hatten die Eigentümerin des Hauses informiert. Diese alarmierte die Polizei.
Greven bei Münster: Böller in Flüchtlingsheim geworfen
In der Nacht von Samstag auf Sonntag um 2.17 Uhr warfen unbekannte Täter einen Silvesterböller durch ein gekipptes Fenster in eine Asylbewerberunterkunft in Greven bei Münster. Der Chinaböller zündete in der Küche des Flüchtlingsheimes, die Scheibe zerbrach durch die Explosion.
Studentin rettet Syrer vor rassistischen Schlägern
Am vergangenen Samstag im Regionalzug zwischen Chemnitz und Zwickau schauten fast alle weg, als eine Gruppe Männer zwei Flüchtlinge terrorisierte. Doch eine junge Frau stand auf. Nach dem Sachsenderby Chemnitzer FC gegen Dynamo Dresden treibt ein kräftig gebauter Mann um die 1,90 Meter, vermummt mit Sonnenbrille und CFC-Fanschal, einen jungen Syrer vor sich her. Er hat den Flüchtling am Hals gepackt und schleift ihn ungehindert durchs Oberdeck des Doppelstockzugs. Die Waggons sind voller Reisender, doch niemand traut sich einzuschreiten. Bis die beiden am Platz von Leonie Müller (Name geändert) vorbei kommen. Die junge Frau hat Kopfhörer auf und hört Musik, bemerkt daher erst im letzten Moment, was los ist. Sofort steht sie auf, geht auf den breitschultrigen Mann zu und schleudert ihm, auf den völlig verängstigten Flüchtling deutend, die Worte entgegen: "Lass ihn in Ruhe!" Sie rannte danach zu Sicherheitsleuten der Deutschen Bahn, die sich ebenfalls im Zug befanden. Die lehnten ab, den Täter aufzuhalten: Es gebe im Zug nicht nur diesen einen Mann, sondern eine ganze Gruppe Gewaltbereiter. "Die Sicherheitsleute sagten, sie können nicht sechs solche Klötze festhalten", berichtet die Studentin. Fünf weitere offenkundig rassistische Schläger hatten schon seit der Abfahrt in Chemnitz einen weiteren Asylbewerber, den Freund des ersten Opfers, tyrannisiert. Laut Polizei wurde er "ins Gesicht geschlagen und gewürgt". Sie kümmerte sich um die zwei syrischen Männer und gab später eine Anzeige bei der Polizei auf.
02.03.2016
Franken: Feuer in Hohenstädter Flüchtlingsheim
Am Dienstagabend gegen 19 Uhr hat es in einer Asylbewerberunterkunft in Hohenstadt (Bayern) gebrannt. Das noch kleine Feuer wurde rechtzeitig gelöscht. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Personen kamen nach dem derzeitigen Informationsstand nicht zu Schaden, teilt die Polizei mit.
Kölner Publikum pöbelt gegen iranischen Musiker
Ein Konzert des iranischen Cembalo-Spielers Mahan Esfahani musste wegen heftiger Reaktionen aus dem Publikum unterbrochen werden. Schon während der englischsprachigen Einführung durch den Solisten Esfahani habe es Rufe wie "Reden Sie doch gefälligst Deutsch" gegeben. Im Rahmen einer sonntäglichen Abo-Reihe hatte das Ensemble Concerto Köln ein Programm mit Werken von Johann Sebastian Bach, Carl Philipp Emanuel Bach sowie der Zeitgenossen Fred Frith, Henryk Mikolaj Gorecki und Steve Reich zusammengestellt. Nach einigen Minuten habe der Musiker das Stück wegen Lachen, Klatschen, Pfeifen und anderer Missfallensäußerungen abgebrochen, heißt es. Viele Zuhörer verließen den Saal. Mehrfach wandte sich Esfahani dem Bericht zufolge mit der Frage "Why are you afraid?" (Warum haben Sie Angst?) an das Publikum. Schließlich spielte er das Konzert zu Ende.
04.03.2016
München: Ausraster in der U-Bahn: Frau wegen "Heil-Hitler"-Rufen festgenommen
Die Frau fuhr am Mittwoch gegen 23.35 Uhr mit der U2 in Richtung Feldmoching, wie die Münchner Polizei mitteilte. Dabei setzte sich die 44-Jährige neben ein Mädchen und beschimpfte sie den Angaben zufolge mit den Worten "Scheiß Kanake, scheiß Asylant, verpiss dich in dein Land" und "Deutschland will dich nicht." Ein 28-jähriger Student eilte herbei, der das völlig eingeschüchterte Mädchen beruhigte. Kurz vor dem U-Bahnhof Scheidplatz kam es dann zu einer Rangelei zwischen der Frau und einem anderen Studenten, der ebenfalls helfen wollte. Einem weiteren unbekannten Zeugen, der sich in den Vorfall eingemischt hatte, soll die Frau angedroht haben, die Kehle aufzuschneiden. Der unbekannte Fahrgast brachte die pöbelnde 44-Jährige schließlich aus der U-Bahn. Auf dem Weg an die Oberfläche kam es dann zum Eklat und die Frau rief laut Zeugenaussagen zweimal laut "Heil Hitler". Gegenüber den eintreffenden Beamten, die von Zeugen verständigt worden waren, zeigte sich die Österreicherin aggressiv und verwirrt, wie die Polizei mitteilte.
07.03.2016
Unbekannter schlägt 24-jährigen Tunesier in Dortmund zusammen
Bei einem offenbar rassistisch motivierten Angriff ist ein 24-Jähriger Tunesier in Dortmund von einem Unbekannten zusammengeschlagen worden. Das Opfer habe angegeben, aus einer vierköpfigen Männergruppe heraus am Samstagabend in der Dortmunder Innenstadt unvermittelt attackiert worden zu sein, berichtete die Polizei am Sonntag. Dabei sei er von einem mit einer schwarzen Jacke bekleideten Unbekannten auch körperlich angegriffen worden. Der Mann habe dabei ausländerfeindliche Parolen gerufen. Anschließend habe der Angreifer seinem bereits auf dem Boden liegenden Opfer mehrfach gegen den Kopf getreten. Erst als er versucht habe, mit einer Bierflasche auf sein Opfer einzuschlagen, sei er von seinen Begleitern zurückgehalten worden.
Düsseldorf: Männer zeigen Hitlergruß vor Flüchtlingsheim und rammen Streifenwagen
Randale-Tour durch Düsseldorf-Urdenbach: Zwei 19- und 21-jährige Männer sollen am Samstagmorgen vor einem Flüchtlingsheim aus einem Geländewagen heraus den Hitlergruß gezeigt haben! Nach den bisherigen Ermittlungen fuhr der Wagen, besetzt mit vier bis fünf Personen, mehrfach an der Unterkunft an der Theodor-Litt-Straße vorbei. Der Sicherheitsdienst wurde durch die laute Musik aus dem Fahrzeug auf das Geschehen aufmerksam und rief die Polizei. Die Männer fuhren daraufhin davon.
München: 75-Jährige verletzt: Ermittlungen gegen Münchner Pegida-Funktionär
Nach der Verurteilung eines Münchner Pegida-Funktionärs wegen Zitierens einer Nazi-Parole wird gegen ihn auch wegen Körperverletzung ermittelt. Er soll auf dem Münchner Marienplatz eine 75 Jahre alte Frau geschubst haben, bestätigte ein Polizeisprecher am Samstag Medienberichte. Die alte Dame sei daraufhin über eine Metallkiste gestolpert und zu Boden gestürzt. Sie kam in ein Krankenhaus.
München: Jugendliche sollen Brandanschlag auf Flüchtlingsheim verübt haben
Mit Molotowcocktails sollen drei Jugendliche versucht haben, eine geplante Flüchtlingsunterkunft in München in Brand zu setzen. Sie wurden festgenommen. Nach Angaben der Polizei vom Sonntag wurden zwei 16-Jährige und ein 17-Jähriger festgenommen. Die drei Münchner sollen in der Nacht auf Freitag zwei Brandsätze auf die Baustelle geworfen haben, um den Bau der Unterkunft zu verzögern. Da die Flaschen mit Brandbeschleuniger wirkungslos blieben, sollen die drei Verdächtigen den Heizungsschlauch am Gebäude angezündet haben. Sie flüchteten. Der Schlauch brannte in einer Länge von etwa zwei bis drei Metern ab, der Schaden wurde am nächsten Morgen entdeckt. Das Gebäude war nicht betroffen. Unweit von der Brandstelle wurden die Molotowcocktails entdeckt, einer davon war noch unversehrt. Daraufhin wurde der polizeiliche Schutz am Gebäude verstärkt. In der Nacht zum Samstag kehrten die Jugendlichen zurück - offenbar um einen erneuten Brandanschlag zu verüben. Bei einer Personenkontrolle fanden die Beamten Brandbeschleuniger und Feuerzeuge.
08.03.2016
Berlin: 75 Jahre alter Rentner auf U-Bahnhof verletzt – Täter rief »Judensau« und zeigte Hitlergruß
Im bürgerlichen Berliner Stadtteil Friedenau ist am Freitagabend ein 75 Jahre alter Rentner auf einem U-Bahnhof mit einer Glasflasche gegen den Kopf geschlagen und unter anderem als »Judensau« beschimpft worden. Der Täter, ein offenbar alkoholisierter 27-Jähriger, zeigte außerdem den Hitlergruß. Das Opfer wurde leicht verletzt und durch Sanitäter eines Rettungswagens ambulant behandelt. Ein Sprecher der Polizei sagte am Samstagabend, es deute zunächst nichts darauf hin, dass der Angegriffene Jude sei. Es könne aber vermutet werden, dass der 75-jährige Berliner ursprünglich aus dem Nahen Osten stammt. Der Täter wurde festgenommen.
„Ihr sollt alle vergast werden!“ - Polizei ermittelt nach Demo in Berlin-Kreuzberg
Nach antisemitischen Pöbeleien ermittelt jetzt die Polizei. Wie schon gestern berichtet, hatte es am Freitagabend im Kreuzberger Kino Moviemento am Kottbusser Damm eine Veranstaltung im Rahmen der „Israel Apartheid Week“ gegeben. Organisiert wurde die Filmvorführung und Diskussion unter anderem vom BDS Berlin, einer Gruppe, die den Boykott von Waren und Sanktionen gegen Israel fordert. Vor dem Kino gab es eine Demonstration von Israel-Sympathisanten. Dabei versuchten Gegner, darunter Türken und Araber, die Demonstration zu stören. Es kam zu Rangeleien. Nach Angaben von Augenzeugen riefen mehrere von ihnen antisemitische Parolen, darunter eine Frau: „Ihr sollt alle vergast werden!“ Mehrere Personen riefen „Drecksjuden, verpisst euch aus unserem Kiez.“ Zudem zeigten vier von ihnen den Hitlergruß.
Anschlag auf Büro der Linken in Heiligenstadt (Thüringen)
Heiligenstadt (Eichsfeld). Die Geschäftsstelle der Linkspartei in Heiligenstadt ist erneut Ziel eines Anschlages geworden. In der Nacht zum Sonntag habe es laut einem Anwohner gegen 2.30 Uhr einen lauten Knall gegeben, sagte ein Sprecher der Polizei. Eine Scheibe des Schaufensters des Büros sei zu Bruch gegangen. Sie wurde mit einer Bierflasche eingeworfen. Es könne sich sowohl um eine rechtsmotivierte Tat als auch eine Aktion von Betrunkenen gehandelt haben, hieß es. Nach Angaben des Thüringer Landeskriminalamtes gab es im vergangenen Jahr 45 Übergriffe auf Abgeordnetenbüros. 2014 waren es 24. Auch seit Jahresbeginn waren bereits wieder Büros etwa von Linken und CDU sowie das «Haus der Demokratie» in Kahla Ziel von Anschlägen.
Schüsse auf das Schwule Museum in Berlin
Auf das Schwule Museum in Berlin-Tiergarten ist geschossen worden. Die Fensterscheiben wurden beschädigt. Gegen 14 Uhr bemerkten Mitarbeiter am Montag, dass die Scheiben des Museums beschädigt waren, sie waren aber nicht durchschossen worden. Die Kugeln hatten nicht genug Durchschlagskraft. Vor dem Gebäude in der Lützowstraße wurden Projektile gefunden. Vermutlich wurde in der Nacht zu Montag mit leichter Munition geschossen. Die Polizei prüft einen homophoben Hintergrund der Tat.
Schönbrunn: Betrunkene werfen Absperrgitter und Stein gegen Asylbewerberheim, rufen Parolen
Ein betrunkenes Pärchen hat vor einer Flüchtlingsunterkunft in Schönbrunn im Steigerwald (Bayern) randaliert. Der 21 Jahre alt Mann und seine zwei Jahre jüngere Begleiterin warfen nach Polizeiangaben von Montag ein Absperrgitter, einen Stein und eine Bierflasche gegen die Fassade der Unterkunft. Dabei riefen sie am Sonntag laut Zeugen verbotene und rassistische Parolen.
Halle: Schwarze Menschen rassistisch beschimpft
Drei Männer und eine Frau sollen in Halle zwei Schwarze Menschen mit rassistischen Parolen angeschrien haben. Der Vorfall ereignete sich am Sonntagmorgen. Die Bundespolizei habe die Personalien der 20 bis 26 Jahre alten Männer und der 27 Jahre alten Frau aufgenommen. Es werde wegen Verwendens verfassungsfeindlicher Kennzeichen ermittelt.
Brandenburg: Gleich drei rassistische Angriffe in einer Nacht
In der Nacht zu Sonntag sind in Brandenburg mehrere Menschen aus rassistischen Gründen angegriffen worden: In Cottbus wurde ein Mann aus Pakistan von einem Unbekannten verletzt, in Königs Wusterhausen wurde eine Flüchtlingsunterkunft angegriffen, und in einer Diskothek in Prenzlau wurden fünf Asylbewerber attackiert.
Bei einem rassistischen Angriff in Cottbus ist ein 36-jähriger Mann aus Pakistan von einem unbekannten Täter verletzt worden. Der Mann sei bei dem Vorfall in der Nacht zu Sonntag fremdenfeindlich beleidigt, geschlagen und getreten worden, teilte die Polizei am Montag in Cottbus mit. Die Verletzungen hätten im Krankenhaus behandelt werden müssen. Ein 57-jähriger Angolaner, der helfen wollte, sei ebenfalls attackiert worden. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung gegen Unbekannt.
In der gleichen Nacht wurde den Angaben zufolge auch eine Flüchtlingsunterkunft in Königs Wusterhausen angegriffen. Zwei alkoholisierte Männer hätten die Asylunterkunft zunächst unter einem Vorwand betreten wollen, seien nach Pöbeleien jedoch abgewiesen worden. Kurz darauf seien die 24 und 30 Jahre alten Männer vermummt zurückgekehrt und hätten ein Fenster mit einer Flasche eingeworfen. Die Tatverdächtigen seien durch Hinweise ermittelt worden.
In einer Diskothek in Prenzlau wurden am frühen Sonntagmorgen nach Polizeiangaben fünf Asylbewerber zunächst verbal attackiert und anschließend vor dem Gebäude auch tätlich angegriffen. Drei der Männer seien dabei verletzt worden, ein 31-jähriger Afghane habe ambulant im Krankenhaus behandelt werden müssen. Die Täter seien noch nicht gefasst, ermittelt werde auch wegen möglicher ausländerfeindlicher Motive.
09.03.2016
Briefkasten an Flüchtlingsheim in Bahrendorf gesprengt
An einem von syrischen Flüchtlingen bewohnten Haus in Bahrendorf (Landkreis Börde) ist der Briefkasten gesprengt worden.
Da an dem Postkasten die Namen der Bewohner angebracht waren, kann ein fremdenfeindliches Motiv nicht ausgeschlossen werden, wie die Polizei in Haldensleben am Mittwoch mitteilte. Ein Anwohner hatte die Explosion am Dienstagabend bemerkt. Die Beamten sicherten Spuren und stellten Pyrotechnik als Auslöser der Detonation fest. Der Anwohner beobachtete zudem einen Verdächtigen, der in der Dunkelheit verschwand. Es werde nun geprüft, ob es einen Zusammenhang mit einer versuchten Brandstiftung an dem selben Haus von Ende Februar gibt.
10.03.2016
Bad Oldesloe: Hakenkreuze und SS-Runen am Flüchtlingsheim
An der als Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber genutzten Schule in Bad Oldesloe (Schleswig-Holstein) und an mehreren öffentlichen Gebäuden der Stadt sind Hakenkreuzschmierereien und SS-Runen entdeckt worden. In den folgenden Stunden seien weitere Schmierereien gefunden worden. Die meisten Symbole seien vermutlich in der Nacht zum Mittwoch mit schwarzer Farbe aufgesprüht worden. Bereits in der Vorwoche hatte es ähnliche Schmierereien gegeben.
14.03.2016
Bautzen: 16-jähriger Geflüchteter von vier Unbekannten zusammengeschlagen
Brutale Attacke auf einen jungen Asylbewerber in Bautzen! Der 16-Jährige lief nach eigenen Angaben am Sonnabend gegen 11.30 Uhr die Dresdener Straße entlang. Dort seien ihm vier jungen Männer zu Fuß entgegen gekommen. Zwei derTäter sollen ihn festgehalten haben, während ihm die anderen zwei ins Gesicht geschlagen und gegen ein Bein getreten haben sollen. "Der Jugendliche habe sich losreißen und zu seiner nicht weit entfernten Unterkunft laufen können, während die vier Täter in Richtung Friedensbrücke davongerannt seien. Der 16-Jährige wurde verletzt und in einer Klinik behandelt", so Polizeisprecher Thomas Knaup. Die vier Tatverdächtigen sollen den Angaben nach etwa 20 Jahre alt gewesen sein. Einer sei mit einem roten Sweatshirt bekleidet gewesen. Die anderen drei Männer trugen Jacken, wobei eine schwarz, die andere gelb und eine dritte wiederum weiß gewesen sein soll.
- https://mopo24.de/nachrichten/bautzen-asylbewerber-brutal-zusammengeschlagen-57478
- http://www.blaulicht-paparazzo.de/junger-asylbewerber-in-bautzen-verpruegelt/
- http://www.sz-online.de/sachsen/angriff-auf-jungen-asylbewerber-3346695.html
- http://www.dnn.de/Mitteldeutschland/News/Nach-dem-Brand-im-Asylbewerberheim-Gaucks-schwieriger-Bautzen-Besuch
Eisenach: Selbstgebauter Sprengsatz mit Hakenkreuz - Nazi-Bombe vor Asylheim explodiert!
Attacke auf eine Asylunterkunft in Eisenach (Thüringen)! Vor einem Wohnhaus mit Flüchtlingen in Eisenach ist eine selbst gebaute Rohrbombe gezündet worden. „Verletzt wurde zum Glück niemand“, sagte ein Sprecher der Landeseinsatzzentrale. Der Vorfall ereignete sich bereits in der Nacht zum 4.März, wurde der Polizei jedoch erst am Samstag gemeldet. In dem von Syrern bewohnten Haus herrschte Nachtruhe, als gegen 2 Uhr die Detonation einige Bewohner aus dem Schlaf riss. Vor dem Haus fanden die Flüchtlinge eine selbstgebaute Rohrbombe, etwa vierzig mal acht Zentimeter groß. Auf dem Sprengsatz prangte ein Hakenkreuz. Jean Horo (31) und Feras Mahmoud (30) fanden und fotografierten ihn mit einem Smartphone. „In der Vergangenheit hat es öfter vor dem Haus geknallt, Unbekannte warfen Knallkörper an unser Haus. Wir dachten erst, dies sei erneut der Fall.“, sagten sie.
Schweinefüße vor Gelsenkirchener Moschee
Schweinefüße, -knochen und -ohren haben Unbekannte vor dem Eingang einer Gelsenkirchener Moschee abgelegt. Moscheebesucher entdeckten die Tierteile, als sie gegen 6 Uhr morgens zum Gebet zum Gotteshaus kamen, wie die Polizei am Samstag berichtete. Der Staatsschutz ermittelt. Der Verdacht dränge sich auf, dass die Tat einen fremdenfeindlichen Hintergrund habe, sagte ein Sprecher. Dennoch ermittele die Polizei in alle Richtungen. Vergleichbare Fälle habe es in Gelsenkirchen noch nicht gegeben.
16.03.2016
Gera: Naziparolen vor Unterkunft für Geflüchtete
Am Montagabend kurz vor Mitternacht wurde die Geraer Polizei zur Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber gerufen. Dort sollen rechtsradikale Parolen gegrölt worden sein. Vor Ort wurden drei alkoholisierte Männer im Alter von 18, 21 und 22 Jahren festgestellt.
29.03.2016
Neonazi feuert in Brandis (Sachsen) mit Armbrust auf Polizisten
Seit Wochen versetzt Manuel S. (28) die Kleinstadt Brandis in Angst und Schrecken. Der Neonazi mit dem Hakenkreuz-Tattoo auf der Brust hatte immer wieder den aus Pakistan stammenden Betreiber einer Pizzeria und Anwohner bedroht. Die Polizei verdächtigt ihn, hinter zwei Brandanschlägen der vorvergangenen Woche zu stecken, bei denen zwei Lieferwagen des Lokals abfackelten. Auf Reporter des MDR, die über den Anschlag berichteten, ging der Mann mit einem Baseball-Schläger los. Eine Nachbarin, die vor der Kamera über die Angriffe sprach, wurde von ihm massiv bedroht. Offenbar war der Neonazi Sonntagnacht auf der Suche nach dem Auto der Frau. Als er es nicht fand, feuerte er zwei Molotow-Cocktails auf das Grundstück völlig unbeteiligter Leute. Das beobachteten Anwohner und riefen die Polizei.
Die Polizisten wollten Manuel S, zuhause festnehmen. „Doch der feuerte mit einer Armbrust auf die Kollegen“, berichtete Polizei-Sprecher Uwe Voigt. Die Fiberglas-Pfeile verfehlten die Beamten knapp, einer traf ein Auto. „Die Beamten zogen sich zurück und alarmierten das SEK. Die Elitepolizisten konnten den Neonazi schließlich gegen 1.40 Uhr überwältigen. Bei der Festnahme soll er Augenzeugen zufolge den Beamten „Heil Hitler“ entgegen geschrien haben. Gegen Manuel S. wurde am Montag Haftbefehl erlassen.
Rassistischer Übergriff in Berlin-Spandau: „Ich stech euch alle ab!“
"Ihr Scheiß-Ausländer, ich stech' euch alle ab". An diese Worte des Täters erinnere sich ein 32-jähriger Mann, der am Samstagabend in Staaken, einem Ortteils von Berlin-Spandau, auf der Straße angegriffen wurde. Das teilte ein Polizeisprecher am Sonntag mit. Der Deutsch-Kasache war mit seiner Frau und Bekannten gegen 20 Uhr im Loschwitzer Weg unterwegs, als sich der Angriff ereignete. Nach der Drohung und Beleidigung stach der unbekannte Täter den Mann in den linken Unterarm. Er musste in einem Krankenhaus behandelt werden. Der Täter war in Begleitung einer Frau, er konnte unerkannt fliehen.
Magdeburg: Syrer gleich zwei Mal überfallen
Ein 24-jähriger syrischer Asylbewerber ist am Donnerstag von zwei Unbekannten mit einer Bierflasche geschlagen und leicht verletzt worden. Er wollte einem anderen Mann helfen, der sich in einer Auseinandersetzung mit den beiden Angreifern befand. Nach dem Bierflaschenangriff flüchtete er in ein Geschäft. Als er dieses in Begleitung anderer Personen wieder verließ, traf er wieder auf die beiden Tatverdächtigen, worauf es zu einer erneuten Rangelei kam. Dabei erlitt einer der Angreifer eine stark blutende Schnittverletzung an der Hand. Die Unbekannten flüchteten. Der 24-jährige Syrer musste später aufgrund seiner Verletzungen ambulant versorgt werden.
19-Jähriger wehrt sich in Schwerin gegen Nazigruß – und wird brutal verprügelt
Nach einem Fußballspiel zwischen dem FC Hansa Rostock und dem FC Mecklenburg Schwerin wurde in Schwerin ein 19-Jähriger brutal verprügelt. Das Opfer habe vier Unbekannte Fußballfans aufgefordert, damit aufzuhören, den verbotenen Nazigruß zu rufen, teilte die Polizei am Sonntag mit. Der Mann und seine Freundin wurden daraufhin mit Schlägen und Tritten brutal attackiert. „Auch als er bereits zu Boden gestürzt war, ließen die Angreifer nicht von ihm ab“, hieß es.
Bautzen: Flüchtlingsfeindliche Demo und Asylbewerber überfallen
Bautzen war am Karsamstag Schauplatz einer Demonstration mit dem Motto "Asylflut stoppen – gemeinsam gegen Krieg". Wie die Polizei mitteilte, nahmen rund 90 Menschen daran teil. Wie auf seinem Facebook-Profil nachzulesen ist, trat auch der Thüringer NPD-Funktionär und Greizer NPD-Stadtrat David Köckert am Holzmarkt ans Rednerpult. Bautzen steht derzeit vermehrt im Fokus der Öffentlichkeit. Der mutmaßlich gelegte Brand in einer geplanten Asylunterkunft Ende Februar prägt das Image der Stadt. Oberbürgermeister Alexander Ahrens kritisierte in einem offenen Brief den Bautzner Landrat Michael Harig dafür, dass den Flüchtlingsfeinden die gewünschte Demonstrationsroute durch die Innenstadt stattgegeben wurde.
Ebenfalls am Samstag haben Unbekannte einen 19 Jahre alten Asylbewerber überfallen und beraubt. Dem jungen Mann seien sein Mobiltelefon sowie seine Geldbörse gestohlen worden, teilte die Polizei am Sonntag mit. Nach Aussagen des Opfers haben ihn mehrere junge Männer geschlagen und anschließend sein Handy und die Brieftasche mit Bargeld gestohlen. Eine Zeugin fand den leicht verletzten Mann.
Rottweil (Ba-Wü): Naziparolen an Schulen gesprüht
Unbekannte Täter haben Nazi-Parolen an mehrere Schulen in Rottweil geschmiert. Am Droste-Hülshoff-Gymnasium, am Albertus-Magnus-Gymnasium sowie an der Realschule seien ein Teil der Fassaden sowie Fenster und Türen mit schwarzem und rotem Sprühlack beschmiert worden, wie die Polizei mitteilte. Dabei wurden Parolen wie «Deutsche Hitler Jugend», «Hitler war da» sowie «Juden Hate Nazi» aufgesprüht.
Brüssel: Hunderte Nazi-Hooligans stürmen Trauerfeier
Mehrere Hunderte Hooligans haben das Gedenken an die Brüsseler Terroropfer auf dem Börsenplatz im Zentrum der belgischen Hauptstadt gestört. Auf Fernsehbildern waren teilweise vermummte Personen zu sehen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Belga umfasste die Gruppe etwa 450 teils alkoholisierte Menschen. Es kam zu Rangeleien mit Polizisten, die mit Schlagstöcken, Schildern und Helmen ausgerüstet waren. Die Sicherheitskräfte setzten Wasserwerfer ein und nahmen rund 10 Tatverdächtige vorübergehend fest.
Der Bürgermeister des Ortes Vilvoorde nördlich von Brüssel, Hans Bonte, gab nach einem Bericht der Zeitung „La Libre“ an, es handele sich um „rechtsextreme Hooligans verschiedener Fußballvereine der ersten Liga“. Sie skandierten: „Belgische Hooligans. Wir sind hier zu Hause“. Beobachter berichteten von Hitlergrüßen, der Sprecher erwähnte „faschistische Grüße“.
- http://www.tagesspiegel.de/politik/belgien-hooligans-stoeren-gedenken-an-die-opfer-in-bruessel/13370816.html
- http://www.n-tv.de/politik/Hunderte-Nazi-Hooligans-stuermen-Trauerfeier-article17324626.html
30.03.2016
Berlin: Faust in Kinderwagen geboxt - Brutalo-Nazi bedroht Frau mit Baby (1)
Es gibt Übergriffe, bei sprachlos machen. Fälle wie dieser, der sich am Dienstagnachmittag in Spandau abgespielt hat: Ein Mann nähert sich laut Polizei auf dem Gehweg der Klosterstraße einer Frau mit einem Kinderwagen. Darin das Baby der Marokkanerin. Der Mann brüllt die 39-Jährige an und droht ihr damit, sie zu töten. Bei Worten bleibt es nicht - anschließend boxt der Mann mit der Faust in Richtung des im Kinderwagen sitzenden Einjährigen, tritt der 39-Jährigen gegen die Hüfte, beleidigt sie weiter und flüchtet. Die leicht verletzte Frau und das Kind werden vor Ort ambulant behandelt. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt.
Wismar: Polizei ermittelt wegen Verdachts der Volksverhetzung und Flaschenwurf auf Flüchtlinge
Gegen vier junge Männer aus Wismar hat die Polizei Ermittlungen aufgenommen. Nach rassistischen Verbalattacken gegen Flüchtlinge hat der Staatsschutz der Polizei Ermittlungen gegen vier junge Männer aus Wismar aufgenommen. Es bestehe der Verdacht der Volksverhetzung. Wie die Polizei am Dienstag weiter mitteilte, sind zwei der Tatverdächtigen 16 und jeweils einer 15 und 28 Jahre alt. Sie sollen am Samstagabend vor einer Asylbewerberunterkunft Zeugen zufolge ausländerfeindliche Parolen gerufen haben. Außerdem hätten Beamte in einer Mülltonne, an der sich die Männer längere Zeit aufhielten, einen Beutel mit glühendem Inhalt gefunden. Deshalb werde auch wegen versuchter Sachbeschädigung ermittelt. Nach Darstellung der Tatverdächtigen sollen Bewohnern der Unterkunft die Männer beleidigt und mit einer Flasche beworfen haben.
Plauener Stadträte erhalten Droh-Post
Mehrere Plauener Stadträte haben über Ostern Postkarten der rechtsextremen und in Plauen aktiven Partei Der III. Weg an ihre Privatadressen erhalten - als "Gutschein für die Ausreise aller Überfremdungsbefürworter Richtung Afrika", wie es darauf heißt. Informationen der "Freien Presse" zufolge waren Stadträte fast aller Parteien betroffen - von den Linken über die SPD bis zu CDU und FDP. Ihre Reaktionen reichten von "unterste Schublade" und "Angriff auf das politische Ehrenamt" bis zu "Einschüchterungsversuch". Einige haben Anzeige erstattet.
http://www.freiepresse.de/LOKALES/VOGTLAND/PLAUEN/Stadtraete-erhalten-Droh-Post-artikel9475978.php
Schon wieder Nazi-Schmierereien in Poing
An den Osterfeiertagen brachten bislang unbekannte Täter an verschiedenen Stellen im Poinger Gemeindegebiet rechtsradikale Parolen und Zeichen an. Auf Mauern und Schildern am Abenteuerspielplatz, dem Katholischer Kindergarten, am Bahnhof und an vielen anderen Stellen finden sich diverse Hakenkreuze, Aufkleber mit der Aufschrift "NS-Area", sowie die Wörter "Wihte Power". Trotz falscher Rechtschreibung ist klar, was damit gemeint ist, "White Power", also "Weiße Macht" ist eine Parole die von der neonazistischen Terrororganisation Ku Klux Klan geprägt wurde. Geschmiert ist sie an den Poinger Gemeindefriedhof. "Denen ist auch nichts mehr heilig", empört sich Omid Atai von den Poinger Jusos, der Jugendorganisation der SPD.
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