Aktuelle Infos zu den geplanten Protesten am 18. Februar in Dresden

Der Fackelmarsch der Neonazis am vergangenen Montag war ein Reinfall. Auch der eigentliche Großaufmarsch am 18. Februar wurde von den Neonazis abgesagt. Die zahlreichen Blockaden und Gegenproteste der vergangenen Jahre haben Erfolg gezeigt: Der größte Neonaziaufmarsch Deutschlands wird dieses Jahr wohl nicht in Dresden stattfinden! Neu: Allerings haben Neonazis nun eine Demonstration in Gera unter dem Motto "Ein Licht für Dresden" angemeldet.

Worms
Die Strategie der Neonazis für den kommenden Samstag ist noch unklar. In Worms wurde eine Demonstration von der NPD unter dem Motto: „Trauermarsch für die Opfer des alliierten Bombenterrors“ angemeldet. Diese Demonstration ist nach aktuellem Stand von Polizei und Stadt verboten. Die Neonazis haben einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht in Mainz eingelegt.

Gera
Nach einem Bericht von "Endstation rechts" haben die rechtsextremen "Freien Kräfte" nun vor, statt in Dresden in Gera zu demonstrieren, wie die Pressesprecherin der Stadt Gera bestätigte. Unter dem Motto "Ein Licht für Dresden" werden Samstag zwischen 15.30 Uhr und 17.00 Uhr, voraussichtlich ab dem Hauptbahnhof, etwa hundert Neonazis durch Gera ziehen. Bereits vor zwei Jahren gab es nach einem mißglückten Demonstrationszug in Dresden in Gera einen Neonazi-Aufmarsch, der von Ausschreitungen durch Rechtsextreme begleitet wurde. 183 Personen wurden damals wegen Landfriedensbruch festgenommen.Die genaue Route ist einsehbar über die Facebook-Meldung des Aktionsbündnisses "Gera gegen rechts".

Viele kleine Gegendemonstrationen
"Dresden Nazifrei" vermeldet dazu: "Zur Zeit melden Nazis in mehreren Städten Trauermärsche mit bis zu 100 Leuten an. Das ist ein Zeichen ihrer Niederlage. Lasst euch davon nicht irritieren. Sie wollen uns auseinander ziehen, indem sie uns dazu bringen, ihnen hinterher zu reisen. Wir tun in Dresden das politisch Richtige, indem wir uns gegen einen möglichen Naziaufmarsch und gegen die Sächsischen Verhältnisse zur Wehr setzen."

Trotzdem lohnt es sich also, am Samstag nach Dresden zu fahren. Die Demonstration, die dort um 11Uhr beginnt setzt sich gegen einen möglichen Nazi- Aufmarsch und die sächsischen Verhältnisse zur Wehr.

+++ Um am Samstag nicht den Überblick zu verlieren haben wir die wichtigsten Infos und Links zusammengestellt.+++

Samstag//18. Februar

Ab 10:00 Die Martin-Luther-, Zions- und Lukaskirche rufen zu Friedensgebeten und Bittgängen in der Innenstadt auf.

11:00 Bundesweite antifaschistischen Demonstration. Die Veranstaltung richtet sich gegen die Kriminalisierung von BlockiererInnen und AntifaschistInnen in den letzten Jahren durch die sächsische Polizei und die Behörden. Eine Karte mit der Route der Demo gibt es hier.

11:30 Kulturprogramm in der Kreuz- und Dreikönigskirche.

13:00 Kundgebung auf dem Schloßplatz unter dem Motto: „Mit Mut, Respekt und Toleranz – Dresden bekennt Farbe“. Organisiert ist die Aktion von der Arbeitsgruppe 13. Februar, der Stadt und anderen Verbänden. Im Anschluss daran ist eine Demonstration bis zur Dresdner Synagoge geplant.

13:00 Am Goldenen Reiter unterstützen die Piraten den Protest mit einer außerordentlichen Fraktionssitzung.

+++ Infrastruktur für die geplanten Gegenproteste +++

Einen Infoticker und ein Infotelefon stellt das Bündnis Dresden- Nazifrei.

Außerdem verfügt das Bündnis über einen Twitteraccount, der immer aktualisiert wird.

coloRadio stellt für den 18. Februar ab 12 Uhr ein Aktionsradio und twittert ebenfalls.

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